Kapitel 11

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Manchmal da denke ich nach über dich und mich...
Und jetzt genau jetzt, da vermisse ich nichts mehr als den Klang deiner Stimme ein weiteres  Mal zu vernehmen.
Jetzt da all meine Sinne vernebelt sind von der Leere, der Dunkelheit um mich herum...
Und da waren diese Bilder von dir, schwirrend in meinem Kopf.
Besinnlichkeit, Ruhe und Entspannung strömten durch meinen Körper, doch da war etwas... ein leises Surren, das immer lauter und langsam klarer wurde.
Ich hätte schwören können meinen Namen zuhören. Jemand rief nach mir und ich konnte nicht antworten.
Konnte einfach nicht meine Lippen bewegen, mein ganzer Körper war taub und meine Gedanken leer.
Zerrissen von dem Schmerz in meiner Brust nach den süßen Erinnerungen von Devan, befand ich mich nun in einem anderen Raum, gefesselt an einem Stuhl.
Und schließlich wusste ich auch woher die Stimme kam, die mich geweckt hatte.
Die Störung, die mich meinen Träumen entzogen hatte.
Es war schon wieder Jack.
Langsam aber sicher hatte ich echt die Nase voll von seinen dramatischen Auftritten. Einer am Tag würde mir vollkommen ausreichen, wobei ich mich auch nicht sonderlich beschweren würde ihn nie wieder sehen zu müssen.
Jetzt da ich bei vollem Bewusstsein war und der ganze Raum sich aufgehört hatte zudrehen, nutzte ich die Gelegenheit, um mich umzusehen. Jedoch konnte ich weder einen zweiten Ausgang, noch irgendein Fenster entdecken, ich musste mich später also nach einer Fluchtmöglichkeit umschauen und evtl. eine versteckte Tür oder ähnliches auffindbar machen.
Ansonsten sah es echt nicht gut für mich aus jemals aus diesem Loch zu entkommen. Und ja ich habe beabsichtigt das Wort Loch gewählt, denn es hat eine eindeutige Verbesserung meines Aufenthaltsortes stattgefunden. Aus dem Schweinestall bin ich nun in ein Zimmer verbarrikadiert worden, das wenigstens ein Bett beherbergt. Den Luxus eines Fensters hat es noch nicht verspürt, mit so kritischem Auge sollte man sein Gefängnis dann aber auch nicht betrachten. Na ja hatte eh nicht vor mich länger hier aufzuhalten und genau diese Botschaft versuchte ich nun Jack zu überbringen. Ach wenn Blicke nur töten könnten, dann wärst du schon ein toter Mann Jack.
‚, Wir haben ihn! Was sagst du dazu? Nichts? Warum bist denn nur so schweigsam heute? Gefällt dir dein neues Zimmer etwa nicht? Möchtest du lieber wieder zurück ...'', Jack durchlöcherte mich mit Fragen, doch ich habe nicht vor ihm das Gefühl der Überlegenheit zu übermitteln. Ich ignoriere ihn einfach und blende dabei so gut wie möglich jedes einzelne Wort aus. ,, Bist du denn gar nicht gespannt zu hören wie es ihm geht und wie wir es geschafft haben Devan überhaupt in dieser Dunkelheit zu finden?'' Warte, da war er schon wieder... die Wiedergabe seines Namens ließ mich aufzucken und weckten meine Instinkte. Aufmerksam lauschte ich nun den Rest von Jacks Worten um die Verbindung zwischen dem Gesagten und Devan zu verstehen. Dunkelheit- also war ein weiterer Tag vergangen, ein weiterer Tag ohne meine bessere Hälfte. Und es sollten noch viele folgen, doch zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was mich erwarten sollte. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch ahnungslos und naiv zu glauben, dass das alles nichts zu bedeuten hatte, dass das alles nicht Teil meines Schicksals war. Es nicht so hätte kommen müssen, die Entführung sogar zu verhindern gewesen wäre, wenn ich nur besser aufgepasst hätte und nicht wie eine Verrückte durch den Wald geirrt wäre ohne Orientierung und ohne jegliches Zeitgefühl. Ja damals hatte ich den Glauben an mein Schicksal zwar nicht verloren. Nein, mein Vertrauen in die Existenz einer Kraft, die viel größer war als alles Erdenkliche, war stärker denn je und doch konnte ich nicht wahr haben, dass dieser Teil meines Lebens mehr werden sollte als nur ein Schatten meiner Geschichte. Das seine Rolle eine deutlich wichtigere spielen würde als sogar die Transformation von Devan, um die sich bisher mein ganzes Leben gedreht hatte...
Zu verliebt, um in die Augen der Realität zu blicken, hoffte ich auf die Beständigkeit meiner Gefühle und die Treue von Devan. Doch ob ich zu dem Zeitpunkt noch wirklich glücklich war oder viel mehr zu sehr daran gewöhnt war, ihn zu lieben und nur ihn als das Zentrum meines Seins zu betrachten, das weiß ich nicht. Schließlich hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiert oder eher mit aller Kraft versucht zu verdrängen, dass dazwischen Welten liegen. Meine Angst vor der Wahrheit hatte ich zugegebenermaßen damals auch noch nicht angelegt gehabt. Schließlich hatte die Enthüllungen von Devans wahrer Identität und dessen Konsequenz auch mich nicht ohne Spuren gelassen. Ihn hingegen haben sie gebrandmarkt. Er ringt immer noch mit sich selbst, einen Kampf, den er wohl nie gewinnen wird. Ein Konflikt in seinem inneren, der leise in ihm schlummert, wenn er ihn verdrängt und umso härter zu schlägt, wenn alles ihn zu überrollen droht. Ja seine Schwierigkeiten mit der Wahrheit zurecht zu kommen, lassen mich nicht kalt und jagen auch mir eine Angst ein, die ich nicht in Worte zu fassen vermag. Denn letztendlich hat er mit einer ähnlichen Situation zu tun, wie ich. Bei ihm ist es ein Kampf zwischen dem, was er ist und dem, was er vorhatte zu sein. Sein Leben wurde von einem Tag auf den anderen total auf den Kopf gestellt. Seine Hoffnung wurde zerstört und seine Ziele sind außer Greifweite geraten und doch hat er den Mut bewiesen, weiter zumachen. Ich hingegen muss meinen Kampf noch ausfechten. Ich muss Stärke beweisen, von der ich nicht mal weiß, ob ich sie besitze. Ich muss meine Ängste besiegen, von denen ich mit Sicherheit sagen kann, dass sie mich beherrschen.
Ich muss muss meine Liebsten verleugnen und mit ihren Gefühlen spielen, um sie zu beschützen.
Und das schlimmste dabei ist, dass ich nicht mal weiß, ob ich zu so etwas jemals im Stande sein werde. Denn auch damals schon war meine Wahrnehmung zu einseitig, zu blind vor der Liebe, dass ist die Ausrede, die ich bevorzuge zu wählen. Doch die Realität ist meistens doch immer eine andere, als die die wir den anderen präsentieren, oder nicht? Jedoch kann ich nun in die Vergangenheit blicken und mit Sicherheit sagen, von der ich nie glaubte sie zu haben, dass mein Leben nie wieder so sein wird, wie es war...
Wie mein Leben vor meiner Entführung....
Mein Leben vor Jack und den Wölfen...

Und glaubt ihr an das Schicksal?
Glaubt ihr daran, dass alles vorbestimmt ist und alles am Ende eures Lebens einen Sinn ergibt,
jede Person nicht ohne Bedeutung euer Leben vielleicht sogar auf den Kopf gestellt hat?
Schließlich sagt man auch, dass Hürden dazu da sind, um sie zu bewältigen, man Fehler macht, um daraus zu lernen und Schmerzen einem helfen, um stärker zu werden...
Was denkt ihr hat also die Entführung von Emma mit ihrem Schicksalsschlag zu tun?

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⏰ Última actualización: Jan 07, 2020 ⏰

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