| 17

622 46 0
                                    

Ich war wahnsinnig wütend. Irgendwie nicht nur auf meinen ach so tollen Schulleiter, sondern auch auf mich selbst. Wahrscheinlich hätte ich nicht so ausrasten sollen, aber diesen Idioten zu sehen hatte irgendwie alle Gefühle, die sich in den letzten Monaten angestaut hatten, zum Überlaufen gebracht. Vor der Klasse atmete ich noch einmal tief ein und aus, um runter zu kommen, bevor ich das viel zu kalte Zimmer betrat. Sofort lagen alle Blicke auf mir, doch ich ignorierte dies gekonnt und ließ mich einfach auf meinem Stuhl nieder. Der Lehrer führte seinen Unterricht fort, ohne mich auch nur einmal zu beachten.

«Was hat der Rek gesagt?», wollte mein bester Freund wissen, nachdem wir uns einen Platz im PZ gesucht hatten, um unsere Pause und die nächste Stunde, in der wir Entfall hatten, dort zu verbringen. «Wäre ok.» Ein Schulterzucken meinerseits sollte meinem Gegenüber zeigen, dass ich nicht wirklich Lust hatte über das Thema zu reden. Anscheinend verstand er es allerdings nicht, denn er fragte weiter: «Warum kommst du immer so einfach davon? Wäre ich da gewesen, hätten meine Eltern hundert prozentig per Telefon von meinem Vergehen erfahren.» Ich antwortete nicht richtig, sondern lachte nur: «Hör auf so gebildet zu reden! Das ist ja schlimm.» Er stieg in mein Lachen ein. Wir redeten lange über alles Mögliche, bis es zum letzten Block klingelte und wir gemeinsam zur letzten Stunde Politik gingen. 


Für immer? | RewilzWhere stories live. Discover now