Teil 14

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B

If I ain't got you- Alicia Keys

„Who ever is trying to bring you down is already below you." ~KW

Nathans PoV:

Miss Croft führte uns durch die breiten, von Spinden gesäumten Gänge bis zu einer Tür mit der Zahl 265.

Die junge Frau öffnete die Tür, trat ein und wies uns an ihr zu Folgen. Als ich zum Schluss durch die Tür kam, sah ich circa 30 Schüler an Tischen sitzen.

Alle waren besetzt bis auf sechs. Drei für uns und drei weitere für noch irgendjemanden.

Vielleicht waren sie ja krank? Egal.

"Oh wir sind ja heute vollständig. Naja fast." Ihr Blick glitt zu einem der freien Plätze und ich meinte Belustigung in ihren Augen aufblitzen zu sehen, aber ich konnte mich natürlich auch getäuscht haben.

"Ist ja jetzt erst mal egal. Also wie ihr wisst ist die Devenfort-Prep..."... bla bla bla. Ab da schaltete ich ab.

Sie erklärte den Schülern, wahrscheinlich zum wiederholten Mal so gelangweilt wie die alle guckten, warum und wie lange wir hier sein würden.

"So stellt euch doch mal bitte alle vor." Miss Croft sah Stella an und sie wollte grade anfangen zu reden als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

Na wer auch immer das ist bekam jetzt bestimmt ziemlichen Ärger. Wenigstens etwas Spaß für mich.

Als ich jedoch die Person, die den Raum so unhöflich betrat, genauer ansah war ich geschockt.

Ich konnte einfach nicht anders und starrte sie an, während sie mich nicht mal eines Blickes würdigte.

In ihrer Hand hielt sie eine dampfende Tasse, vermutlich mit Kaffee gefüllt, in Ihrem einen Ohr war ein weißer Apple-Kopfhörer und auf ihrer Schulter hing eine braune Umhängetasche.

Sie war alles andere hässlich, was die anderen Männlichen Wesen hier allem Anschein nach auch bemerkten. Nachdem was ich gerade Live miterlebt hatte, war sie wohl nicht das liebe, kleine, nette Mädchen von neben an, für das ich sie gehalten habe. Interessant.

"Ach Hanna. Wie schön das du dann auch hier bist. Hat ja lange genug gedauert. Und nächstes mal bring mir doch bitte einen Fettfreien Kaffee Latte mit ja?"

Hanna also... Der Name passte zu ihr.

Aber was hatte Miss Croft da gerade gesagt? Ich hatte sie für eine ziemlich strenge Lehrerin gehalten und meine Menschenkenntnis ließ mich selten im Stich.

"Geht klar Ms. Croft! Mit oder ohne Zucker?"

Hanna benahm sich als ob die beiden diese Unterhaltung schon etliche Male geführt hätten und das war wirklich verwirrend.

"Mit. Man gönnt sich ja sonst nichts."

Ich meinte sie ein wenig lachen zu sehen bevor sie fortfuhr.

"Ja, ja da haben sie recht."

Schmunzelnd fing Miss Croft wieder an zu reden.

„So Hanna setz dich bitte und dann können wir mit dem Vorstellen weiter machen."

Kann mir bitte jemand erklären was das war?!

Hanna machte keine Anstalten sich zu beeilen und bewegte sich im gemächlichen Tempo auf ihren Platz zu der sich im hinteren Teil der Klasse befand.

Stella stellte sich vor, sie musste natürlich betonen das ihr Dad ein unfassbar hohes Tier in einer super wichtigen Firma war. Mein Dad war Gründer und CEO der genannten Firma, daher wusste ich ziemlich genau, dass er seine Position nur aus PR Gründen nicht verlor.

Während Stellas Vorstellung wurde die Tür erneut aufgerissen und ein großer Typ mit Strohblondem Haar platzte keuchend herein. Wahrscheinlich verschlafen.
Miss Croft war wirklich angepisst, obwohl sie bei Hanna so locker reagiert hatte. Wirklich verwirrend. War sie jetzt störend oder nicht? Der arme Junge bekam einen ziemlichen Abriss, aber ich achtete nicht wirklich darauf. Ich hatte Besseres zu tun. Und dieses Bessere war Hanna zu beobachten.

Wie hatte dieses Mädchen es geschafft auch noch Tage nach dem Kuss in meinen Gedanken zu bleiben? Es war ja nicht so, dass es mein erster war. Gott, das war er ganz sicher nicht, aber irgendwas war anders.

"...Nathan, stell dich doch bitte vor."

Als ich meinen Namen hörte schreckte ich kurz auf.

Na dann. Hannas Reaktion, wenn sie mich wiedererkannte, wollte ich sehen.

"Mein Name ist Nathan, ich bin 18. Der Rest ist, denke ich, irrelevant." Warum sollte ich fremden Menschen mein Privatleben auftischen. Nein, so war ich nicht.

Mein Blick fixiere die dunkel-blonden Haare von Hanna während ich sprach und als ihr Blick langsam von meinen Füßen immer und immer weiter hoch glitt wurde mein Grinsen aus irgendeinem Grund immer breiter.

Ihr Ausdruck? Geschockt, überrascht, peinlich berührt und fragend.

Schnell wandte sie ihren Blick zurück auf Ihr Blatt. Süß.

Die Zeit hier, würde definitiv spannender werden, als Anfangs gedacht.

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One kissWhere stories live. Discover now