Kapitel 2

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Ich saß in der Cafeteria meiner Schule. Wie lange ich dort reglos saß, weiß ich um ehrlich zu sein nicht. Aber ich war mir völlig bewusst, dass ich starrte und nicht einfach nur Löcher in die Luft. Nein, ich saß einfach nur da und starrte ihn ab. Ihn, Devan Lore, der Typ auf den ich seit weiß ich nicht wie lange stand und dem ich nun, auf welche Art auch immer, weiß machen sollte, dass er das Gen in sich trägt. Das Gen, dass von Vater zu Sohn weiter vererbt wird. Das Gen der Gestaltenwandler , das besser unter Werwölfen bekannt ist. Ich saß also da, immer noch weiter grübelnd und ging mir zig Male durch, was ich nun tuen würde oder tun konnte. Wie auch immer heute Nachmittag würde ich ihm alles erzählen müssen oder sollte ich Beichten sagen. Schließlich hatte seine Familie ihm sein wahres ICH im Verborgenen gehalten, es vor ihm verschwiegen aus welchem Grund auch immer. Vielleicht wollten sie ihn ja bloß schützen oder ihm eine normale Kindheit bieten. Doch trotzdem fand ich es alles andere als OK, dass ausgerechnet ich diejenige sein müsste, die nun das Kommende durchstehen müsste. Das war alles andere als gerecht. Schließlich klingelte es zur letzten Stunde und alle Schüler drängten nach vorne, um so schnell wie möglich an ihre Schließfächer zukommen und sie auf den Weg zur nächsten Stunde zumachen. Nur ich blieb für einen Moment noch sitzen, machte mich erst auf den Weg, als der Raum schon zur Hälfte leer war und der Lärm sich ein wenig gelegt hatte. Die letzte Stunde verging schnell, zu schnell und der letzte Gong nahte. Jetzt waren es nur noch fünf Minuten und ich ging immer wieder Schritt für Schritt meinen Plan durch. Nach der Zeit, in der ich ihn beobachtet hatte, wusste ich nun genau wo ich ihn finden würde, am zweiten Eingang des Hauptgebäude der Schule und dort würde ich auf ihn warten. Nur hoffte ich, dass er alleine kam und nicht wie gewohnt umzingelt von all seinen Kumpels und den Mädchen, die auf cool taten, obwohl sie das genaue Gegenteil waren, wenn ihr mich fragt. Und mit etwas Glück würde er dort alleine erscheinen und ich würde ich anquatschen und ihn fragen, ob er vielleicht einen Moment für mich Zeit hat. Ich würde ihn natürlich nicht mit der Tatsache überrollen, dass er ein Werwolf ist und ihm eine anstrengende Zeit bevor stand. Doch ich würde auf keinen Fall Rücksicht nehmen, schließlich hatte auch keiner auf mich Rücksicht genommen, als er mir diesen Auftrag gegeben hatte. Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen was sich das MfM dabei gedacht hatte. Ich und einem Werwolf bei seiner ersten Transformation helfen. Ich konnte das einfach nicht begreifen, selbst meine Eltern waren überrascht, nur dass es bei Ihnen positiv überrascht war. NICHT wie bei mir negativ. Sie waren überrascht gewesen, dass man mir so eine bedeutende Aufgabe zugeteilt hatte. Und dann plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken. Brrr..... Und so war auch die letzte Stunde zu Ende und alle Schüler stopften ihre Bücher und Hefte in ihre so schon zu überfüllten Taschen und Rucksäcke. In Eile drängten sie nur so aus dem Klassenzimmer, um ja noch rechtzeitig zu ihren Bussen zukommen. Bis nur noch ich im Raum war, ich packte all mein Zeug zusammen und warf mir meine Umhängetasche um die Schulter. Sie war schwer und ihr Gewicht zog mich in die Seite und so machte ich mich auf den Weg zum zweiten Eingang. Und tatsächlich, nur wenige Minuten später kam Devan um die Ecke und wie gewohnt verabschiedete er sich von seinen Freund und bog ab. Nun kam er direkt auf mich zu. Ohne mir auch nur einen Blick zu würdigen, wollte eran mir vorbeisausen, doch als ich mich räuschperte, blieb er stehen und drehte sich um. ,, Ist was? '' , murrte er genervt. ,,Hast du kurz einen Moment für mich Zeit?'', fragte ich . Ich freute mich so, bis jetzt lief alles nach Plan und ich hoffte so sehr, dass seine schlechte Laune nicht alles verdarb. Nicht nach all der Zeit und Mühe, die ich ihn investiert hatte. ,, Nein! '' , knurrte er und ging weiter. Na toll, kaum lief etwas nach Plan, schon musste mir jemand ihn versauen. Was sollte ich nun tun? Denk nach Emma. ,,Bitte...'', flehte ich verzweifelt. Mir war nichts anderes eingefallen, wie erbärmlich, einen Jungen darum zu beten mit einem zu reden. Doch es funktionierte und er drehte sich um und kam erneut auf mich zu. ,, Was ist? Willst du mir erklären warum du mich seit Wochen in den Pausen anstarrst? Das ist nämlich echt peinlich, nicht dass es mich interessieren würde, was du tust Emma, aber das ist es nun mal.'' Was ? Er kannte meinen Namen, hatte er gerade wirklich Emma gesagt?! Das war unmöglich. Nun merkte ich, dass er mich fragend anschaute, er wartete auf meine Antwort. ,, Nein'', sagte ich schnell, ,, ...obwohl eigentlich doch...'' ,,Komm zur Sache Mailor. Ich hab nicht ewig Zeit.'' Was, er kannte auch meinen Nachnamen, dass überraschte mich wirklich, doch ich beeilte mich diesmal weiter zureden. ,,Ich muss mit dir reden'' ,, Das weiß ich bereits'' ,,Ja, genau. Aber es ist ... äh... nun ja eine private Angelegenheit '' ,,Eine private Angelegenheit?'' ,,Ja, können wir wo anders hingehen?''

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