Kapitel 37|Wie ausgewechselt

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"Ja, genau. Und was kommt als Nächstes? Vampire können schwanger werden? Ehrlich, das würde ich sogar eher glauben, als dass Kai nichts mit einem weiteren Mord in unserer Stadt zu tun hat", seufzte ich, nachdem mir Caroline diese komische Nachricht, Kai hätte den toten Mann doch nicht umgebracht, überbracht hatte.
Ehrlich, ich meine, alles deutete darauf hin, dass Kai der Mörder war.
Kein anderer verbrannte seine Opfer von innen.
Das war einfach Kais Art.
Grausam und eiskalt.
"Natürlich glaube ich ihm nicht. Er hat nur einfach ein mehr oder weniger handfestes Alibi."
Wieder seufzte ich: "Und welches?"
Caroline atmete einmal tief ein und erzählte dann schon drauf los: "Er meinte, er wäre so glücklich nach eurem intensiven Kuss gewesen, dass er niemals auf die Idee gekommen wäre, jemanden umzubringen."
Fuck.
Scheiße.
Verdammter Mi...
"Jetzt sag mir bitte nicht, dass das wahr ist, Lils. Du hast Kai niemals intensiv geküsst, oder?"
Augenblicklich stieg mir die Röte ins Gesicht, woraufhin ich schnell den Blick abwandte.
"Das... Also... Nein... Doch, ja... Also, das war doch für den "Kai- zurück- in- seine- persönliche- Hölle- schicken"- Plan", redete ich mich heraus.
"Sicher?"
Misstrauisch hob Caroline eine Augenbraue.
"Du erwiderst also nicht seine Liebe zu dir?"
"Oh mein Gott! Nein! Nie im Leben!", antwortete ich daraufhin viel zu heftig.
Ich wusste, dass ein Teil von mir (der, der mit ihm verbunden war) Kai immer lieben würde.
Doch seine grausamen Taten konnte ich nicht einfach so ungeschehen lassen.
Es war einfach schon zu viel passiert.
Angefangen damit, dass er den Großteil seiner Familie ermordet hatte.
Und wieder fragte ich mich, wie jemand nur so grausam sein konnte.
"Gut, dann ist es sicher kein Problem für dich, mit ihm zu reden. Du musst ihn einfach nur ein bisschen ausquetschen."
Genervt stöhnte ich auf: "Na gut, ich tue es."
Und mit diesen Worten fuhren wir letztendlich doch zu dem Salvatore- Anwesen, das ich zukünftig eigentlich meiden wollte.
Naja, so richtig aus der Nummer kam man wohl nie...

"Und er hat wirklich nach mir gefragt? Vielleicht hat er ja einfach nur im Schlaf geredet."
Alle im Raum sahen mich mit einem Blick an, der ungefähr so viel sagte wie: Das meinst du jetzt nicht wirklich ernst, oder?
"Was ist? Kann ja sein", sprach ich mehr oder weniger zu mir selbst.
Genervt seufzte Damon auf: "Komm, Nervensäge. Ich bringe dich jetzt am besten zu deinem Romeo. Er hat nach dir verlangt."
"Oh nein. Damon, das letzte Mal, als du unten Wache gehalten hast, ist Kai geflohen, während du geschlafen hast", protestierte Stefan.
Na toll, jetzt musste ich auch noch diesen Miesepeter bis nach da unten ertragen.
Schönen Dank auch, Damon.
"Kommst du, Lillian?"
Ungeduldig wartete Stefan am Eingang des Kellers, wo sich die ganzen Kerker befanden.
Und in einem der Kerker würde ich mal wieder auf Kai treffen.
Es fühlte sich komisch an.
Gestern Abend hatten wir noch knutschend vor meinem Haus gestanden und jetzt gab es plötzlich wieder eine Leiche, der Möder wahrscheinlich Kai Parker.
Kai.
Kai.
Kai.
Sein Name schien an den Wänden wiederzuhallen. (A/N Sagt man das so?😅)
"Wir sind gleich da", verkündete Stefan, der mein schnell schlagendes und meinen stockenden Atem durch sein Vampirgehör gehört haben musste.
Allerdings lag das nicht nur an den vielen Treppenstufen.
Gleich würde ich Kai wieder gegenüberstehen.
Das erste Mal, seit unserem Kuss gestern Abend.
Plötzlich blieb Stefan an einer riesigen Eisentür stehen und schob den Riegel beiseite.
"Wie beim letzten Mal warte ich vor der Tür. Falls irgendetwas sein sollte, schrei einfach ganz laut, das sollte ich hören."
Beim letzten Satz deutete er grinsend auf seine Ohren.
"Aber am besten nicht zu laut."
Ich war wirklich überrascht.
Erstens hatte ich noch nie so viel mit ihm geredet.
Und zweitens: Hatte er gerade tatsächlich gegrinst?
Unfassbar, aber wahr.
Noch immer etwas irritiert trat ich in den geräumigen Kerker, in dem so gut wie kein Tageslicht herrschte.
'Einen Sonnenbrand kann man sich hier also schon mal nicht holen.'
'Okay. Es reicht. Das hier ist wirklich nicht der geeignete Ort, um Späße zu machen', ermahnte ich mich.

"Guten Morgen, Süße. Oder guten Mittag oder was auch immer", hörte ich die kratzige Stimme von Kai.
Wie lange war er denn schon bitte hier?
"Hör auf mich Süße zu nennen. Und wir haben es 16 Uhr nachmittags", erwiderte ich, wobei ich so tat, als würde ich auf meine imaginäre Armbanduhr gucken.
"Danke. Und wieso? Erinnert es dich etwa an etwas?"
Bei dem letzten Wort zog er wissend die Augenbrauen hoch und zwinkerte mir zu.
"Wir haben keine Zeit für Späße. Außerdem: Wie kannst du an unseren Kuss denken, nachdem du jemanden grausam ermordet hast?"
Kai stöhnte genervt auf: "Weil ich es verdammt nochmal nicht war. Und wo wir schon mal dabei sind: Ich habe niemanden von den Mordopfern umgebracht."
"Achja? Das willst du mir doch nicht gerade wirklich weiß machen. Ich bin doch nicht komplett bescheuert!"
"Lillian, als ich der Gefängniswelt entkommen bin, wollte ich nichts lieber, als die Person zu treffen, die das ermöglicht hat. Und als ich dich getroffen habe, wusste ich, dass du es bist. Dass du es schon immer warst."
"Und wer bin ich?"
"Die Frau, die ich für immer lieben werde, egal was passiert."






Super Psycho Love (Kai Parker FF)  ✔Where stories live. Discover now