TWENTYEIGHT

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-Corinne-

Es herrschte sprichwörtlich dicke Luft. Die Wohnung war zu klein für neun Lykae und zwei beziehungsweise drei Vampire. Wobei von den Vampiren zur Zeit nur Lya da war. Maxim und Kyle hatten sich verdrückt und mein Instinkt sagte mir, dass sie sich nicht mehr in der Stadt, ja noch nicht einmal mehr in diesem Land aufhielten. Auch wenn ich wusste, dass Maxim wieder kam, wurde ich jedes Mal unruhig. Meine Bestie mochte es nicht so weit von ihrem Gefährten getrennt zu sein und erst recht nicht, da er in keiner Weise markiert war. Das führte dazu, dass ich schneller gereizt und nervös war. Ein fataler Fehler, wenn die Wohnung so voll gestopft war. Auch wenn ich es nicht wollte, bekamen die anderen meine Stimmung mit. Und nicht nur ich war verstimmt. Auch Toni und Lucas hatten nicht gerade die beste Laune. Während Toni Michael Walkers Spuren über seine Kreditkarten verfolgte, versuchte Lucas seinen Aufenthaltsort über Kamerabilder an den Orten, wo er mit einer seiner Karten bezahlte zu finden. Walker hatte das Ganze clever geplant. Denn bis jetzt hatte Lucas noch kein einziges Bild des abtrünnigen Lykaes gefunden, nur die seiner Rudelmitglieder.

Manuel war das nächste Problem. Er war gereizt und furchtbar besitzergreifend, weil sich um Lya herum so viele ungebundene Lykae befanden und sie ebenfalls noch nicht markiert war. Dadurch engte er Lya mehr als sonst ein, was diese fuchsteufelswild werden ließ und Manuels Bestie noch unruhiger machte. Es war ein Teufelskreis.

Vincent fühlte sich ebenso wie Zarek in Städten allgemein nicht wohl. Er war, so glaube ich zumindest, der Älteste von uns. Die beiden blockierten die meiste Zeit den Balkon. Cole und Kaden waren wahrscheinliche einfach nur so angespannt und unruhig, weil der ganze Rest schlecht gelaunt war. Die beiden waren sonst die geborenen Sunnyboys und für jeden Blödsinn zu haben. Sie waren noch nicht einmal zwei Jahrhunderte alt. Timon und Til waren die einzig ruhigen unter uns. Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich in dieser sitzenden Haltung schlafen konnten. Aber sie saßen ungelogen, schon mehr als drei Stunden mit geschlossenen Augen da. Sie mussten schlafen, sonst hätten Tonis Verwünschungen oder das hin und her werfen des Balls zwischen den Zwillingen die beiden schon längst in die Luft gehen lassen.

„Zarek, können wir joggen gehen?" wandte ich mich an meinen Bodyguard und hoffte, dass ich mich nicht so quengelnd anhörte wie ich mich fühlte. „Ich drehe hier drinnen noch durch."

Er presste kurz die Lippen aufeinander und tauschte mit Vincent einen Blick aus. „Keine Abstecher, keine Albernheiten und du hörst auf jeden meiner Befehle widerspruchslos." Mahnte er mich zustimmend. Erleichtert nickte ich. Mir war alles recht, so lange ich nur für eine Weile hier herauskam und mich ablenken konnte.

Während ich mich umzog, hörte ich wie er mit den anderen sprach. „Ich bleib mit Lya hier bei unseren zwei Genies." Bekundete Manuel auf die Frage hin, ob er mit wolle.

„Wir laufen vor." Erklärte sich einer der beiden Zwillinge bereit. Ich konnte sie immer nicht auseinander halten, wenn ich sie nicht sah. Und wenn ich sie sah, ging es nur, da Cole seine Haare immer nach hinten gelte und Kadens in alle Richtungen abstanden.

„Timon und ich bilden die Nachhut." Hörte Ich Till und lächelte, dass hatte ich gewusst. Till konnte es nicht leiden, wenn er irgendjemanden in seinem Rücken hatte. Absolut nicht. Eine Stärke, die auch schnell zu einer Schwachstelle werden konnte. Dadurch hatte ich schon den ein oder anderen Übungskampf mit ihm gewonnen.

„Ich bin soweit, Jungs." Erklärte ich schon wesentlich besser gelaunt, da die Aussicht hier heraus zu kommen mich beflügelte. Maxim würde wahrscheinlich erst wieder gegen Abend kommen, bis dahin wären wir längst zurück tröstete ich mich.

Es war nachmittags. Der Schnee war bereits nicht mehr zu sehen und das Joggen gestaltete sich schwieriger als geplant in so einer großen Gruppe, da das schöne Wetter viele Spaziergänger aus ihren Häusern lockte. Mehr oder weniger in unserer Formation wichen wir den Leuten aus. Zarek links und Vincent immer rechts von mir.

Wildes Blut [02]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt