Kap. 2

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Am ersten Schultag stand ich schon früh auf. Das tat ich immer, ich war immer vor Lily und Alice wach, weil ich mich noch fertig machen musste.
Seitdem ich auf diese Schule ging, ging ich erst zu Bett, wenn die Mädchen schon schliefen und stand zwei Stunden vor ihnen auf.

Leise schleppte ich mich aus dem Bett in das Badezimmer. Als ich die Tür öffnete, schrie ich fast vor Schreck:
Lily stand ebenso geschockt vor mir.

"Was - Was tust du hier?", fragte ich hysterisch und legte mir schnell meine Hand auf die Wange.

"Ich.. Ich war auf Toilette. Was machst du so früh hier?", sie sah mich stirnrunzelnd an. "Was hast du bloß für Augenringe? Geh schlafen!"

"Ich möchte duschen", sagte ich ruhig und drengelte mich an ihr vorbei. "Kannst du rausgehen?"

Misstrauisch sah sie mich noch einmal an, bevor sie den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.

Bei Merlins rosafarbenen Unterhose, das durfte nicht passiert sein!

Schnell schloss ich die Tür ab und ließ mich daran herunter gleiten.

Das war mir noch nie passiert. Noch nie, seitdem ich hier war. Lily hatte meine Augenringe gesehen, meine blasse Haut, meine Augen.. Sie würde sich Sorgen machen.
Das durfte sie nicht. Ich musste sie einfach den ganzen Tag davon abhalten nur ein Wort darüber zu sprechen und sie würde es vielleicht vergessen.

Aber damit sie nicht allzu misstrauisch werden würde, stieg ich erstmal in die Dusche und ließ das warme Wasser meinen Körper herunterprasseln.

Ich trocknete mich mit einem Schlenker meines Zauberstabes. Und mit ebenso einem Schlenker meines Zauberstabes war mein Make-Up fertig. Ich band mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und stieg in meine Schulgarnitur und betrachtete mich noch einmal im Spiegel.

Okay, Claire, du darfst dir nichts anmerken lassen. Sei glücklich!

Und so verließ ich das Badezimmer und stellte erleichtert fest, das Lily wieder schlief, was mir einige Fragen ersparte.

[...] - Zwei Stunden später

"Guten Morgen", lächelte ich meine Freundinnen an, die gerade die Vorhänge ihrer Betten zur Seite zogen.

"Morgen", nuschelte Alice und kratzte sich am Kopf, bevor sie aufstand und sich streckte.

"Wieso so glücklich?", fragte Lily, während sie in ihre Schulgarnitur schlüpfte.

"Weiß nicht", erzählte ich. "Beeilt euch. Ich habe Hunger!"

"Aha", Lily sah mich kurz verwirrt an, betrachtete mein Gesicht und grinste dann. "Tja, Alice bevorzugt die warme Dusche, vielleicht könnte Frank ja etwas vorhaben." Mit einem Grinsen deutete sie auf die Badezimmertür hinter der gerade die Dusche angesprungen war.

"Ich bin zwar nicht im selben Raum, meine Liebe, aber ich höre dich!", hörten wir Alice rufen und lachten los.

Meine Freunde ließen mich meine Sorgen vergessen. Und darüber war ich glücklich.

Nachdem Lily und Alice endlich fertig waren, gingen wir zusammen in die Große Halle um zu frühstücken.

Dort konnten wir schon von Weitem die Rumtreiber entdecken und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Leute, ich geh dann mal", verabschiedete sich Alice und ging grinsend zum Hufflepufftisch, wo Frank sie schmunzelns in Empfang nahm.

"Evans!", rief James schon bevor wir überhaupt in der Nähe waren und wie ich sehen konnte, konnte Lily sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
Vielsagend kniff ich ihr in die Seite und wackelte mit den Augenbrauen.

"Quatsch, Potter ist ein Idiot", blockte sie daraufhin ab.

"Vielleicht ja bald dein Idiot?", flüsterte ich, als wir uns dem Tisch näherten.

"Rede keinen Blödsinn, Claire. Erzähl' mal lieber von dir und Remus!"

Geschockt blieb ich stehen. Was?!

"Was meinst du?", fragte ich sie ehrlich und holte sie ein.

"Du kannst mir nicht sagen, dass ihr bloß Freunde seid. Wie ihr euch anschaut reicht doch schon um zu sagen, dass ihr auf Wolke Sieben schwebt."

"Du spinnst", sagte ich. "Remus ist nur mein bester Freund und das wird auch so bleiben!"

"Naja, er ist auch mein bester Freund und ich kenne ihn nach sechs Jahren gut genug, um sowas zu sehen", das waren ihre letzten Worte bevor sie sich zu einer Freundin setzte.

Ich wusste nicht, was sie sprach, aber eins war mir klar:
Ich würde niemals ein Liebesleben führen können.

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Vom Mond gejagtWhere stories live. Discover now