Kapitel 36|Ein weiterer Mord

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"Was?!", riefen Meghan und ich gleichzeitig.
Von Meghans Tränen war keine Spur mehr zu erkennen, nur ihre noch leicht glasigen Augen, die sie vor Entsetzen weit aufgerissen hatte verrieten wie die Gefühle gerade in ihr Achterbahn fuhren.
Und bestimmt schon zum tausendsten Mal wünschte ich mir, sie wüssten alle nichts von dem ganzen übernatürlichen Kram.
Allerdings verflog dieser Gedanke auch schon wieder, als Abby uns erzählte wie das Opfer umgebracht wurde.
Von innen verbrannt.
Und das hieß nur eines: Kai.
War er gestern nach dem Kuss etwa so verzweifelt gewesen, dass er jemanden umgebracht hatte?
War er nicht sogar glücklich gewesen?
Wieder baute sich dieser Hass in mir ihm gegenüber auf.
Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein?
Wie hatte ich nur denken können, dass sich jemand wie er auf irgendeine wundersame Weise änderte?
Er war und wird immer der Kai bleiben, der er schon immer war.
Da konnte ihn noch nicht einmal dieses dumme Band zwischen uns aufhalten.
"Verdammt!", zischte ich.
Abby und Meggi sahen mich fragend an.
"Weißt du etwas Lils? Car hat Abby und mir erzählt, dass du gestern mit deinen Eltern und Kai essen warst, um ihn in eine Falle zu locken. Hat er dort schon irgendetwas angedeutet?"
Ich seufzte: "Nein, das ist es ja. Er hat sich verhalten wie ein ganz normaler Mensch. Ich dachte, diese bescheuerte Verbindung zwischen uns hat seine psychopathische Seite ein wenig geschwächt, aber da hab ich mich wohl geirrt."
"Verbindung hin oder her. Kai wird sich niemals ändern. Es mag zwar sein, dass er in deiner Nähe Schwäche zeigt, das heißt allerdings nicht, dass er kein psychopathischer Killer mehr ist", widersprach Abby aufgeregt.
"Abby hat Recht, Lil. Kai wird sich niemals ändern", pflichtete Meggi ihr bei.
"Ich weiß. Und genau deshalb sollten wir ihn so schnell wie möglich wieder in sein Gefängnis schicken."

Der Schultag verging heute ausnahmsweise mal ohne irgendwelche Hindernisse oder einen weiteren Toten, mal abgesehen von dem, der heute Nacht tot aufgefunden worden war.
Und zwar dieses Mal nicht von der Polizei wie ich später von Blair erfuhr, sondern von Betrunkenen Teenies, die abends noch ein wenig getrunken hatten und deshalb auch noch bei der Polizei bleiben konnten, weil sie illegal Alkohol konsumiert hatten.
Aber naja, sonst war nichts Besonderes mehr passiert.
Sogar unser Mathelehrer Mr Meyer hatte uns keinen Überraschungstest aufgedrückt, und das hatte schon was zu bedeuten.
Im Vergleich zu den letzten Wochen war ein toter am Tag sogar noch wenig.
Es war wirklich schon traurig, wie das langsam mein Alltag wurde.
Ein Toter nach dem anderen.
Und zwar verursacht durch denjenigen, in den ich mich fast verliebt hätte.
Das schien für mich jetzt allerdings unmöglich.
Jedoch beunruhigte mich auch etwas: Ich spürte kein nervtötendes Ziehen im Bauch.
Und das hieß, dass Kai schon die ganze Zeit in meiner Nähe sein musste.
Sollte ich Angst haben oder nicht?
Wollte er mich umbringen oder liebte er mich letztendlich doch zu sehr?
So viele Fragen und keine Antworten.
Zeit zum Nachdenken hatte ich dazu auch nicht, da ich mich den ganzen Nachhauseweg über mit Blair unterhielt, die ganz in meiner Nähe wohnte.
Wir hatten allerdings selten um die selben Zeiten Schluss, deswegen waren wir bisher eher selten zusammen gegangen.
"Ich wohne hier. Vielleicht können wir uns in der nächsten Zeit ja mal wieder öfters treffen", schlug ich vor, als wir an meinem Haus angekommen waren.
"Klar, gern. Lauren wohnt hier auch ganz in der Nähe, sie fährt allerdings immer mit dem Auto. Wir können uns ja mal zu dritt treffen, wenn du willst", erwiderte sie.
"Klar, super. Ich wusste gar nicht, dass Lauren hier auch wohnt."
"Ja, bis vor ein paar Stunden wusste ich das ehrlich gesagt auch noch nicht. Sie meinte, dass sie erst kürzlich in unsere Straße gezogen ist", erklärte Blair.
"Achso, ja gut okay. Na dann, wir sehen uns", verabschiedete ich mich, nachdem wir uns kurz umarmt hatten.
"Tschüss", rief sie mir noch hinterher, bevor sie ihren Weg fortsetzte.
Kaum war ich allerdings schon drinnen, begrüßte mich eine aufgebrachte Caroline.
"Caroline, was machst du hier?", fragte ich verwirrt.
"Und wie zum Teufel bist du hier reingekommen?"
"Ach, lange Vampirgeschichte. Wir müssen sofort zum Salvatore- Haus. Es ist wegen Kai."
Genervt und erschöpft leiß ich meine Tasche auf den Boden fallen.
"Warum muss ich immer mitkommen, wenn es im Kai geht? Ihr kriegt das doch auch bestimmt ohne mich hin."
"Erstens bist du einzige, die er nicht verletzen kann, zweitens hat er gesagt, dass er wenn nur mit dir redet und drittens bist du ebenfalls die einzige, die seine Gedanken halbwegs nachvollziehen kann", zählte Caroline auf.
Im Moment hatte ich ehrlich gesagt nicht so viel Lust, die Therapeutin für Kai zu spielen, geschweige denn ihn auch nur anzusehen.
"Caroline, ich weiß nicht. Er hat schon wieder jemanden umgebracht und..."
Weiter kam ich nicht, denn Caroline fiel mir augenblicklich ins Wort: "Er war es nicht."

Heiii, ich würd' mal sagen:
Lasst uns die Lesenacht beginnen!
Ich werde wahrscheinlich so von 22 Uhr bis um 2 Uhr nachts Kapitel veröffentlichen.
Wenn ich bis dahin immer noch voller Adrenalin bin, kann es auch sein, dass ich noch mehr Kapitel veröffentliche, kommt ganz darauf an.
Aber so weit ich mich kenne, werde ich wahrscheinlich danach so schnell wie es geht einpennen.
Viel Spaß also bei der Lesenacht!







Super Psycho Love (Kai Parker FF)  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt