Kapitel 7

4.6K 190 3
                                    

"Weil er wütend ist, glaube mir!", antwortete sie. "Aber wesshalb denn?", fragte ich. Sie schien darüber nachzudenken ob sie mir die Wahrheit sagen soll oder nicht. Dann zog sie mich kurzerhand mit hoch in mein Zimmer. "Du musst wissen, dass ich Mary nicht mochte.", sagte sie leise. "Okay mochten ist eine Untertreibung. Ich hasste sie." Verwirrt sah ich sie an. Wer war denn Mary? Und den Grund, warum er wütend sein soll, wusste ich immer noch nicht. "Wer ist Mary?", fragte ich. "Mary ist diejenige, die uns zu Vampiren machte.", antwortete sie. Ah, jetzt weiß ich wer es ist. Es war das Mädchen, was er liebte und nun tod ist. "Wieso mochtest du sie nicht?" Fragend zog ich die Augenbrauen hoch. Wenn Justin sie geliebt hatte, konnte sie doch nicht schlimm sein, oder? 

"Du musst wissen, dass Mary ein Biest war. Sie hat uns immer herrumkommandiert und ehrlich? Außer Justin und Mason mochte sie keiner. Und von Menschen wurde sie umgbracht. Desswegen hat Mason solch einen Hass auf euch. Er will Rache! Und Justin hilft ihm.", sagte sie und es war sehr überzeugend. Ich glaubte ihr. So wie ich Jazzy einschätzen kann, hasst sie niemanden grundlos. Und um ehrlich zu sein verstehe ich auch, warum Justin ihm helfen will. Ich würde mich dann auch rächen wollen, aber wenn sie wirklich so ein 'Biest' war? Trotz alle dem würde das den Fakt nicht ändern, dass ich Justin vertraue. Wenn ich ihn jetzt verurteilen würde, wäre ich unfair. Doch das würde ich vor Jazzy erstmal nicht sagen. 

Nach einigen Stunden des nicht schlafens stand ich auf und ging zu meinem Schrank. Jazzy war duschen also konnte ich mich schnell umziehen. Ich entschied mich für ein orongenes Top und einer hellblauen Röhrenjeans. Meine Haare kämmte ich dursch und band sie zu einem Zopf zusammen. Dann trug ich noch ein wenig Make Up auf und fertig. Das war das erste Mal, dass ich mehr als nur Maskara auf meinem Gesicht hatte und ich war zufrieden mit meinem Ergebnis. Jazzy kam aus dem Badezimmer und sah mich entschuldigend an. "Ich muss jetzt gehen. Ich brauche Blut also..", sagte sie doch ich unterbrach sie. "Ist schon okay.", antwortete ich lächelnd. "Bis bald." Ich umarmte sie kurz. Dann sprang sie aus dem Fenster. Seufzend ging ich in die Küche und bereitete mein Frühstück vor: Waffeln. Ich liebe Waffeln. Doch während ich die Waffeln zubereitete quälten mich zwei Fragen. Die erste war, wo zur Hölle meine Eltern bleiben und die zweite war, ob Justin wieder kommen würde.

Während ich so über die zwei Dinge nachdachte, klingelte es wieder an der Tür. Diesmal sah ich aber durch den Spion. Schon wieder Justin. Langsam öffnete ich die Tür. "Was gibt's?", fragte ich freundlich. Er seufzte. "Es tut mir leid wegen vorhin. Jazmyn hatte recht, ich war wütend. Ich war einfach nur so sauer, weil Jazzy Dinge über Mary gesa-" Das reicht. Ich unterbrach ihn, indem ich einfach einen Schritt aus dem Türrahmen machte und ihn umarmte. Erst erwiederte er nicht, doch nach einigen Sekunden schlang er seine Arme um meine Hüfte. "Es tut mir leid.", murmelte er. Ich verstand immernoch nicht, was genau ihm leid tat, schließlich hatte er ja nichts getan, doch ich beschloss nicht nachzufragen. "Schon okay, Justin.", antwortete ich. Er nickte. Ich spürte, wie er einatmete. Und ich spürte auch, dass sich sein Körper anspannte, doch er löste sich nicht aus der Umarmung. Ein Teil meines Verstandes rieht mir, schnell ins sichere Haus zu gehen, doch der andere, der lebensmüde Teil, sagte mir, dass ich ihm einfach vertrauen muss und es auch kann. Schlussendlich löste er sich aus der Umarmung und sah mich an. Ich sah etwas an seinem Mund. Seine Eckzähne. Scheinbar hatte er nicht bemerkt, dass sie zum Vorschein kamen. Jedenfalls bis jetzt, denn er drehte seinen Kopf zur Seite. 

"Tut mir leid.", sagte er. Ich weiß, dass er über sein Verlangen keine volle Kontrolle hat, doch ich schrecke nicht vor ihm zurück. Stattdessen begann eine andere Frage mich zu quälen. "Wann hast du das letzte Mal etwas 'gegessen'?", fragte ich ihn. Er grinste. "Was meinst du?" "Du weißt genau das ich" Ich unterbrach mich kurz um den letzten Teil leise zu sagen. "Blut meine.", fügte ich hinzu. Er seufzte. "Vielleicht vor zwei Tagen. Das letzte Mal hatte ich von dir getrunken.", antwortete er ernst. In seinen Augen konnte ich sein Verlangen nach meinem Blut erkennen und wie viel Kraft er braucht, um mich nicht einfach zu beißen. Vielleicht würde ja menschliches Essen sein Verlangen stillen. Okay Kayleight, das ist eine komische und dumme Idee, aber einen Versuch ist es Wert. "Ehm..ich mach gerade Waffeln. Willst du auch welche?", fragte ich unsicher. Er nickte. "Klar, wieso nicht." Dann began er zu lächeln. Das ist das erste Mal, dass ich ihn richtig lächeln sah und es gefiel mir. "Dann komm doch rein.", sagte ich ebendso lächelnd. Sorry Jazzy, dachte ich, aber ich möchte ihn drinnen haben. 

Lachend saßen wir am Tisch. Er war mittlerweile schon fertig mit dem Essen. Am Anfang vertraute er meinen Kochkünste nicht wirklich. Doch es schien ihm geschmeckt zu haben. "Ich muss sagen, für einen Menschen kochst du nicht schlecht.", neckte er mich. "Nicht schlecht?", fragte ich gespielt entsetzt. "Ich bin mega klasse!" Dieser Satzt lies uns beide wieder lachen.

Nach dem Essen waren wir in meinem Zimmer und lagen auf meinem Bett während wir Fernseh schauten. Ich spürte, dass Justin tief einatmete. Warum? Plötzlich fuhr eine seiner Hände meinen Arm hoch, was mir leichte Gänsehaut bereitete. "Was wird das Justin?", fragte ich verwirrt. "Shh Babe." Er ging mit seinem Kopf so nah wie möglich an meinen Hals. "Du riechst so gut, weißt du das Kayleight?", fragte er mit verführerischer Stimme. Dann begann er meinen Hals zu küssen. Ich wollte ihn wegdrücken, doch er war zu stark. "Hör auf damit Justin.", sagte ich doch ein stöhnen konnte ich mir nicht verkneifen. "Ich will nur einen Schluck. Mein Hals brennt so. Bitte Kayleight, ich werde vorsichtig sein.", hauchte er mir in mein Ohr. Mein Verstand begann langsam auszusetzen. Wie macht er das? "N-nein.", sagte ich, doch es kam nur leise aus meinem Mund. "Bitte. Ich werde dir nicht wehtun. Es ist nur ein wenig.", hauchte er wieder. "Nur ein wenig..", sagte ich wie hypnotisiert. "Genau Kayleight." Er begann wieder meinen Hals zu küssen. "Nur ein wenig..", murmelte ich wieder und meine Hände, die ihn eben noch weckdrücken wollten, fielen schlaf an  die Seite. Seine Küsse wanderten meinen Hals runter auf meinen Arm, wo er dann begann inniger zu küssen. Er stoppte kurz. "Siehst du Kayleight? Ich beiße dir nicht in den Hals, nur in den Arm.", dann begann er wieder dort zu küssen. "Nur in den Arm..", murmelte ich wie betäubt. Eine seiner Hände lag an meinem Arm, die andere war an meiner Hüfte die er sanft streichelte. Das war das einzige auf das ich achtete. Seine Küsse und das Streicheln. Den Schmerz von dem Biss der folgte, merkte ich nicht einmal. Ich spürte nur, wie das Blut meinen Venen verließ. Auf einmal hörte er auf und nahm seinen Kopf hoch. Ich wusste was er jetzt vorhatte. "Nein!", sagte ich aufeinmal und wollte mich aufsetzten. Er wollte mir in den Hals beißen und das würde ich nicht zulassen. Doch er drückte mich runter. "Sh Kayleight. Nur ein Biss. Nur ein Schluck. Nicht viel.", sagte er mit einer beruhigenden Stimmer. Und ich lag wieder regungslos da. "Nur ein Schluck, nicht viel..", murmelte ich seine Worte nach. "Genau Kayleight. Nur ein Schluck.", sagte er wieder und begann meinen Hals zu küssen, dann folgte ein kurzer Schmerz, welcher aber sofort wieder nachließ. Aufeinmal wurde der Schmerz größer und ich versuchte ihn wegzudrücken, doch es funktionierte nicht. Der Schmerz wurde unerträglich. "Justin, stopp!", schrie ich doch er hielt mir den Mund zu. Nach einiger Zeit spürte ich, wie meine Kräfte langsam schanden und meine Lider schwärer wurden. Es fiel mir schwer sie offen zu halten. Meine Hände fielen wieder zur Seite und ich betete. Ich betete, dass er aufhören würde.

dark kiss ➹ j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt