FOUR

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Bevor ich es schon wieder vergesse:
#Hat irgendjemand Talentiertes Interesse ein Cover für dieses Werk zu gestalten? Wenn möglich mit einem Wolf und einer Frau oder einem Mann darauf. Sollte nicht düsterer als jetzt werden. Wäre echt mega cool.

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"Mach' ich." Versprach ich meinen Bruder, dabei unterdrückte ich den genervten Unterton. Trotz dessen dass ich nun wesentlich stärker und nahezu unsterblich war, bevormundete er mich immer noch so wie er das schon unser gesamtes Leben tat. Er war nur zwölf Minuten älter als ich, aber hatte schon immer die gesamte Last auf sich genommen um mich zu beschützen. Auch jetzt machte er sich immer noch Sorgen um mich und unterstützte mich wo er nur konnte. Trotz meiner nun nicht mehr menschlichen Natur. Ich war ihm unheimlich dankbar und wünschte ich könnte ihm auch so helfen wie er es bei mir tat. Doch mein Bruder hatte sich nun ein nahezu perfektes Leben aufgebaut. Ein Leben wie ich es mir auch wünschte und wie ich es nie haben würde, da ich nun ein Monster war. Er hatte eine Frau, die ihn mit strahlenden Augen begrüßte, wenn er Heim kam. Zwei Söhne, natürlich Zwillinge, das Gen lag in unserer Familie, die um jeden Preis um seine Aufmerksamkeit kämpften. Seine Arbeit machte ihn Spaß, was ich nur schwer verstehen konnte. Jeglicher Papierkram versetzte mich in Angst und Schrecken. Jedoch raubte sie ihm manchmal die Zeit mit seiner Familie, sowie heute.

Ich wandte mich von meinem Bruder ab, der mir folgte um seine Klienten zu empfangen. Es war mir nicht begreiflich wie er sich darauf einlassen konnte, irgendwelche Klienten um elf Uhr abends zu treffen. Absolut unverständlich, wenn er doch eine Familie hatte. Seit dem seine Klienten den kleinen Vorraum betreten hatten, war ich nicht mehr ganz bei der Sache. Sie waren anderes. Ich wusste nicht warum oder wie, ich wusste nur das sie es waren. Mein Verstand sagte es mir. Sie traten leiser auf und rochen nicht so wie normale Menschen. Trotzdem wusste ich nicht was sie waren. Es waren zwei Männer und eine Frau. Ich konnte es gar nicht abwarten die Tür aufzudrücken um sie zu sehen. Ihr Duft umschmeichelte meine Sinne und ließ meinen gesamten Körper vor Aufregung kribbeln. Seltsam. So gut wie möglich unterdrückte ich das Gefühl. Im ersten Moment sah ich die Frau gar nicht. Mir gegenüber standen wie eine Wand zwei breite muskelbepackte Riesen, mit denen selbst ich mich als Mensch nicht hätte anlegen wollen. Zumindest nicht zur gleichen Zeit. Der eine war rotblond, der andere schwarzhaarig mit einem dunkleren Hautton. Beide sahen sie mich mit grimmigen, wachsamen Minen an. Ich konnte mich nicht des Verdachts erwehren, dass sie wussten was ich war. Eine Bewegung hinter ihnen ließ mich aufmerksam werden. Über ihre Schulter hinweg traf mein Blick auf eine Schönheit wie ich sie mir nicht einmal im Traum hätte vorstellen können. Für einen Moment setzte mein Herzschlag aus und der Atem blieb mir stehen. Neugierig und mit einem für mich undefinierbaren Gefühl in den Augen musterte sie mich, ehe auch sie mir in die Augen blickte und dann war es um mich geschehen. Ich wusste nicht, was es war, aber es war allumfassend, ursprünglich und hatte ein Unveränderlichkeit wie ich sie noch nie verspürt hatte. Das bisschen meiner Seele, meines Herzens, was ich noch besessen hatte, flog ihr entgegen. Ich kannte sie noch nicht einmal und trotzdem wusste ich, dass sie zu mir gehörte. Dass sie alles war was in meiner Welt von Bedeutung war. Alles in mir zog mich zu ihr hin. Als hätte der Dunkelhaarige meine Gedanken gelesen und wüsste welches Monster ich war, bewegte er sich minimal. Damit unterbrach er den Blickkontakt. Ich unterdrückte das Bedürfnis den Kopf zu schütteln um wieder klar zudenken. Niemand sollte meine Verwirrung bemerken.
Ich nickte meinem Bruder noch mal kurz zu. Mein Blick fragte ob alles gut war, immerhin würde ich ihn gleich mit zwei äußerst gefährlich Männern allein lassen. Ich machte mir nichts vor, denn das waren sie ohne Zweifel. Dieser nickte bestätigend. Dann ging ich zur Tür, instinktiv versuchte ich einen letzten Blick auf die rothaarige Sirene zu erhaschen, doch die zwei bewegten sich erneut. Nur kurz streiften meine Augen ihr Gesicht, die zwei Riesen knurrten warnend. Irritiert musterte ich sie noch einmal kurz. Waren sie überhaupt Menschen? Aber was sollten sie sonst sein? Vampire waren sie nicht. Ich verschwand die Tür hinaus und die Treppen hinunter. Wenn sie dir Ärger machen, sag bescheid. Verlangte ich von meinem Bruder. Du bist paranoid. Kam keine Sekunde später die Antwort. Trotzdem wusste ich, dass er es tuen würde. Das reichte mir. Mein Bruder und ich hatten schon immer ein gutes Gespür füreinander gehabt und uns auch ohne Worte verstanden. Seitdem ich ein Vampir war und bemerkt hatte, dass wir uns telepathisch Unterhalten konnten, fragte ich mich ob es damals schon eine schwache Form dessen war. Es gefiel mir nicht Tony mit diesen Männern allein zu lassen, aber noch viel weniger behagte mir der Gedanke, dass ich sie mit diesen zwei Gorillas allein ließ. Innerlich zerfraß er mich nicht zu wissen in welchem Verhältnis sie zu den zwei stand. Eine rasende nicht gerechtfertigte Eifersucht baute sich in mir auf. Aber ich wusste, dass sie so besser dran war. Wäre ich noch ein Mensch gewesen hätte es nichts auf der Welt gegeben, was mich von ihr hättet fern halten können. Ich hätte sie umworben, sie ausgeführt und schlussendlich von mir überzeugt. Da war ich mir sicher. Schon lange hatte ich meine damalige Entscheidung, die mein ganzes Leben verändert hatte, nicht mehr so stark bereut wie jetzt. Jetzt wo ich ihr begegnet war. Die Vorstellung was hätte sein können, tat in diesem Moment mehr weh als jede einzelne Verletzung die ich in meiner Zeit als Soldat erlitten hatte.
Ich zog meinen Mantel fester um mich, obwohl ich die Kälte längst nicht mehr so intensiv verspürte. Ich versuchte mir einzureden, dass sie bei den zwei Gorillas besser ausgehoben war. Die beiden schienen sich einiges aus ihr zu machen und waren in der Lage sie zu beschützen. Es würde ihr gut gehen. Besser als mit mir. Was könnte ich ihr jetzt noch bieten? Ich war ein blutsaugendes Monster.

Irgendwann stand ich vor einem Club. Einen Moment musterte ich die schicke Fassade, die rausgeputzten Menschen davor und lauschte der viel zu lauten Musik. Ich roch die menschlichen Ausdünstungen, den Alkohol, hörte Gesprächsfetzen. Aber auch der Geruch nach Blut strömte mir entgegen. Frisches, heißes Blut, welches durch die Adern der Menschen strömte. Ich fuhr mir durch die Haare und schritt dann selbstsicher auf den Türsteher zu. Mit einem Nicken ließ er mich ein, vorbei an den empört schimpfenden Menschen, die schon seit Stunden in einer langen Schlange warteten. Es war einer die beliebtesten in der Stadt.
Die Luft war heiß und stickig. Qualm unterstützte die Nebelmaschinen und verpestete die Luft. Laserlicht tanzte durch den Raum und reizte meine Augen. Ohne Umweg ging ich auf die Bar zu. Sobald der Barkeeper mich sah, nickte er mir zu. Nachdem er seine letzte Bestellung bearbeitet hatte, kümmerte er sich um meinen Drink. Ich kam fast jeden Abend hierher. Dankend nickte ich ihm zu.
Mit dem teuren Whisky in der Hand drehte ich mich zur Tanzfläche um. Kühl musterte ich die Tanzenden. Eine Blondine und ihre Freundin fielen mir ins Augen. Sie tanzten nur wenige Meter vor mir. Sie waren leichte Beute. Davon gab es hier mehr als genügend. Nur hier um einen Typen abzuschleppen. Ihre Röcke zu kurz als das sie das nötigste Bedecken würden und ihre Oberteile so eng dass man Angst haben musste, sie würden gleich explodieren. Ich wartete bis sie meinen Blick auf sich bemerkten. Blondi reagierte als erstes. Sie schenkte mir ein laszives Lächeln. Ihr Körper wiegte sich einladend auf der Tanzfläche. Sicherlich hätte man sie als schön oder zumindest durchschnittlich bezeichnen können, hätte sie nicht so viel Make-up im Gesicht und wäre ihre Kleidung nicht so billig. Sie hatte eine gute Figur, nicht zu dürr, nicht zu dick. Doch verglichen mit der rothaarigen Sirene war sie ein nichts. Trotzdem ging ich auf sie zu, ließ meine Finger über ihre Hüfte gleiten, zog sie an mich und tanzte mit ihr. Es dauerte nicht lange ehe sie sich umdrehte und ihre Lippen auf meine presste. Ich erwiderte den Kuss. Meine Hände glitten unter ihren Rock und pressten sie an mich. Vielleicht könnte sie mir helfen die Rothaarige zu vergessen...

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Wildes Blut [02]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt