Super Psycho Love (Kai Parker FF) ✔

Kapitel 19|Frei

Rumps!
Wieder krachte es hinter mir.
"Mist!", fluchte Kai leise.
Ich wusste mittlerweile gar nicht mehr, wie oft er es bisher versucht hatte, irgendwelche Zauber an mir durchzuführen.
Bei jeder seiner Versuche waren bisher allerdings nur irgendwelche Gegenstände um mich herum in die Luft geflogen.
Genau wie jetzt.
"Bist du dir sicher, dass du der mächtigste Zauberer bist? Du kannst ja noch nicht einmal mich verletzen und ich bin ein stinknormaler Mensch", stöhnte ich.
"Es heißt Hexer. Ich bin doch nicht der Zauberer von Oz", Kai presste die Lippen zusammen und hob wieder seine Hand, um es ein weiteres Mal zu versuchen.
Seine bloße Handfläche war direkt auf mich gerichtet, seine Augen fokussierten mein Gesicht.
"Oh, wie nett. Zerschmettere doch gleich mein Gesicht", murmelte ich genervt und verdrehte die Augen.
Wieder sah ich kurz die Magie in Kai's Handfläche aufblitzen und wieder ging alles um mich herum in die Luft, außer natürlich ich selbst.
Jedoch flog dieses Mal ein großes Holzbrett, von dem gigantischen Schrank mit den Trophäen drin, auf mich zu.
Es wurde durch die Kraft des Zaubers durch die Luft weit hoch geschleudert, wo es mit hoher Geschwindigkeit wieder auf mich zukam.
Spätestens jetzt sollte mein Leben zu Ende gehen.
Wartend auf den Schmerz des Aufpralls auf meinen Kopf, kniff ich ängstlich die Augen zusammen und verzog mein Gesicht.
Ich wartete mehrere Sekunden so in dieser Position, jedoch passierte nichts.
Rein gar nichts.
Ich verkrampfte leicht meinen Körper und öffnete langsam wieder meine Augen.
Zaghaft hob ich den Kopf und sah mich nach dem Brett um, das noch immer nicht auf meinem Kopf aufgekommen war.

Erschrocken riss ich die Augen und den Mund auf, als ich bemerkte wo es gelandet war.
Oder eher gesagt: Wo es schwebte.
"Was zum...?", flüsterte ich.
Es schwebte direkt über mir.
"Warst du das, Kai?", fragte ich leicht panisch.
Ich wandte mich wieder meinem Entführer zu und kniff leicht die Augen zusammen.
Kai stand einfach nur da und starrte das Brett an.
Er versuchte es mit seiner Hand wieder gegen meinen Kopf zu donnern, doch wieder prallte es nur an etwas ab und fiel mit einem lauten Knall zu Boden.
"Ein Schutzzauber", murmelte Kai und presste wieder die Lippen zusammen. "Wer hat diesen Schutzzauber angelegt? Wer?!", brüllte er.
Was? Schutzzauber? Was wollte der denn von mir?
"Ich weiß nichts von einem Schutzzauber. Vielleicht wirkt deine Magie nicht mehr. Ich meine, nach 18 Jahren Gefangenschaft..."
"Meine. Magie. Wirkt. Und zwar besser als je zuvor. Diese Bennett- Hexe hat dich wahrscheinlich verzaubert, ohne dass du es mitbekommen hast."
Ich seufzte: "Gut. Dann lass mich einfach frei. Ich nütze dir nichts mehr."
Kai lachte laut auf: "Das hättest du wohl gern. Ich werde diesen Zauber umkehren... Und ich weiß auch schon wie."

Diesmal stellte er sich direkt vor mich und umfasste mein Gesicht mit beiden Händen.
"Was soll das werden?", fragte ich ihn misstrauisch.
Er lächelte mich wieder mit diesem bösen Lächeln an und steckte mir eine meiner Haarsträhnen hinters Ohr.
"Keine Sorge. Es wird schon ... Okay... Doch, es wird wehtun", erwiderte er mit einem leisen Lachen, das wieder dieses komische Gefühl in meinem Magen verursachte.
Ich sah ihm fest in die Augen und versuchte darin irgendetwas wie Reue zu erkennen.
Ich scheiterte.
Nichts.
Gar nichts war in ihnen zu sehen.
Nur die Seele eines kranken Psychopathen.
"Fang an", sagte ich mit fester Stimme.

Im nächsten Moment bereute ich das allerdings auch schon wieder, denn plötzlich durchzog mich ein stechender Schmerz, der mich laut aufschreien ließ.
Es fiebte schrecklich in meinen Ohren und ich hatte schon fast das Gefühl, als würden meine Trommelfelle gleich platzen.
Kai schien es nicht anders zu gehen, denn er riss sich sofort von mir los.
Augenblicklich verschwand das schreckliche Fiepen und die Schmerzen und zurück blieben nur zwei schwer atmende Personen.
"Was zum Henker war das?!", rief ich Kai wütend zu.
"Du hast keinen Schutzzauber in dir", murmelte er leise, jedoch so, dass ich es noch hören konnte.
"Ist ja nicht so, als ob ich das gesagt hätte!", rief ich noch lauter und kaute wütend auf meiner Unterlippe herum.
Kai kam wieder einige Schritte auf mich zu: "Du wirst mir jetzt genau sagen, wer du bist, was du willst und warum ich dich nicht verletzen kann!"

"Ich denke, das wird nicht mehr nötig sein!", hörten wir plötzlich eine weibliche Stimme rufen.
"Abigail", flüsterte ich.
"Was..", jedoch konnte Kai nicht mehr weiterreden, denn im nächsten Moment sah ich nur wie etwas Spitzes seine linke Brust durchstach.
Erschrocken keuchte ich auf und blickte einer dunkelhaarigen Frau entgegen.
"Sie lebt!", rief sie einmal laut durch die Gänge und im nächsten Augenblick standen alle meine Freunde um mich herum: Elena, Caroline, Damon, Stefan (okay, als Freund konnte ich ihn nicht gerade bezeichnen, aber vielleicht wurde das ja noch was), Bonnie, Blair, Abigail, Lauren und Meghan.
"Oh. Mein. Gott. Wir haben uns so Sorgen um dich gemacht", sagte Meghan und umarmte mich fest.
Da ich immer noch an den Ketten angekettet war, erwies sich das als etwas schwierig.
"Ähm... Könnte mich mal jemand...?", fragte ich in die Runde und deutete auf meine gefesselten Hände.
Die dunkelhaarige Frau hob die Hand und im nächsten Moment sprangen die Ketten auseinander und landeten auf dem Boden.
"Wow", erstaunt darüber, dass diese Frau ebenfalls zaubern konnte, konnte ich erst einmal nichts erwidern.
Sie trat einen Schritt näher und hob die Hand: "Hallo, ich bin Josette... Parker. Ich bin der Zwilling von Kai."