№ 4.

4.1K 407 80
                                    

№ 4.

.

.

.

Die Saaltür wurde von unserem Dozenten geöffnet und so huschte ich durch die Türe und direkt zu meinem Platz. Zuerst holte ich mir meine Wasserflasche aus Glas aus der Tasche, welche ich noch mit Minze und Beeren gefüllt hatte, damit das Wasser frischer schmeckte. Dann nahm ich meinen Block mit all den Notizen heraus, welche ich gestern in dieser Vorlesung niedergeschrieben hatte.

"Harry?"

Fragend drehte ich den Kopf zur Seite, und sah das Mädchen neben mir an. Ich kannte sie nicht wirklich, sie saß zwar jedes Mal hier, aber noch nie hatten wir uns unterhalten. Sie lächelte leicht. "Ja?", entgegnete ich und schenkte ihr auch ein kleines Lächeln, flüsterte, denn vorne am Pult begrüßte uns nun unser Dozent. Das Mädchen deutete auf meinen Block und murmelte: "Hast du das über die griechische Mythologie gestern mitgeschrieben?"

Ich nickte. "Würde es dir was ausmachen, wenn ich das kurz abschreibe?"

"Oh" Ich riss das Blatt vom Block ab und schob es ihr rüber. "hier."

"Vielen Dank, Harry.", bedankte sie sich und fing an die Notizen abzuschreiben. "Ich bin übrigens Verena.", sagte sie dann und sah zu mir und stirnrunzelnd blickte ich sie an. "Du wusstest nicht wie ich heiße. Das habe ich dir angesehen."

"Sorry.", murmelte ich und lächelte entschuldigend. Ich war nie einer der sich in den verschiedenen Vorlesungen Freunde suchte. Ich hatte Rick und Matthew; Rick studierte komplett etwas Anderes und Matthew hatte eben seine Bar eröffnet, deshalb das Studium erstmals abgebrochen.

"Nicht schlimm." Verena lachte und sah wieder auf das Blatt, um weiter abzuschreiben. Ich schmunzelte nur und schob den Block näher zu mir, sah nach vorne und machte mich daran weitere Notizen aufs Papier zu bringen.

♡♡♡

Nach der Vorlesung und nachdem ich meine Papiere wieder eingesammelt hatte, verließ ich den Saal und kramte das Erdnussbuttersandwich aus meiner Tasche, welches ich mir heute morgen noch schnell gemacht hatte. Der erste Bissen davon fühlte sich so gut an, da ich seit gestern Abend nichts mehr zu mir genommen hatte, außer Wasser.

"Harry Styles."

Schmunzelnd ließ ich das Sandwich sinken und leckte mir über die Unterlippe, um den Erdnussbutter davon weg zu bekommen. "Rick Dawson."

"Wie sieht es aus? Schon eine Idee für dein Projekt?" Rick lächelte mich an und legte einen Arm um meine Schulter. Seufzend sah ich auf mein Sandwich und schüttelte den Kopf. "Noch kaum eine Ahnung. Ich weiß zwar, wie ich die Fragen beantworten möchte, aber nicht wie ich das alles großartig gestalten soll."

Rick nickte und klopfte mir dann gegen den Oberarm. "Ich weiß, dass du das rocken wirst." Ich lächelte leicht und sah ihn an. "Danke. Ich lass mir auf jeden Fall noch was einfallen. Ich muss das schaffen." Wieder biss ich von meinem Sandwich ab und leckte mir über die untere Lippe und zuckte mit den Schultern, zerließ den Erdnussbutter auf meiner Zunge. Ich mochte den Geschmack von Erdnüssen. "Wie lief deine Vorlesung? Und wie war es gestern noch?"

Mit einem Seufzen wischte sich Rick über das Gesicht und ließ seinen Arm von meiner Schulter gleiten, drückte sein Buch, welches er für sein Studium jeden Tag mit sich schleppte, gegen seine Seite: "Frag nicht. Viel zu viel Neues, was ich mir bis nächste Woche in die Birne klopfen muss." Er lachte leise, als er meinen Blick merkte und verdrehte erneut die Augen. "Keiner ist so wie du, Harry. Ich kann nicht stundenlang mit dem Zeug in einem Zimmer sitzen und lernen."

Ich seufzte tief und schüttelte den Kopf, steckte den Rest meines Sandwiches in den Mund und kaute langsam darauf herum. "Wie war es gestern noch?", lenkte ich ab, wusste, dass er wieder die Augen verdrehte. "Ich war auch nicht mehr all zu lange.", sagte er dann und ich nickte, und biss mir fest auf die Unterlippe.

"Was hast du heute noch so vor?"

"Nach den Vorlesungen essen gehen. Habe heute kaum was gegessen. Und überlegen, wie ich die Sache angehe.", murmelte ich und sah zu ihm, lehnte mich an das Treppengeländer. Rick sah zu mir und hob seine Hand. "Wir schreiben, okay? Ich gehe später nochmal zu Matthew und Elizabeth, den Erfolg gestern nachfeiern. Ich denke, es wäre toll, wenn du später auch mitkommst."

"Natürlich. Schreib mir, wenn du auf dem Weg bist.", stimmte ich zu.

"Meine Stunden hier gehen bis fünf. Mach dich auf sechs gefasst" Er setzte ein Bein auf die Treppenstufe und hob seine Hand, um zu winken. "bis dann, H."

"Bis dann!", rief ich ihm nach und fuhr mir dann durch meine kurzen Locken, ehe ich selbst die Treppe nach oben ging, und dabei schon wieder in Gedanken versank.

♡♡♡

"Das Hähnchen mit Reis, bitte.", bestellte ich bei der älteren Frau, die die Bestellung aufschrieb und nochmal danach fragte, ob ich ein neues Glas Wasser haben wollte. Lächelnd nickte ich und sah ihr nach, ehe ich meinen Blick wieder auf den Block gleiten ließ. Der Kugelschreiber lag daneben und nur die Überschrift zierte das Blatt Papier. Ich fuhr mir durch die Haare und raufte so die Strähnen wieder nach hinten, die mir eben noch störend in der Stirn hingen.

Die Fragen hatte ich alle im Kopf und ich wusste, wie ich danach antwortete. Aber ich wollte es nicht selbst, ich brauchte etwas, was mir dabei half.

Seufzend ließ ich den Kugelschreiber auf dem Tisch hin und her rollen und sah auf, als mir ein Teller hingestellt wurde. "Vielen Dank, Miss.", lächelte ich sie an und sie lächelte zurück. "Lassen Sie es sich schmecken, mein Lieber." Ich sah ihr nach und neigte den Kopf etwas schief, schnappte mir dann die Gabel und das Messer, schnitt etwas von dem Fleisch ab und schob es mir zusammen mit etwas Reis in den Mund. Wieder nahm ich den Kugelschreiber und setzte ihn an, um mir etwas der Struktur aufzuschreiben, die sich in meinen Gedanken sammelte.

Dann sah ich wieder auf und ließ meinen Blick durch das kleine Restaurant gleiten, legte die Gabel in dem Teller ab. Und als ich an einem Tisch weiter hinten den Jungen von gestern aus der Bar ausmachte, schluckte ich leicht. Er saß dort mit einigen anderen und schien in einem Gespräch vertieft zu sein. Ich runzelte die Stirn. Es waren viele Männer, die bei ihm am Tisch saßen und einige Gäste, sahen öfters zu ihnen hinüber, wie mir erst jetzt auffiel. Verfolgte er mich etwa? Leise lachend drehte ich den Kopf weg, schmunzelte, denn wieso sollte er? Über meine eigenen Gedanken lachend, nahm ich die Gabel wieder und schöpfte mir etwas Reis darauf.

Ich schielte wieder hinüber zu dem Tisch und sah Louis an. Seine braunen Haare waren gestylt, und seine Hand lag um ein Glas Cola. Ich kniff die Augenbrauen zusammen. Kopfschüttelnd sah ich auf das Blatt Papier vor mir und schob den Block von mir, aber so, dass ich noch schreiben konnte; den Teller nahm ich näher zu mir und aß, während ich weiter Notizen aufschrieb. Weshalb waren Menschen so? Wieso handelten sie so? Was sind die Gründe? Wie kommen sie dazu? Was ist ein Mensch? Wa-...?

"Was ist ein Mensch? Komplizierte Frage."

Zuckend blickte ich auf und ließ die Gabel in den Teller fallen, blinzelte verwirrt, als ich Louis vor mir erkannte. "Oh..."

Er lachte leise und schüttelte den Kopf, hob eine Augenbraue. "So schnell sieht man sich also wieder. Vielleicht doch Schicksal, findest du nicht auch?"

♡♡♡

AUTHOR'S NOTE: Und hallo, again. Ich bringe das neue Kapitel vorbei. Und ich bin auf eure Meinungen und Gedanken gespannt! Sagt mir bitte, wie euch das Kapitel gefallen hat! Vielen lieben Dank fürs Lesen! :) x

Widmung des Kapitels: kimmyie_

|| Vote | Comment ||

All the love, Mara x

sign of the times ➳ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt