Kapitel 32

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Schöne Scheiße.

„Und was jetzt?", frage ich Ryan verzweifelt.

Dieser atmet kurz genervt aus und fährt sich einmal durch die Haare. „Ich fahr uns nach Hause."

„Sir, sind sie sicher? Es ist mittlerweile 2 Uhr und sie haben sicherlich getrunken."

„Mir geht es gut und ich werde sie schon heil nach Hause bringen.", antwortet er ihr und ergreift erneut meine Hand, ich bin jedoch zu müde um mich zu wehren und lasse es einfach zu. „Eine Schöne Nacht noch.", sagt er kurz und zieht mich schon mit sich nach draußen.

Schweigend nehmen wir in seinem Wagen Platz. Nach 10 Minuten Fahrt herrscht noch immer Toten Stille. Ich meine ich könnte ja schlafen, aber irgendwie finde ich es asozial zu schlafen, wenn er sich quält. Außerdem habe ich Angst, dass er nicht doch einschlafen könnte und so früh sterben will ich dann doch nicht. Deshalb beginne ich das Gespräch, mit einem ziemlich heißen Thema.

„Mafia also?", stelle ich fest und gucke weiterhin auf die leere Straße.

Ryan atmet einmal kurz auf, scheint aber für eine Diskussion zu müde zu sein. Sollte ich mir merken. „Es ist nicht so, dass wir uns darüber freuen.", fängt er an zu sprechen. „Aber wir haben einfach zu spät bemerkt, wie tief wir drin waren."

„Wodurch habt ihr es bemerkt?", frage ich und gucke zu ihm.

„Durch dich.", sagt er und guckt einfach weiter auf die Straße. „Als der Typ bei euch eingebrochen ist und dich bedroht hat ist es uns klar geworden."

„Hast du jemanden umgebracht?", frage ich ihn direkt. Sein Kopf schießt sofort in meine Richtung und er guckt mich kurz schweigend an.

„Was glaubst du?", fragt er mich und guckt wieder zu Straße.

„Ich denke nicht, aber was weiß ich schon, hab ich Recht?"

„Ellie hör zu-.", gibt er seufzend von sich. „Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass dich das nichts angeht, aber damit meinte ich nicht, dass es dich nichts angehe, weil du zu dumm oder naiv oder sonst was wärst. Es ist einfach nur zu deinem Schutz, umso weniger du weißt, umso sicherer bist du."

„Wenn das was ihr sagt stimmt, dann bin weder ich noch ihr sicher. Aber ich bin noch immer sicherer als ihr es seid. Was machen die mit euch, wenn ihr aussteigen wollt?"

„Wie Mason sagte, sie würden uns nicht umbringen. Sie würden uns aber klar machen, dass wir einen Fehler begangen haben. Sie würden uns unser Leben zur Hölle machen. Wir dürften nicht einfach so aussteigen und ungeschoren davon kommen und so tun, als wären wir nie ein Teil von dem ganzen gewesen. Sie würden uns die Sachen, welche wir am meisten Lieben nehmen. Sophia, Dich...einfach jeden der uns nahe steht. Wir müssten zuerst die Deals, welche wir noch am Laufen haben beenden um raus zukommen. Aber das wird nicht so leicht wie es klingt.", sagt er und guckt monoton auf die Straße, so als wären seine Worte nicht von Bedeutung gewesen.

Tränen bilden sich in meinen Augen und ich kann sie nicht davon stoppen langsam über mein Gesicht zu laufen. „Nehmen.", wiederhole ich das Wort und starre ihn an.

Ryan hat an meiner zittrigen Stimme erkannt, dass ich weine und stoppt abrupt den wagen. Was nichts zur Sache tut, da wir die einzigen auf der Straße sind. Sein Kopf schnellt in meine Richtung und er hebt langsam seine Hand um meine Tränen wegzuwischen.

„Es tut mir leid.", sagt er und lässt seine Hand an meiner Wange. „Es tut mir leid, aber ich kann nichts daran ändern. Gar nichts und Mason genauso wenig. Wie stecken ziemlich tief in der scheiße, aber ich verspreche dir, dass wir da eines Tages raus sind und nichts mehr damit zu tun haben. Das geht aber nicht heute und auch nicht morgen.", sagt er sanft und beruhigt damit augenblicklich meinen Herzschlag.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now