41. Kapitel (Lesenacht)

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Elenas Sicht:

Ich war verwundert, als Melike meinte, dass wir ins Krankenhaus müssen. Trotzdem kam ich mit.

Der Weg zum Krankenhaus dauerte nicht lange.

Als wir ankamen wartete Niklas schon auf uns.

„Warum sollten wir jetzt kommen?“ Ich war jetzt wirklich neugierig.

„Schau dir einfach das Video an.“ Er gab mir mein Handy.

Das Video war schockierend. Tim schrie Farid an, dass er mir zu nah gekommen war.

Hatte Tim ihn erpresst? Tausend weitere Fragen waren in meinen Kopf.

Im nächsten Moment landete Tims Faust in Farids Gesicht. Seine Nase begann sofort zu bluten.

Tim prügelte weiter auf Farid ein und hörte auch nicht auf, als Farid bereits ohnmächtig am Boden lag.

Dann war das Video zu Ende.

Geschockt gab ich Niklas sein Handy wieder.

„Was ist danach passiert?“ Mehr Wort brachte ich nicht raus. Kein Wort darüber, dass alles schrecklich ist. Es schmerzte, zu sehen, was Tim da mit Farid macht.

Das Vertrauen zu Tim war gebrochen. Für immer.

Niklas erzählte mir in Kurzfassung, was danach passierte.

Es war furchtbar, der absolute Horror.

„Wo ist Farid jetzt?“ Ich wollte jetzt unbedingt zu ihm. Ich musste das alles mit ihm klären.

Niklas sagte mir seine Zimmernummer und ich lief sofort los.

An der Tür angekommen, blieb ich noch kurz vor der Tür stehen.

Ich war nervös. Wie würde er auf mich reagieren? Will er mich überhaupt noch sehen? Wird er mir verzeihen können?

Als ich das Zimmer nach dem Anklopfen betrat, war meine Sorge unberechtigt.

Farid lächelte und schien sich über meine Anwesenheit zu freuen.

Er sah jedoch schrecklich aus. Was hatte Tim bloß mit ihm angestellt.

Ich brachte ein leise „Hey“ über die Lippen.

„Hey“

„Wie geht es dir?“

„Mir geht es eigentlich ganz gut. Danke der Nachfrage.“

Schweigen. Ich wusste nicht, was ich sagen soll.

Minuten vergingen, in denen keiner von uns zweien ein Wort sagte.

Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen, um etwas zu sagen.

„Mir tut es so unendlich leid, dass ich mit dir Schluss gemacht habe. Ich dachte einfach, du würdest mich nicht mehr lieben und hättest dir deswegen eine andere gesucht.“ Ich war einfach so wütend auf mich selbst und fing an zu weinen.

„Hey, du kannst dafür doch nichts. Es hat alles zu seinem Plan gehört. Er meinte, ich müsse teuer bezahlen, wenn ich dir zu nahe kommen. Aber vor zwei Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich müsste dich sehen. Weil... Verdammt Elena, ich liebe dich und ich habe nie damit aufgehört.“ Ich war so überrascht von diesem Liebesgeständnis, dass ich noch mehr weinen musste.

„Ich liebe dich auch immer noch. Tim war einfach da, als es mir schlecht ging und hat mich getröstet. Aber tief im Inneren habe ich ihn nie wieder geliebt, sondern immer dich.“

Im nächsten Moment lagen unsere Lippen aufeinander. Wie ich dieses Gefühl vermisst habe.

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Sie sind wieder vereint.

Noch einen schönen Tag.

Palonifeli

Elena - Ein Leben für Pferde ~ Mein Band 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt