Kapitel 3

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Erschrocken fuhr ich hoch und sah ihn an.

Dieses selbstgefällige unterdrückte Lächeln, dass so berühmte für Ad... nein Chat war. Aber gut, er hat mich erwischt. Und sein Gesicht dabei, bestimmt fühlte er sich wie Sherlock Holmes persönlich.

„Äh", machte ich und schluckte. Ich hatte fast keine Stimme mehr.

Chat drehte sich zu mir um, sodass er vor mir stand. Meine Hand immer noch in seiner. Mit seiner anderen Hand streichelte er an meiner Wange.

„Ich liebe es, wenn du rot wirst", sagte er mit unterdrücktem Lächeln. Schon wieder.

Ich schlug seine Hand weg. Was sollte das? Will er sich über mich lustig machen?

„Jaja, lach nur", sagte ich beleidigt.

Ich sehe ja, dass ihm es schwer fällt, nicht gleich loszubrüllen.

„Marinette, warte, Marinette!"

Ich wollte mich grade abwenden, als mich Chat sanft packte und mich zu ihm drehte.

„Es macht mich an. Ich wüsste nicht, was es da zulachen gäbe."

Ich schaute ihn mit aufgerissenen Augen an, und wurde röter. Immer und immer mehr. Bevor ich es nochmal realisieren konnte, passierte etwas ganz Unerwartetes. Etwas sehr Unerwartetes. Er hat mich plötzlich... und er tat es immer noch. Er küsste mich. Er hat sanft mein Gesicht gepackt, und presste seine Lippen auf meine. Das alles passiert innerhalb von weniger als einer Sekunde. Ich hatte noch nie jemanden geküsst und hatte eher Angst davor, es zu tun. Weil ich es noch nie gemacht hatte. Doch wenn man so damit überrascht wird... Es gab wohl auch unerwartete schöne Momente. Ich küsste ihn intuitiv zurück und umschlang meine Arme um seinen Hals.

Es war schon lustig. Marinette und Chat. Ich knutschte mit einem Superhelden herum. Und dazu mit einem im schwarzen Katzenanzug.

Mein Herz hatte schon längst seinen Job gekündigt. Meine Lunge auch nicht. Ich vergaß einfach zu atmen. Aber das Küssen war schon mehr als überfällig. Ich küsste Adrien! Ich küsste wirklich Adrien. Jetzt war er zwar Chat, doch, dadurch, dass ich jetzt wusste, wer er war, gefiel er mir natürlich viel mehr.

Wir hörten auf, und ich sah ihn verliebt an.

Chat rutschte mit dem Rücken an der Wand hinunter, bis er auf dem Boden saß, ich saß mich zu ihm, und wir sahen beide wieder zum Sternenhimmel.

Er atmete tief ein, und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Nein, mein Herz hat schon längst aufgehört zu schlagen. Aber wenn es etwas gäbe, was noch besser war, als Adrien zu küssen, war, wenn er seinen Kopf auf meinen Schoß war.

Ich strich eine Strähne von ihm hinter sein Ohr, die ihm ins Gesicht gefallen war. Er drehte seinen Kopf, sodass er mich hoffnungsvoll anschaute.

„Marinette?"

„Ja?"

„Ich muss dir etwas sagen. Ich will dich niemals verlieren."

Wäre mein Herz noch am Leben, würde es jetzt in die Luft springen. Wie er mich dabei ansah. Auch wenn durch seine Maske seine Augen katzenartig waren, erkannte ich Adrien darin.

Er schloss langsam seine Augen, und schlief schnell ein. Ich glaube, er hat seit Tagen nicht mehr so fest geschlafen, wie jetzt bei mir. Lag es an mir, oder lässt seine Schlaflosigkeit einfach nichts anderes mehr zu?

Egal, dachte ich. Bis ich an der Reihe zum Schlafen war, kraulte ich seinen Kopf, wo ich sogar ihn leises Schnurren von ihm wahrnahm...

Der Druck steigt... - Teil 2Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon