Kap. 42

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Bestimmt griff ich in meinen Kleiderschrank. Wo war dieses Oberteil?

Seufzend gab ich meine Suche auf und schmiss irgendwelche Klamotten in meine Handtasche. Würde für wenige Tage ausreichen.

Ich hing mir die Tasche um die Schulter und ging dann runter.

"Wo willst du denn hin?", fragte Aubrie, während sie in einem Katalog blätterte.

"Nach Hogwarts", meinte ich unsicher und sah auf meine Füße.

"Wohin?", Aubrie stand auf und stellte sich vor mich. "Das kannst du schön vergessen, meine Liebe."

"Aubrie, bitte! Ich muss unbedingt etwas mit Remus klären und.. Ich muss ihn einfach sehen, ich halte das nicht mehr aus." Verzweifelt sah ich in ihre Augen.

"Claire, er wird Weihnachten wieder kommen. Tut mir leid, aber ich kann es nicht verantworten, dass du vielleicht noch einmal in Gefahr kommst. Außerdem würde das Ministerium dich mit höchstwahrscheinlich entziehen, wenn es davon Wind bekommt", erklärte Aubrie und dirigierte mich die Treppe wieder hoch.

"Wisso sollten sie?", fragte ich.

"Vielleicht, weil dein Schulleiter dich suspendiert hat, du insgesamt zwei Mal von einem Werwolf angegriffen wurdest und du nicht immer das brave Mädchen in der Schule warst", antwortete Aubrie ruhig und ich stutzte.

"Was hat Greyback damit zutun?", in meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett.

"Du wurdest zwei Mal innerhalb von einem Monat von diesem Wolf angegriffen. Denkst du, das Ministerium will nicht wissen, wie das möglich ist, wenn du unter meiner Aufsicht und meinem Schutz stehst?", Aubrie verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Darum geht es dir also", entgegnete ich wütend.

"Was?"

"Du willst nur keinen Stress mit dem Ministerium durch michoder? Denn davon hängt nämlich auch deine Karriere ab. Ich konnte es nicht fassen und stand auf.

"Was?! Claire, nein!", stotterte meine Tante.

"Natürlich. Du hängst nämlich an diesem Haus und ohne deinen Job im St Mungos kannst du es dir auch nicht leisten, stimmt's?" Für mich machte es alles Sinn.

"Claire, rede keinen Schwachsinn!", sagte sie und sah mich bittend an. "Ich liebe dich wie meine eigene Tochter und ich könnte es mir niemals verzeihen, falls dir was passieren sollte.. Ich hätte dann niemanden mehr.."

"Und nur weil dir dein Glück nicht vergönnt ist, willst du mir auch meins verweigern", schlussfolgerte ich. "Geh raus."

"Claire, so war das doch nicht ge-"

"Raus", sagte ich lauter und wies auf meine Zimmertür. Aubrie biss sich auf die Lippe und nickte. Sie verließ mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich konnte hören, wie sie die Treppe hinunter ging und wie kurze Zeit darauf der Fernseher ansprang.

Das tat sie immer, wenn wir uns stritten.

Es war still in meinem Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke.

Eigentlich war ich nicht sauer auf Aubrie, sondern auf die Tatsache, dass sie mich nicht gehen ließ und weil ich wusste, dass ich ohne ihr Einverständnis nicht gehen könnte. Denn ich konnte schlecht kurz vor Winter den Hogwarts-Express benutzen, also müsste mich jemand dorthin apparieren.

Vielleicht war ich ein wenig hart zu ihr gewesen, so wie ich es auch gestern zu Remus war. Ich ließ ihr ebenfalls keine Chance zu reden, sondern ließ meiner Wut Überhand gewinnen und verletzte so meine Freunde. Beziehungsweise Familie.

Ich wollte mich nicht entschuldigen, ich hasste das. Ich hasste es, meine Fehler einzugestehen. Mein Stolz war einfach viel zu groß.

Es vergingen Stunden, in denen ich in meinem Zimmer lag und ab und zu Geräusche von dem Fernseher hörte. Es dämmerte bereits und das Schuldgefühl in mir wuchs und wuchs.

Wir hatten nicht ein Wort miteinander gesprochen, keiner kam auf den anderen zu.

Seufzend erhob ich mich und ging ins 
Wohnzimmer. Ich wollte nicht, dass Etwas zwischen uns stand. Sie war schließlich meine Familie.

Ich setzte mich neben sie.

"Aubrie?", sagte ich leise und sie sah mich an. Sie war enttäuscht, das konnte ich sehen.

"Es tut mir leid", ich biss mir auf die Lippe. "Ich hätte dir Nichts vorwerfen sollen, nur weil du mich beschützen willst. Ich hätte dich ausreden lassen sollen und ich hätte dich nicht rausschicken dürfen."

Sie seufzte. "Das hättest du nicht."

"Es ist nur so schwer so weit von Remus weg zu sein und dann mich mit ihm zu streiten."
Ich fummelte an dem Saum meines Oberteiles herum.
"Bitte verzeih mir."

"Ich verzeihe dir", Aubrie legte eine Hand auf meinen Rücken. "Und ich verstehe dich."

"Danke", murmelte ich.

"Ich bringe dich nach Hogwarts."

Drama bei Familie Loren, also. Findet ihr Claire hat überreagiert? Also, ich finde schon. :D
Darf man eigentlich so von seiner eigenen Protagonistin sprechen? *wundert sich*
Naja, wie dem auch sei, Meinungen gerne wieder in die Kommentare und wir sehen uns bald wieder ;)
Eure Juls. xx

P.S.: Vielleicht schaffen wir es mit dem Ranking endlich in die Top 10? Love you. <3

P.P.S.: Es wird nun wirklich nicht mehr viele Kapitel geben. Ich schätze nicht mal mehr bis zum 50.
Oder genau 50. Ich weiß noch nichtaber das Ende meiner Story naht. *wischt Tränen weg*

Vom Mond gejagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt