Kapitel 3

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Ich musste flüstern, denn ich hatte keine Lust, dass meine Eltern uns hier hören oder sogar sehen. Das würde für mich nicht gut Enden. "Hat mein Bruder dir etwas getan?", fragte sie besorgt und ignorierte meine Frage. Wann sollte mir ihr Bruder etwas getan haben? Ich bin nie einem anderen Vampir über den Weg gelaufen? Gerade als ich nachfragen wollte machte es klick bei mir. Diese Junge den ich angerempelt hatte, der so fies gegrinst hat. War er das?

"Ist dein Bruder vielleicht einen Kopf größer als ich, hat haselnussbraune Augen, heute ein Cap auf und ist heiß?", fragte ich. Für das letzte konnte ich mich selber ohrfeigen. "Jap und bitte sag mir das er dir nichts getan hat.", sagte sie wieder. "Hat er nicht." Sie atmete hörbar aus und ich konnte ein 'Puh' hören. Ich nickte. "Kann ich nun schlafen gehen?", fragte ich gähnend. Ich bin tod müde, war den ganzen Tag draußen und bin ein Rohr raufgekletter. Oh verdammt. Ich muss ja dann wieder da hoch. Warum habe ich mein Zimmer nicht unten, verdammt? "Ja aber....halte dich fern von meinem Bruder. Er ist gefährlich. Egal was er sagt, glaube ihm kein Wort!", sagte sie fast warnend. Ich nickte. Ich wusste ich konnte mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Ich kletterte wieder das Rohr hinauf und als ich oben ankam und das Fenster geschlossen hatte, legte mich ins Bett und verschwand sofort im Land der Träume. 

Am nächsten Morgen wachte ich Schweiß gebadet und unter Tränen auf. Sofort richtete ich mich auch und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen. "Es war nur ein Traum, Kay. Nur ein Traum.", sagte ich zu mir selbst. Langsam stand ich auf und ging sofort ins Bad und unter die Dusche. Ich versuchte diesen Traum zu vergessen. Das warme Wasser entspannte ich und ich schloss die Augen. Aufeinmal tauchten diese Bilder wieder auf. Jazzy's Bruder, der gerade ein Mädchen tötet. Ich beobachte ihn dabei, dann sieht er mich und grinst fies. Er kommt im Vampir-Speed auf mich zu und streichelt meine Wanger und flüstert 'Es wird nicht wehtun, Shawty. Versprochen." Und dann biss er zu. Ruckartig öffnete ich meine Augen. Warum kamen diese Bilder immer wieder, wenn ich versuchte mich zu entspannen?

Aus der Dusche raus, ging ich in mein Zimme und war geschockt. Alle meine Klamotten lagen auf dem Boden verteilt außer eine schwarze Shorts von der ich nichtmal wusste, dass ich sie besaß, und das Top von gestern. Die lagen auf dem Bett. Das Outfit sah gut aus und da beide meiner Eltern arbeiten waren, beschloss ich auch, es zu tragen. Meine Haare knotete ich zu einem Dutt zusammen und dann begann ich meine Klamotten wieder in den Schrank zu packen oder zu hängen. Wer zur Hölle war das? Layla? Aber warum sollte sie das machen? Außerdem ist sie erst 9 und hatten noch keinen ausgepräkten Modegeschmack. Ich beschloss sie zu fragen, als ich fertig war. Ich ging zu ihrem Zimmer und betrat es.

"Hast du die Sachen auf meinem Boden verteilt?", fragte ich. Layla saß noch im Schlafanzug auf ihrem Bett und starrte die Wand an. Sie schüttelte den Kopf. "Doch natürlich warst du das." Sie musste es sein. Wer sollte es sonst sein? Und dann viel es mir ein. Es musste jemand hier im Haus sein. "Ist hier jemand drinnen Lay?", fragte ich vorsichtig. Ich ging näher zu ihr und sah das sie Tränen in den Augen hatte. Ich hockte mich vor sie hin. Sie nickte ängstlich. Eindeutig unter Schock, dachte ich. "Was ist passiert?", fragte ich meine kleine Schwester. Sie antwortete nicht. Ich wollte nochmal fragen doch dann sah ich Blut an ihrem Hals. Schnell rannte ich ein nasses Tuch holen, um es abzuwischen. Als ich es abgewischt hatte, sah ich zwei Einstiche. Oh nein! Geschockt ließ ich das Tuch fallen.

"Buh", flüsterte eine raue Stimme hinter mir und ich erkannte sie sofort. Geschockt fuhr ich herrum. "Was willst du von meiner Schwester?", schrie ich ihn an. Wow, wo kam mein Mut aufeinmal her? "Woah immer ruhig, ja?" "Was willst du von ihr?", schrie ich wieder. Dann ging er einfach raus. Ich ging ihm hinter her. "Antworte mir!", doch es kam nichts. Stattdessen geht er stumm in mein Zimmer. Ich folgte ihm. Mitten im Raum blieb er stehen und im nächsten Moment spürte ich zwei muskulöse Hände um meine Taile und er war weg. Ich wusste, jetzt ist er hinter mir. Und ich bin tod. "Ich will doch nichts von deiner Schwester Kayleight.", hauchte er mir ins Ohr. Durch seinen kalten Atem bekam ich Gänsehaut. Dadurch, dass ich keine Strickjacke trug, spürte ich auch, dass seine Arme kalt sind. Nicht so kalt wie ich gedacht habe, aber kalt. "Die wichtigere Frage ist, was ich von dir will. Und ich bin sicher du kannst sie mir beantworten.", hauchte er wieder, bis er begann, meinen Hals zu küssen. Sofort wusste ich was er meinte und ich spürte, wie mein Herzschlag schneller ging. "Blut.", antwortete ich während ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. Doch umso mehr ich das versuchte, umso stärker wurde dieser. 

dark kiss ➹ j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt