Kapitel 3

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Ich ging an ihm vorbei und öffnete die Tür.,, Warte '' rief er mir hinterher, als ich gerade in meine Wohnung ( na ja, die Wohnung meiner Eltern) gehen wollte :,, ... sag mir welches Gen trage ich in mir, dass von Vater zu Sohn weitergegeben wird vielleicht könnte es mir helfen, dass es mir wieder besser geht und ich wieder gesund werde.'' ,, Ach, plötzlich willst du es wissen oder wie? ... Komm rein'' forderte ich ihn auf und hielt ihm die Tür offen. ,, Ich erzähl es dir in Ruhe, damit du auch alles verstehst. Es ist alles ein bisschen kompliziert und ich weiß noch nicht wie ich es dir erklären soll aber es wird alles gut. Ich verspreche es dir.'' Damit schloss ich die Tür hinter uns. Wir setzten uns in die Küche und ich machte uns etwas zu essen. Wir schwiegen eine Weile essend vor uns hin, doch dann unterbrach er die unangenehme Stille und schaute mich fragend an: ,, Und? Was weißt du über mich und meinen Vater, was ich nicht weiß?'' Ein Trauerschleier umschloss für kurze Zeit sein Gesicht, doch noch ehe ich die Trauer bemerkt hatte, die ihn noch kleiner und zerbrechlicher machte, war sie auch schon verschwunden und er wirkte wieder so krank, erschöpft und verletzlich. Ohne eine Spur der Trauer, doch irgendetwas war mit seinem Vater, das wusste ich nun. ,, Ich weiß nicht wo ich anfangen soll'' gestand ich ihm und fuhr nach einigen Sekunden, in denen ich mir das Kommende ausgemalt hatte, fort. ,, Ich mach es kurz, wenn es für dich OK ist'' , doch ich wartete seine Antwort gar nicht ab. ,, Also ...äh... du bist ein... nun ja ein Werwolf.'' Eigentlich hatte ich mir vorgenommen ihm eine Legende oder sowas zu erzählen und dann irgendwas wie und das bist du , ein Werwolf , ein Gestaltenwandler zusagen , doch dazu fehlte mir nun, wo es so weit war einfach die Geduld. Er schaute mich an, als hätte ich einen Scherz gemacht, der nicht im geringsten witzig war. Doch ich hielt seinen Blick stand um ihm zu zeigen, dass ich es ernst meinte, dass es kein schlechter Scherz war, sondern eiskalte Realität. Er wartete immer noch darauf, dass ich laut Hals anfangen würde zulachen, mit dem Finger auf ihn zeigen und mich vor lachen auf meinem Stuhl krümmen würde. Doch nichts der gleichen geschah und er sah immer wieder zwischen mir und seinem Essen auf, dass ihm höchst wahrscheinlich im Hals stecken geblieben war. Er wirkte noch überrascht, noch erschrocken. Er wirkte zu Tiefs geschockt, seine Augen traten vor Panik hervor, als er merkte, wie ernst es um meine Worte war und wie sehr sie sein Leben von nun an verändern würden. Er würde sich verstecken müssen. Er durfte nicht auf seltsame Weise noch mehr auffallen, als er es jetzt schon tat. Er würde sich im Hintergrund halten müssen. Er durfte auf keinen Fall die Sicherheit der anderen Schüler gefährden dürfen. Und musste ständig auf der Lauer sein, schließlich konnte hinter jeder Ecke ein Rivale lauern, der es auf sein Territorium, seine Freunde, gar seine Familie abgesehen hatte. Doch wir mussten nun positiv denken. ICH musste positiv denken, sonst würde ich ihn noch mehr verschrecken, als er es jetzt schon war. Die Sorge war ihm ins Gesicht geschrieben. Ich wollte ihm nicht noch mehr Zeit geben sich sorgen zumachen, es reichte völlig aus, wenn ich es tat. Also redete ich weiter, um ihn abzulenken. Ich erzählte ihm von all den positiven Seiten, die ein Leben als Werwolf mit sich brachte, dass sie unglaublich schnell und super stark waren, dass sie manch mal Leben retten konnten und er hörte zu. Er hatte ja keine andere Wahl, er konnte sein Leben nicht ändern, davon laufen und ein anderes Leben leben. Er hatte nur dieses und mit diesem musste er nun mal klarkommen so leid er mir auch tat. Ich als Magierin konnte ihm dabei auch nicht weiter helfen. Und so saßen wir einige Stunden in der Küche und die Zeit verging viel zu schnell. Es war bereits dunkel geworden und bald würden meine Eltern nach Hause kommen. Doch das war nur nebensächlich, schließlich saß gerade mein Schwarm in der Küche meiner Eltern und wir unterhaltenen uns über dies und das. Ich fürchte, dass es ihm unangenehm gewesen war über gleiche seiner Art zureden und hatte das Thema gewechselt. Wir hatten über Football geredet und über die Schule. Nun war ich daran uns was zu essen zumachen und zerschlug, vertieft in Gedanken drei Eier in der Pfanne. Während die Eier langsam vor sich hin brutzelten, holte ich Orangensaft aus dem Kühlschrank und stellte den Tetrapack auf den Tisch. Ich war müde und gähnte die ganze Zeit, doch ich wollte Devan nicht schon nach Hause schicken, ihn mit der Sache nun alleine lassen. Der Tag war so schon schwer genug für ihn gewesen und jetzt noch alleine zu Hause sitzen, war einfach ungerecht. Also bot ich ihm an bei uns auf Coach zu übernachten. Er hatte kurz seine Mom angerufen, um ihr Bescheid zu sagen, dass er heute bei einer Freundin übernachtet und seine Mom hatte gleich darauf angefangen ihm eine Predigt vorzuhalten. Es musste Übels peinlich sein, denn er wurde rot und sagte nichts mehr, bis ich nach seinem Vater fragte. Er blickte zu mir auf, tief getroffen und ich hätte mir am liebsten eine reingehauen. Ich hatte mir vorgenommen ihm den heutigen Abend nicht noch schwerer zu machen, als er schon war. Doch mit meiner Neugier hatte ich mal wieder alles verdorben. ,,Es ist OK. Mach dir keinen Vorwurf, es ist nicht deine Schuld, dass ich ihn nie kennengelernt habe, weil er eines Tages einfach so abgezogen und verschwundenen ist. Er war ein Feigling, nicht bereit für eine Familie, meint meine Mom jedenfalls immer und immer wieder. Doch ich wusste, dass er ihr etwas verheimlicht hatte. Nun weiß ich es. Ich danke dir für die Zeit und Verständnis, die du dir für mich genommen hast. Aber wie soll es jetzt weitergehen? Jetzt wo ich es weiß. '' ,, Hast du morgen schon was vor? Sonst könnten wir zur Bibliothek des MfM gehen, schauen was wir da so über Werwölfe und die erst Transformation finden können. Vielleicht hilft, dass dir ..äh uns weiter. Dann wissen wir was uns erwartet.'' ,,Warum uns? ''. ,, Weil es mein Auftrag ist, dir beizustehen, dir zu helfen, wenn es ernst wird.'' ,,Danke, ich weiß es zu schätzen. Ich bin froh, dass ich dich hab. Bist du auch ein ...nun ... ein Werwolf?'' Ich schüttelte mit dem Kopf, noch ehe er zu Ende gesprochen hatte, um ihm zu demonstrieren, dass es nicht so war. Ich kein Werwolf wie er war. Enttäuscht senkte er den Blick. Nun musste ich etwas aufmunterndes finden, aber was ...,, So cool wär ich wohl, aber nein. Ich bin Magierin und mir wurde mein erster Auftrag zugeteilt und den werde ich meistern. Ich verspreche es dir.'' Das sagte ich heute bereits zum zweiten Mal und jetzt war ich mir so sicher und ich war entschlossen es zu halten, mein Versprechen. Ich und Devan würden es irgendwie durchstehen. Da war ich mir sicher.

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