Kapitel 10

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Sofort drückte Justin sie gegen einen Baum. "Mary ist TOD!", brüllte er sie an. "Ich habe sie sterben gesehen!"

"Es ist aber wahr Justin. Sie lebt.", sagte Josefine. Ich weiß nicht was er tun wollte, aber was auch immer es war, Tim hielt ihn davon ab indem er ihn von ihr wegzog. "Bleib ruhig Jus.", sagte er. Justin atmete ein paar Mal tief durch. Ich wusste, dass er Mary geliebt hat. Ich bin mir sicher er tut es immernoch. Und aus irgendeinem Grund gefällt mir das überhaupt nicht. Doch scheinbar sollte ich keine Gelegenheit bekommen weiter darüber nachzudenken.

"Kaum bin ich mal in New York, schon wird sich hier geprügelt.", ertönte eine sanfte, liebliche Stimme. Ich wusste nicht woher sie kam, doch ich sah, dass Justin sich anspannte. Auch wenn ich ihre Stimme nicht kannte, weiß ich genau wer es war. Mary. Und auf einmal tauchte sie in der Mitte von uns allen auf. Sofort ging sie zu Justin. Stefanie kam langsam auf uns zu.

"Was ist denn so wichtig, dass du ausgerechnet so erfahren musst, dass ich überlebt habe?", fragte sie. Sie hatte eine leicht..kindliche Art. So wie sie sich bewegte. Ja ich denke man konnte es so bezeichnen. Sie und Justin standen unter der Laterne. Sie hatte braunes, lockiges, langes Haar. Und sah, soweit ich das beurteilen konnte, wunderschön aus.

"Mason hat jemanden angegriffen, Mary. Das ist der Grund.", sagte Stefanie. Mary sah...interessiert aus. Warum? "Mein Bruder hat jemanden angegriffen? Nun, dass wird dann schon seine Gründe haben, denkst du nicht?" Okay, ich weiß nicht wieso, aber sie hatte etwas an sich, was ich überhaupt nicht mochte. Sie würde nur mehr Ärger machen, als wir so schon haben. 

"Sie hat Kayleight angegriffen. Grundlos.", ergriff Josefine das Wort. "Wer ist Kayleight? Und merke dir, nichts was mein Bruder macht ist grundlos." Bevor jemand etwas erwiedern konnte sahen alle in eine Richtung, als käme von dort ein Geräusch. Doch ich hatte nichts gehört.

"Wir werden belauscht.", sagte Logan wachsam. Aufeinmal spürte ich, dass jemand hinter mir war. Die Angst durchfuhr mich leicht. "Ich lausche nicht. Ich halte mich nur auf dem laufenden.", sagte eine, mir gut bekannte, Stimme. Die Stimme von Jazzy. Und ohne auch nur blinzeln zu können stand Jaxon neben ihr. 

"Sorry Jus. Ich wollte sie aufhalten, aber da Kayleight hier ist--" Weiter konnte er nicht sprechen, denn Jazzy ergriff das Wort. "Ich wollte wissen ob es stimmt. Das mit Mary. Und ich wollte nicht, dass Kay was passiert.", sagte sie und legte freundschaftlich den Arm um mich. Mary begann mich zu mustern.

"Du bist also Kayleight? Dich hat mein Bruder angegriffen? Nun.", sie überlegte. "Ich helfe euch nicht. Menschen haben versucht mich umzubringen. Aber was ich tun kann ist sie umzubringen. Ich mache es wenigstens schnell und schmerzfrei." Und schon wollte sie sich auf mich stürzen, doch Justin stellte sich blitzschnell vor mich. 

"Fass sie an und ich bring dich um ohne mit der Wimper zu zucken, Mary!", sagte er deutlich sauer. Wieso denn das? "Als ob du das tun würdest, Justin. Du liebst mich.", erwiederte sie nur. "Was macht dich da so sicher, Mary? Du hast mich belogen und Jahrelang hinter's Licht geführt.", zischte er. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Jazzy grinste. Sie musste an irgendwas lustiges denken, was mit Justin und Mary zu tun hat. Josefine began auch zu grinsen. Natürlich, sie kann ja Gedanken lesen. Mir hingegen war garnicht zum grinsen zu mute. Ich hatte Angst. Vor Mary. 

"Ich weiß es einfach. Ich habe dich all die Jahre beobachtet." Sie legte ihre Hand an seine Wange. "Ich habe gesehen, wie sehr du unter meinen Tod gelitten hast." Er schlug ihre Hand weg. "Nun, dann hast du das Recht zu wissen, dass jetzt wo ich dich hier so sehe und realisiere, dass du mich angelogen hast, nurnoch Hass empfinde.", sagte er kalt. Das glaubte ich ihm nicht ganz. 

"Ist das so ja?", fragte sie und zog ihre Augenbraue dabei hoch. "Ich denke eher, du hast eine Ablenkung gefunden." Nun sahen ihre braunen Augen mich hasserfüllt an. "Und das auch noch bei einem Menschen. Wie kommt es, dass du dich von einem Menschen so verarschen lässt? Dass ihr alle euch von ihr verarschen lasst? Es ist offensichtlich, dass sie all das nur aus Angst macht." Okay, spätestens jetzt steht fest, dass ich sie hasse. Sie kannte mich doch überhaupt nicht. Hätte ich Angst, würde ich hier nicht stehen sondern wegrennen. 

"Sprich nicht so über sie!", sagte Jazzy sauer. Mary verdrehte die Augen. "Dass du leichtgläubig bist, wissen wir mitlerweile alle, Jazmyn.", entgegnete Mary. Aufeinmal fiehl mir ein, wesshalb sie so denken könnte. Vielleicht wusste sie, dass meine Eltern bei der Vernichtung aller Wesen helfen und- oh shit! Ich hab vergessen es Justin zu erzählen. Gott ich sollte mir sowas echt aufschreiben!

"Umso mehr sie von euch weiß, umso mehr Material hat sie für ihre Eltern, die für den Präsidenten in Sachen 'Vernichtung der Nachtwesen' arbeiten.", sagte sie und sah mich an. Justin drehte sich um und sah mich geschockt an. Genauso wie die anderen.

"Stimmt das?", fragte er streng.

dark kiss ➹ j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt