14. Essen und Baden

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PoV Zombey

Nachdenklich starrte ich auf den zusammengerollten Neko, der sogar im Schlaf unruhig mit den Ohren zuckte und ängstlich seinen Schweif umklammerte. Als ich ihn gestern Abend gefunden hatte, hatte er aus irgendeinem Grund Panik bekommen, hatte gedacht, ich würde ihn zurück bringen wollen und sogar mit mir gesprochen, um mich zu bitten, fast schon anzuflehen, ihn nicht wieder weg zu geben. Dass ich nie etwas dergleichen vorgehabt hatte, schien er auch nach langer Zeit, in der ich ihn bloß streichelte und beruhigend mit ihm redete, nicht zu verstehen, aber imerhin war er irgendwann unter meinen Berührungen ruhiger geworden und eingeschlafen.

Leise ging ich vor dem schlafenden Kater in die Knie und legte vorsichtig meine Hand auf seine Schulter. Sofort zuckte der Neko zusammen, fiepte erschrocken auf und kroch zitternd ein paar Zentimeter zurück, drückte sich gegen den geflochtenen Rand seines Nekobettes. Ich ließ mich nicht beirren und fuhr fort, ihn zu streicheln und leise mit ihm zu sprechen. Er beruhigte sich bald wieder helbwegs und in mir zog sich etwas schnerzhaft zusammen, als ich sah, wie er vor Freude oder Hoffnung große Augen bekam und eifrig zu nicken begann, als ich ihn fragte, ob er etwas essen wolle. Als ich Manu hochhob, klammerte er sich sofort mit seinen Armen um meinen Hals, als hätte er Angst, dass ich ihn fallen lassen würde, hielt aber ansonsten still, während ich mit ihm in die Küche ging und ihn dort auf dem Tisch absetzte. Sofort verbeugte er sich tief vor Anna, die am Kühlschrank lehnte und sie strich ihm zur Bergrüßung sanft über den Kopf.

Ich nahm währenddessen die Schale mit dem Neko-Futter vom Tresen und stellte es vor den auf dem Tisch knienden Neko, hoffte, dass er es dieses Mal annehmen würde, nachdem er das normale Essen gestern nicht einmal angerührt hatte. Ich konnte auch sofort sehen, wie der Kater unruhig wurde, als er das Essen sah, trotzdem aber hielt er bloß seinen Blick auf den Tisch gesenkt und machte keine Anstalten, zu essen. Ich wollte gar nicht wissen, wie lange er schon nichts mehr gegessen hatte und obwohl er wahnsinnigen Hunger haben musste, machte er keine Anstalten, sich über die Nahrung herzumachen. Stattdessen schlug er sich erschrocken die Hände vor den Mund, als ihm ein unterdrücktes Winseln entwich. Sofort nahm er eine noch unterwürfigere Stellung ein, den Kopf auf die Tischplatte gelegt, wodurch ihm einzelne Strähnen in die Schale mit dem Nekofutter hingen. Ich war verzweifelt. Aber noch während ich darüber nachdachte, wie ich ihn zum Essen bringen könnte, hatte Anna längst die Lösung gefunden.

"Du darfst."

Ihre Stimme war fest und doch freundlich und tatsächlich begann Manu jetzt sofort, sich über das Essen herzumachen. Mit den Händen stützte er sich seitlich der Schüssel ab, während sein Gesicht in dem nicht sehr appetitlich aussehendem gräulichen Brei versunken war und er mit der Zunge die Matschepampe aufleckte. Manu aß wie eine Katze.

Erst als der Neko fertig und seine Schüssel bis zum letzten bisschen sauber geleckt war, schien er die Essensreste in seinen Haaren zu bemerken. Ich musste lächeln, als ich beobachtete, wie Manu versuchte, mit der Zunge an seine Haarspitzen zu kommen, die ihm schlaff ins Gesicht hingen. Erschrocken zuckte er zusammen, als ich vorsichtig über seinen Kopf strich.

"Bist du satt geworden?"

Manu nickte.

"Dann komm", ich hob ihn hoch, "jetzt machen wir dich erst einmal wieder so richtig hübsch."

Mit dem Neko auf dem Arm ging ich ins Bad, wo ich Manu auf der geschlossenen Toilette absetzte und begann, ihm ein Bad einzulassen. Im selben Moment, in dem ich das Wasser aufdrehte, begann der Neko, unkontrolliert zu zittern und sofort nahm ich den verängstigten Neko wieder in den Arm.

"Hey, Kleiner, ganz ruhig. Dir passiert nichts. Hast du Angst vor dem Wasser?"

Panisch nickte Manu.

"Brauchst du nicht. Haben viele Nekos. Aber wir haben keine Wahl. Komm, schau, es ist ganz harmlos."

Leicht schüttelte der Dunkehaarige seinen Kopf, seinen Schweif eng an seinen Körper gedrückt. Auf einmal streckte er seine Arme aus, legte sie um meinen Hals und zog sich dichter an mich. Als er begann, leise zu sprechen, war es das erste Mal, dass ich ihn einen ganzen Satz sagen hörte.

"Herr, als Junges habe ich Wasser gemocht. Aber ich wurde seitdem oft getränkt. Ich bitte euch. Verzeiht mir meine Angst, Master."

Wäre Manus Erzählung nicht so schlimm, hötte ich jetzt gelächelt, weil er erneut von sich aus gesprochen hatte. So aber musste ich erst meine Fassubg zurückgewinnen, bevor ich ihn ernst ansah.

"Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich dir niemals so etwas antuen werde, Kleiner. Wenn du dann weniger Angst hast, kann ich rausgehen und dich alleine baden lassen."

Manu sah einige Sekunden lang ängstlich auf das Wasser, das immernoch in die Wanne einlief, dann schüttelte er den Kopf. Ich hauchte ihm einen kaum spürbaren Kuss auf die Stirn und fuhr fort, über seinen Kopf und Rücken zu streicheln. Als sein Zittern fast komplett aufgehört hatte, zog ich ihm den Pulli über den Kopf und seine Hose aus, bis er komplett nackt vor mir stand. Mich erstaunte, dass es ihm fast überhaupt nicht unangenehm zu sein schien. Als ich ihn erneut hochhob schlang er sofort seine Beine um mich, wodurch seine Mitte an meinen Oberkörper gedrückt wurde, doch auch das schien in ihm nichts zu rühren.

Gerade als ich ihn in die Wanne setzen wollte, begann Manu wieder ängstlich zu strampeln. Ich hielt in der Bewegung inne und setzte ihn auf dem Badewannenrand ab, so, dass nur seine Beine ins Wasser hingen. Sofort erstarrte Manu, klammerte sich an die Badewanne und starrte ängstlich auf seine Beine, während ich mich selbst auch auszog und die Tür verriegelte. Ich stieg in die Wanne und hob Manu erneut hoch, bevor ich mich mit ihm auf dem Arm ins Wasser sinken ließ. Regungslos saß der Halbkater auf meinem Schoß und bloß langsam kam wieder Leben in ihn. Ich beschloss, einen Versuch zu wagen, halb um ihn abzulenken, halb weil seine Teilnahmslosigkeit mich neugierig gemacht hatte. Meine Hand wanderte zu Manus Penis, der, wie für einen Neko üblich, kleiner war als der Durchschnitt eines menschlichen und begann vorsichtig, darüber zu streichen. Sofort hielt Manu in der Bewegung inne. Ich umschloss ihn fester und begann, behutsam zu massieren, als Manu seinen Kopf zu mir umdrehte.

"Warum macht ihr das, Master? Ich... soll ich euch befriedigen, Herr?"

Ich lächelte, obwohl Manus ängstlich unwissende Verwirrtheit Mitleid in mir erregte.

"Entspann dich. Du musst gar nichts."

Manu drehte zwar seinen Kopf wieder nach vorne, jedoch schien er sich keineswegs zu entspannen. Seufzend ließ ich also bald von ihm ab, der Penis des Nekos jedoch stand weiterhin wie eine Eins. Manu sah fast schon schockiert auf seinen Schritt, deutete mit einer Hand darauf.

"Es... Es tut mir leid, Herr. So leid. Ich... ich kann nichts dagegen tun. Warum tut er das?"

Ich sah kurz stumm auf den Kleineren.

"Du meinst das ernst, oder?"

"Sir, ja, auf jeden Fall, Herr. Ich würde es nicht wagen, mich über euch lustig zu machen."

Ich seufzte.

"Ach, Kleiner. Du hast so viel verpasst bis jetzt. Dir hat wirklich nie jemand gezeigt, dass das Leben auch schön sein kann, oder?"

Der Dunkelhaarige schüttelte langsam den gesenkten Kopf.

"Herr, ich bin ein Neko. Ich wurde bloß gezüchtet, um euch zu erfreuen. Mein wertloses Leben ist es nicht wert, schön zu sein."

Ich bemerkte nicht einmal, dass mir langsam die Tränen kamen.

"Du glaubst das wirklich, oder?"

"Sir, ich verstehe nicht, was ihr meint."

"Ist okay, Kleiner, ist okay."

Behutsam begann ich, das Fell des Nekoschweifes zu waschen und mit Shampoo einzuschäumen. Der Kater auf meinem Schoß sah mir bloß stumm zu.

"Warum sprichst du auf einmal, Manu?"

"Weil ich eh nichts mehr zu verlieren habe."

Die Stimme des Nekos klang mit einem Mal verändert, nicht mehr so ängstlich respektvoll, viel ehrlicher und trauriger.

Better Life ~ #ZomgerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt