40. Sicherheit

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PoV Micha

Wir waren inzwischen den dritten Tag hier im Urlaub und Manu schien sich wohlzufühlen, was mich natürlich glücklich machte. Diese Nacht hatte er sogar mit Ardy und Palle im Wohnzimmer geschlafen, sodass Taddl und ich Abends für ein paar Stunden hatten weg gehen können, ohne uns groß um die Nekos sorgen zu müssen. Als wir heim gekommen waren, hatten die drei auf dem großen Kissen gekuschelt. Ardy war aufgewacht, als wir die Tür geöffnet hatten, war aber brav und ruhig geblieben, sodass Taddl ihn nur kurz gestrichelt und geküsst hatte und dann auch ins Bett hatte gehen können.

Ardys sehnsuchtsvollen Blick, den er ihm hinterhergeworfen hatte, hatte Taddl selber nicht gesehen, ich aber schon und ich vermutete, dass er, zum einen wegen Patrick, aber auch wegen Manu, den es sonst bestimmt wieder verschreckt hätte, seinen eigenen Neko momentan sehr auf Abstand hielt. Zwar ließ er Ardy wie gewohnt körperlich an sich heran, aber trotzdem hatte er ihn, wenn einer der anderen Nekos dabei war, nicht einmal geküsst, wie er es sonst schon getan hatte.

Gerade waren wir wieder am Strand spazieren, so wie wir es bis jetzt jeden Tag getan hatten. Wir wollten, dass die Nekos, die sonst in der Stadt ja immer nur brav an der Leine laufen durften und kaum einmal heraus kamen, möglichst viel Sonne und frische Luft abbekamen und Manu hatte auch - nach anfänglichem Zögern und Misstrauen dem Sandstrand gegenüber - begonnen, mit Ardy rumzutollen.

Bloß Patrick musste größtenteils an der langen Leine bleiben, Taddl ließ ihn nur manchmal frei laufen, wenn er den anderen beiden befahl, auf ihn Acht zu geben und in der Nähe zu bleiben. Anders war es zu gefährlich, wenn der blinde Neko irgendwo alleine bleiben würde. Und auch wie seine beiden Freunde aufgekratzt neben uns her springen und spielen, während wir spazieren gingen, ging bei ihm nunmal nicht. Und trotzdem schien Palle es zu genießen, wenn wir drinnen waren spielte er mit unseren beiden Nekos, als wäre nichts und draußen reckte er sein Gesicht in die warme Sonne und genoss es, wie die Strahlen seine Haut kitzelten.

Ich pfiff leise und sowohl Ardy, als auch Manu sahen sofort auf, wobei mein Neko zu mir kam, sobald er erkannte, dass ich und nicht Taddl gerufen hatte.

Ich nahm den kleinen Kerl auf den Arm, strich ihm mit einer Hand durch das Haar und stellte dabei fest, dass er nicht einmal reagierte, als ich seine Ohren leicht berührte. Zufrieden dachte ich an die Zeit zurück, als er zu mir gekommen war und bei jeder kleinsten Berührung seiner schmerzenden Ohren am liebsten losgeschrien hätte.

»Kleiner. Wir müssen los. Wir beide haben noch einen Termin heute.«

Sofort begann Manu zu strahlen. Das erste Mal, dass wir vor zwei Tagen zu dem Psychologen gegangen waren, war der Kleine total eingeschüchtert und ängstlich gewesen, doch seitdem er die erste Stunde gehabt hatte, liebte er seine Sitzungen dort. Und während er die letzten Stunden alleine mit dem Neko-Trainer gewesen war, damit er weniger Angst haben musste, mich bei Fehlern zu enttäuschen, sollte ich dieses Mal mitkommen, denn auch ich wollte ja schließlich lernen, wie ich am besten mit einem traumatisierten Neko wie Manu umzugehen hatte.

Eifrig nickte Manu und klatschte lächelnd ein paar Mal in die Hände. Alleine diese winzige Handlung von ihm machte mich glücklich, selbst so etwas hätte er sich vor ein paar Tagen noch nicht getraut.

Wir hatten noch fast eine Woche hier und schon jetzt war Manu viel offener und selbstbewusster, traute sich mehr. Die Sicherheit, alles neu beigebracht zu bekommen, machte ihn mutiger und sorgte zusätzlich dafür, dass er nicht bei jedem Verbessern das Gefühl hatte, dass er etwas falsch gemacht hatte, sondern es - wie es ja auch war - einfach als neue Anweisung sah. Auch der Trainer tat ihm sichtbar gut. Wenn ein Profi, zu dem ich Manu schickte, ihm Dinge sagte - dann glaubte auch Manu, dass es das Richtige war.

Ich wusste, dass es bergauf mit dem Kater ging und inzwischen war ich mir sicher, dass dieser Urlaub eine mehr als nur gute Entscheidung gewesen war.

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Hayho, Leute!

tut mir leid, dass es heute so kurz ist, das wird definitiv eine Ausnahme bleiben. Aber ich wollte es nicht schon wieder ausfallen lassen.

Noch eine Anmerkung zu den Videodays oder an allgemein alle Leute, die zum 24./25. in Köln sind und Lust haben, sich mit mir zu treffen:

Ich weiß, fremde Leute und Handynummern ist immer so eine Sache, aber wenn man sich persönlich trifft, tauscht man ja eh meistens Nummern aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wahnsinnig schwer ist, sich so zu organisieren, dass man sich trifft auf solchen Events. Deswegen:

Es gibt eine Whatsappgruppe in die alle können, die am 24./25. in Köln sich mit uns treffen wollen.

Eure Nummern bleiben selbstredend vertraulich. Ihr kriegt dadurch ja genauso meine Nummer, deswegen ist das eine Sache des gegenseitigen Vertrauens. Wer also in diese Gruppe will UND zu der Zeit in Köln ist (für alle anderen hat es wenig Sinn) kann mir gerne eine PN schreiben.

Wenn eure Eltern Bedenken haben, euch mit uns treffen zu lassen (ich kenn das Problem), könnt ihr sie ja gerne am Anfang mitbringen, dann können sie ja schauen, ob sie das wollen oder nicht (Bis jetzt ist noch kein Elternteil schreiend vor mir weggerannt ;)).

Ich hoffe, ich kann möglichst viele von euch da treffen!

Liebe Grüße, minnicat3

Better Life ~ #ZomgerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt