One kiss

Teil 10

B

Say something- Justin Timberlake, Chris Stapleton

Choose people who choose you. ~unknown

Hanna's P.o.V.

Bevor ich zu meiner Klasse ging, machte ich noch einen kurzen Abstecher bei unserem kleinen Kiosk, der von 6:30 bis 14:00 immer geöffnet hat.

Wenn man die Öffnungszeiten auswendig kannte, lief man nicht Gefahr irgendwann mal Lust auf essen zu haben und vor einer geschlossenen Theke zu stehen. Ziemlich nützlich, leider sprach ich aus Erfahrung.

Nicht so toll, wenn man während man seine Tagen plötzlich Heißhunger auf Schokolade bekommt und der Kiosk dann nicht auf hat... Das ist als ob man stirbt....

"Hey Mrs. McErnesty!", begrüßte ich die kleine, rundlich und sehr nette Kiosk-Frau die mich mittlerweile schon recht gut kannte.

"Oh, guten Morgen Hanna! Du bist aber schon ziemlich spät dran, solltest du dich nicht etwas beeilen zum Unterricht zu kommen? Auf die neuen wirst du so sicher keinen guten Eindruck machen."

Als ob ich das nicht selber wüsste....

Tadelnd sah sie mich an, aber ich winkte nur ab.

"Ich hab nicht vor, etwas mit einem von ihnen zu tun zu haben, dass über gegenseitige Toleranz hinaus geht.", Schulterzucken fuhr ich fort, während mich die nette Frau nur schmunzelnd ansah.

„Außerdem bin ich schon zu spät und ich werde so oder so einer verbalen Auseinandersetzung mit Ms. Croft nicht aus dem Weg gehen können. Und jetzt hätte ich gerne einen großen Latte Machiato zum mitnehmen. Sie wissen ja wie sehr ich diesen am Morgen schätze."

Mrs. McErnesty nickt und dreht sich, ohne ein weiteres Wort und immer noch schmunzelnd zur Kaffeemaschine um.

Ja, mit Wörtern war ich unschlagbar vor allem wenn ich mit erwachsen oder Leuten die ich nicht leiden kann diskutiere oder generell rede. Selbst wenn es die herzlichste Person ist die ich kenne.

Zu den meisten bin ich zwar freundlich und neutral, aber Zuneigung oder Vertrauen baute ich sehr schwer auf und man konnte es innerhalb eines Wimpernschlages wieder verlieren. Ich wusste auch nicht woran das lag, denn ich hatte weder eine schwierige Kindheit noch irgendein Traumatisches Erlebnis. Höchstens diese Sache mit meinem Ex, aber das war nicht wirklich traumatisch gewesen... Eher enttäuschend.

Lange Zeit zum überlegen blieb mir nicht, denn kurze Zeit später hatte ich meinen himmlisch duftenden Kaffe in den Händen.

Ohne dieses braune Wunder Zeug wäre mein Gehirn morgens nur Matsche Pampe.

Schnell verabschiedet ich mich noch von Mrs. McErnesty und machte mich auf den Weg zu meiner Klasse.

Vielleicht war Ms. Croft auch noch nicht da, sondern erst auf dem Weg? Unwahrscheinlich, aber möglich.

Okay nein, nicht möglich. Diese Frau legte ziemlich großen Wert auf Pünktlichkeit und gutes Benehmen, aber bei mir kniff sie jedoch irgendwie immer beide Augen zu... nicht das mich das störte.

Vor meiner Klassentür angekommen, überlegte ich gar nicht groß und ging einfach ohne anklopfen rein.

Wahrscheinlich rettete ich gerade meine Mitschüler vor einem ewig langen Vortrag über Integration der neuen Schüler oder sowas. Es tat mir ja leid, aber es interessierte Keinen.

Wenn jemand cool drauf war, würde er auch keine Probleme mit seinem sozialen Umfeld hier haben und wenn derjenige eben scheiße war, konnte er auch nur das gleiche Verhalten von den anderen Schülern, und Lehrern, zurück erwarten. So funktionierte das und nicht anders.

Außerdem war Ms. Croft, unsere Musik- und Mathelehrerin sowie Stufenleiterin, so ein Verhalten von mir schon gewohnt.

Als ich in die Klasse trat, meine Tasche über der Schulter hängend und in der linken Hand meinen Kaffee, sahen mich alle an, eingeschlossen der 3 neuen Gesichter die neben dem meiner Lehrerin waren.

Guter erster Eindruck? Wird überbewertet....

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Wie gehts, wie steht's? Alles fit im Schritt?