Kap. 16

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Ich fand mich schließlich in einer unbekannten Stadt voller herunter gekommener Häuser wieder.

Von Bewohnern war kaum ein Anzeichen.

Der Himmel über mir hatte sich bereits vor Stunden zusammengezogen und es sah aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen.

Meine Schuhe machten ein dumpfes Geräusch beim Auftreten, während ich durch die Straßen ging.

Vielleicht würde es hier ja ein Pub oder Ähnliches in der Nähe geben, denn ich war halb am Verhungern und Verdursten.

Ich fand tatsächlich einen Pub, der ziemlich alt und schäbig aussah.

Seufzend öffnete ich die Tür und ein kleines Klingeln ertönte.

Ich konnte sofort etwas riechen. Ich wusste allerdings nicht genau, was das für ein Geruch war.

Ich stellte mich an den Thresen und wartete, bis der alte Wirt auf mich zukam.

"Guten Abend", lächelte ich.

"Abend", antwortete der Wirt emotionslos.

"Könnten Sie mir etwas zu drinken geben?", fragte ich freundlich. Der Geruch dieses Pubs verursachte eine Gänsehaut auf meinen Körper.

"Biste achtzehn?", fragte der Mann und trocknete ein großes Glas.

"Fünfzehn", erwiderte ich.

"Dir is' klar, dass ich nur Alkohol verkaufe, oder?"

"Verkaufen Sie kein Butterbier?", verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen.

"Sag' mal, willst du mich verarsch'n? Was soll'n das für ein Scheiß sein? Mach', dass du hier rauskommst!", der Wirt schien mittlerweile wütend.

"Hören Sie, ich bin seit Stunden unterwegs und habe nichts zu Essen oder zu Trinken dabei", versuchte ich den alten Mann zu überzeugen.

"Geh nachhause", fuhr er mich an und zeigte auf die Tür.

Seufzend ging ich auf die Tür zu. Ich legte meine Hand auf den Türgriff und sah den Wirt noch einmal an. Dieses Mal war ich wütend.

"Ihnen auch noch einen angenehmen Abend."

Dann stieß ich die Tür auf und trat in die frische Nachmittagluft.

"Nicht", zischte ich und ging die Straße entlang.

Ich würde ihn ja gerne verhexen, doch dann würde das Minesterium noch auf mich aufmerksam werden und das wollte ich mir ehrlich gesagt sparen..

Und nachhause gehen - wie der ach so nette Wirt sagte - konnte ich auch nicht.

Meine Tante nahm mich vor Jahren bei sich auf, direkt nach dem Tod meiner Eltern, aber wir hatten auch schon Probleme zusammen. Zum Beispiel, als ich von meiner alten Schule abgehauen bin, wegen meines Geheimnisses.

Und das wollte ich ihr nicht erneut antun.

Ich ging also die Straße weiter entlang und konnte hinter ein paar Häusern viele Bäume erkennen. Wenn sich hier tatsächlich ein Wald in der Nähe befindet, könnte ich dort bleiben. Zumindest vorerst. Ich würde mich dann von irgendwelchen Tieren ernähren müssen und vermutlich gäbe es dort auch zumindest einen kleinen Fluss.

Remus POV

Während des Quidditchspiels schien Alice abzuschalten, denn sie wirkte mit der Zeit immer glücklicher.

Mich freute das, denn ich war immer überfordert, wenn einer meiner Freunde traurig war. Ich fand nie die richtigen Worte.

Gryffindor gewann das Spiel eindeutig, denn es stand 260 zu 80, nachdem James den Schnatz gefangen hatte. Gryffindor war außer sich vor Freude und sofort stürmten alle in den Gemeinschaftsraum, um den Sieg ordentlich zu feiern.

So kam es, dass wir alle gegen Mitternacht noch zusammen tanzten und feierten. Sirius hatte irgendwie Feuerwhiskey und eind ganze Menge Butterbier besorgt.

Dementsprechend hingen Lily und Alice auch auf dem Sofa. Ich seufzte, hatte schon selber 'ne Menge im Intus und setzte mich kurz neben die Mädchen.

"Ey, machst du schon schlapp?", rief Sirius aus einer Ecke, in der er mit zwei Mädchen stand, die ihn bewunderten.

"Quatsch", antwortete James auf Sirius' Frage. "Moony doch nicht!"

Ich schmunzelte und erhob mich wieder.

"Claire aber schon", kicherte Sirius und strich einem der Mädchen eine Strähne aus dem Gesicht. "Die lässt sich gar nich' mehr blicken!"

James prustete los, obwohl Sirius' Feststellung genau null Prozent lustig war.

Plötzlich setzte mein Herz für eine Sekunde aus. Es war, als wäre plötzlich der ganze Alkohol in mir verschwunden.

Claire hatte sich den ganzen Tag nicht mehr blicken lassen. Sie war den ganzen Tag nicht anwesend.

Ich sah mich nochmal vergewissernd um, doch Claire war wirklich nirgends zu sehen.

"Hast'n Geist gesehen?", rief James und machte eine Grimasse.

Ich winkte ab und stellte mich an das offene Fenster. Frische Nachtluft wehte mir entgegen. Ich warf einen kurzen Blick auf Peter, der am Tisch eingeschlafen war und sah dann wieder aus dem Fenster.

Genau wie gestern, brannte in Hagrids Hütte noch Licht.

Sooo, tadaaaaa!
Es ist relativ lustig (glaube ich) mir beim Schreiben zuzusehen. Ich habe immer Bilder im Kopf, wie zum Beispiel einen betrunkenen James, der tanzend auf einem Tisch steht und bin die ganze Zeit am Schmunzeln.
Und am Ende schreibe ich so gaaaar nichts über einen tanzenden James, hahaha!
Habt einen schönen Abend :)
xx
Julia

Vom Mond gejagtWhere stories live. Discover now