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Vollkommen nervös saß ich vor meiner Französischarbeit. Zwar hatte ich gestern noch ganze zwei Stunden gelernt, allerdings konnte ich mich nicht konzentrieren und kein bisschen von dem gelernten wiedergeben. Warum musste denn auch alles so kompliziert sein? Warum stand ich nicht einfach zu meinen Gefühlen?

Ich hatte alles Mögliche in meinem Kopf, außer die Grammatik und die Vokabeln, die ich können musste. Aber warum musste ich auch Französisch lernen? Die ganze Sprache machte keinen Sinn. Sätze, die wie Wörter klangen, unregelmäßige Verben, die dann doch regelmäßig waren. Diese ganze Sprache regte mich auf.

Doch tatsächlich war das nicht das eigentliche Problem. Das war Sebastian. Oder eher gesagt meine Angst zu meinen Gefühlen zu stehen, meine Angst nicht perfekt zu sein. Meine Angst, wegen der ich mich hasste. Meine Angst, wegen der ich meinen Vater noch viel mehr hasste, weil er mich so erzogen hatte und mir immer wieder klargemacht hatte, dass zu seinen Gefühlen zu stehen, unmännlich und lächerlich war. Ich hasste meinen Vater so sehr dafür.

»Die Zeit ist abgelaufen, gebt jetzt bitte alle ab.« Die Stimme meiner Lehrerin riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken sah ich auf den Klausurbogen vor mir. Ich hatte nur eine von sechs Aufgaben bearbeitet. Entgeistert starrte ich weiter auf das Papier. Ich hatte in einer Arbeit noch nie so wenige Antworten gegeben. Ich konnte einfach nicht die ganze Stunde nachgedacht haben.

»Felix, für dich gilt das gleiche. Gib jetzt endlich ab«, forderte die Frau mittleren Alters mich auf, endlich meine Klausur zu ihr zu bringen. Leicht zitternd folgte ich ihrem höfflich formulierten Befehl.

Als ich auf dem Rückweg zu meinem Platz an Hannes vorbeikam, hörte ich ihn murmeln: »Was ist los, Felix?« Ich schüttelte nur meinen Kopf und schluckte. Das konnte nur eine sechs werden.

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»Felix, was war eben in Französisch? Du sahst alles andere als gut aus«, keuchte mein bester Freund, als er mich eingeholt hatte, nachdem ich fluchtartig den Klassenraum verlassen hatte. »Hannes«, fing ich an, »Ich habe nur die erste Aufgabe, mehr nicht. Das wird allerhöchstens eine sechs plus.« Der Ausdruck auf seinem Gesicht sprach schon Bände. Er machte sich Sorgen um mich.
»Was ist nur los mit dir?«, fragte er erstickt. Als Antwort zuckte ich mit den Schultern, ich wusste es doch auch nicht. Oder doch, mir war vollkommen bewusst, was der Auslöser für mein Verhalten war...
»Es ist Sebastian, oder? Es ist seine Schuld, hab' ich Recht?«, erfasste Hannes das so offensichtliche.

»Was ist meine Schuld?«, ertönte sie Stimme des braunhaarigen hinter mir. Hannes sah nur von mir zu ihm, bevor er sich davonmachte. Bei diesem Gespräch wollte er uns alleine lassen, doch ich wollte diese Konversation nicht jetzt führen. Irgendwann wäre ich wohl dazu gezwungen, doch heute nicht. Nicht an einem Tag, an dem eh schon alles schiefgelaufen war.
»Felix?« Verwirrt sah mich der junge Mann mit den faszinierendsten Augen, die ich je gesehen hatte, an. »Wir haben nicht von dir geredet, ein Junge aus meiner Mannschafft heißt auch Sebastian.« Eine bessere Ausrede war mir auf die Schnelle nicht eingefallen.
»Ach so, und was war seine Schuld?« Interessiert musterte er mein Gesicht, während er mir diese Frage stellte. Da ich ihn nicht weiter anlügen wollte, zuckte ich einfach nur mit den Schultern: »Nicht so wichtig.«
»Wenn du meinst«, erwiderte er lächelnd, »Wir sollten aber auch langsam mal zu dir fahren, oder? Sonst kommst du noch zu spät zum Training und ich kann dem kleinen Felix nicht dabei zu sehen, wie er so tut als könnte er irgendetwas.« »Hey!«, beschwerte ich mich lachend, »Ich kann was!«
»Ach, ist das so? Wenn ich du wäre, wäre ich mir da nicht so sicher«, erwiderte er ebenfalls lachend. »Du bist so ein Idiot.«

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Ja Leute, da bin ich wieder. Und das ist so ziemlich das erste Mal, das ich mich bei einer meiner Geschichten selber zu Wort melde, weil ich es irgendwie nervig finde, wenn immer so Kommentare in der Fanfiction stehen, aber dieser hier zählt ja irgendwie nicht richtig dazu. Ich wollte euch nur mitteilen, dass jetzt wahrscheinlich wieder häufiger etwas kommen wird.
Ich hatte bloß nur ein paar privatere Probleme, die vielleicht ja sogar mit dir zu tun haben. Das hier sind meine letzten Worte an dich: Wenn du bzw. ihr es noch einmal wagt mich so zu behandeln, dann habt ihr richtig Probleme, denn dann könnt ihr vielleicht soger mit einem Schuverweiß oder ähnlichem rechnene, denn dann wende ich mich an die Schule.
Und um hier nochmal Dinge, die im Unterricht zu Mobbing gesagt wurden: Wer mobbt fühlt sich meistens schlechter, als die gemobbten und möchte diese tiefer ziehen als sich selbst, um sich dann besser zu fühlen.
Denkt mal drüber nach.
Und noch so ein Tipp: Stalking ist gesetzlich verboten.

Für immer? | RewilzWhere stories live. Discover now