Kapitel 10

23 0 0
                                    

Emma
Genervt rieb ich mir den Kopf. Warum hatte ich auch solche Kopfschmerzen. Um mich herum war es dunkel, ich konnte nicht einmal meine Hand im Dunklen erkennen. Es war stockfinster. Jack hat es ernst gemeint als er gesagt hatte, dass sie mich ins Verlies bringen sollen. Außerdem roch es hier drinnen stark nach vermodertem Holz. Mit der einen Hand rieb ich mir immer noch mit vor Schmerzen zusammen gekniffenen Augen den Kopf, mit der anderen hielt ich mir die Nase zu. War ja kaum auszuhalten hier unten. Die wussten anscheinend echt nicht was es bedeutete zu lüften. Von frischer Luft hatten sie dann wahrscheinlich auch noch nichts gehört.

Ich richtete mich auf. Alles schmerzte.
Wie komme ich bloß wieder hier raus?
War ja klar, dass ich wieder Scheiße bauen musste und es geschafft hatte mich mal wieder in so eine Situation zu bringen.
Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich liebe es links liegen gelassen zu werden und dann noch als Krönung von irgendwelchen Vollpfosten in ein Verließ gesperrt zu werden, in dem es nicht nur kalt ist, sondern auch noch stinkt wie in einem Schweinestall. (ehem ja Sarkasmus lässt grüßen)

Meine Lage war hoffnungslos. Wenn ich Glück hatte, bemerkte Devan mein verschwinden und kam mich suchen bevor ich anfing zu gammeln.

Es reichte schon an ihn zudenken und meine Laune verbesserte sich schlagartig. In meinem Bauch kribbelte es nur so vor Glück und ein warmes Gefühl überrollte mich. Ich liebe ihn.
So sehr, das allein sein Name mein Herz schneller Schlagen lässt.

Devan. Schwärmte ich nur so vor mich hin. Ich vergaß alles. Die Zeit. Den Ort. Meine Pläne hier raus zukommen. Einfach alles.
Es war ein berauschendes Gefühl. Ich dachte an alle unsere Momente. Seitdem Tag an dem ich ihn angesprochen hatte, hatte sich vieles verändert. Ich habe von Anfang an gewusst, dass zwischen uns mehr war als eine Freundschaft. Seitdem ersten Mal, als ich ihm in die Augen gesehen habe, in seine strahlenden Augen, die mir das Gefühl gaben zu schweben.
Wie gesagt ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss und die Tür sprang mit einen lauten Knarren auf. Ich schreckte zurück und bedeckte meine Augen um sie vor dem Licht zu schützen.
Jemand trat herein.
Ich hörte leise Stimmen flüstern, doch auf einmal waren sie alle verstummt, das Licht war verblasst, also löste ich meine Hand von meinen Augen und sah blinzelnd nach oben.

Es war niemand anders als Jack höchst  persönlich. Ich starrte ihn an, er bemerkte es und schmunzelte. Warum musste er auch so gut aussehen?
Genervt verdrehte ich die Augen und sah weg.

Als ich wieder zu ihm sah, ruhte sein Blick auf mir. Er hatte sich hin gesetzt. Im Raum war es heller geworden, aber nur minimal. Jedoch konnte ich nun beäugen in was für Loch mich diese Vollpfosten verbarrikadiert haben. Die Wände waren weiß und schmutzig, vom Boden will ich gar nichts sagen, wie gesagt. Schweinestall.

Sein Blick lag immer noch auf mir, was mich beunruhigte. Eine Kälte durchfuhr meinen ganzen Köper und es breitete sich eine Gänsehaut auf meiner Haut aus.
Es war so unangenehm.

Ich wollte mich währen. Etwas sagen, einfach nur diese Stille unterbrechen. Aber was hätte ich sagen, was fragen sollen? Also schwieg ich und wartete bis er anfing , aber er ließ eindeutig auf sich warten. Er schien meine Nervosität zu mögen, sie zu genießen.

Dann fing er jedoch endlich an: " Du frägst dich wahrscheinlich was wir von dir wollen, kleine Hexe?" Oh er konnte denken und sogar richtig einschätzen, ist ja nicht so als wäre ich freiwillig hier.
Ich lachte genervt auf, langsam reichte es mir wirklich, so konnte man doch nicht mit mir umgehen. Ich war empört, er hatte es sich tatsächlich erlaubt mich Hexe zu nennen. Am liebsten würde ich ihm auf den Kopf spucken.
Was niedrigeres und verabscheuenderes als eine Hexe gab es nicht. Langsam aber sicher brachte er mich doch auf 180 und das bedeutete nichts Gutes für ihn. Ich spürte schon wie mir langsam die Röte ins Gesicht stieg.
Ich kochte vor Wut.
Jack lachte erfreut über meine Unkontrolliertheit. Es war also sein Ziel gewesen mich aus der Fassung zu bringen.
Egal wie hoch er springen würde, eins wusste ich, er würde nie mein Niveau erreichen.
Seine Augen funkelten amüsiert auf, endlich hatte er aufgehört zu lachen, sonst hätte ich ihm noch seine Fresse gestopft. War ja kaum auszuhalten, wenn er nur nicht so lachen würde wie ein Esel, sähe er vielleicht sogar ansatzweise süß aus. Aber so tat es einem einfach nur in den Ohren weh.
Er versuchte mit mir Blickkontakt aufzubauen, doch ich wollte ihm nicht in seine Augen, die mich in ihren Bann zuziehen schienen, sehen. Wo war Devan nur wenn man ihn brauchte. Tränen flossen mir über mein Gesicht, ich konnte sie nicht mehr zurück halten.
Manchmal fragte ich mich ob Devan mich wirklich liebte. Mich die Magierin, die sich nicht mal selbst wehren konnte. Das unsichtbare Mädchen aus der Schule und er der starke, beliebte Werwolf ohne jegliche Ängste. Er war so vollkommen, nur durch ihn fühlte ich mich komplett.
Beinahe regungslos stand ich da. Gedankenverloren blickte ich in die Gegend um mich herum wurde alles schwarz...

tornado Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt