Kapitel 39

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Der Sex mit Matthew war ganz nett. Ich glaube so lässt es sich am besten beschreiben. Er ist mehr auf seine Kosten gekommen, als ich und das nicht nur einmal, aber geblasen habe ich ihm keinen. Jenes ging mir dann doch zu weit. Jedenfalls hat es relativ gut getan, ich bin zwar nicht zu meinem Höhepunkt gekommen, doch das muss er ja nicht wissen. Allgemein würde ich den Sex als ganz okay beschreiben. Und genau das Gleiche sage ich zu Gab, welcher danach kurz in den Hörer schweigt.

„War er denn gut? Also so an sich?", fragt er ernst.

„Ich denke schon.", antworte ich achselzuckend und kicke weiter die Steine auf dem Weg.

Gab scheint kurz zu überlegen, was er sagen soll, bis er zaghaft in den Hörer spricht. „Ellie, ich will ja jetzt nichts sagen, aber vielleicht-."Sofort schneide ich ihm das Wort ab.

„Nein Gab! Ich will es nicht hören!", sage ich durchdringlich und atme kurz durch.

„Ich denke aber das es wichtig ist, dass du es mal hörst.", antwortet er mir und ich atme genervt aus. „Ich denke, dass dir der Sex mit niemandem gefällt und ich denke auch, dass du den Sex mit jemand anderem, außer ihm gar nicht willst." Ich will etwas sagen, doch er unterbricht mich wieder. „Ich bin noch nicht fertig! Ich glaube nämlich auch, dass er der einzige ist, der dir geben kann was du willst und brauchst."

„Ich will ihn aber nicht brauchen und ich will nicht, dass er der einzige ist!", sage ich verzweifelt und laufe weiter.

„Aber es ist die eine Wahrheit, an der du nichts ändern kannst und auf welche du keinen Einfluss nehmen kannst. Wenn zwei Menschen, wie du und er, dazu bestimmt sind zusammen zu sein, dann kann niemand und nichts sie auseinander bringen. Ihr habt euch vielleicht auf eurem Weg verloren, aber wahre Liebe wird immer fortbestehen. Und so wird es eure Liebe. Nichts kann gegen euch antreten. Die anderen können nur versuchen die Leere, die ihr gegenseitig in dem jeweils anderen hinterlasst, zu füllen. Und wahrscheinlich werdet ihr wieder bei einander enden. Genau das ist das Schöne an wahrer Liebe. Du endest immer mit der richtigen Person, zur richtigen Zeit. Und bevor du mich jetzt unterbrichst und sagst, dass ihr nicht in einander verliebt seid und so ein scheiß, muss ich dir jetzt schon sagen, dass du fasch kriegst. Vorhin, als du auf ihm gesessen hast, da hat er dich nicht aus den Augen gelassen und so eindringlich angesehen. Natürlich auch aus purer Lust, aber viel mehr aus Liebe. So verliebt hat er dich noch nie angesehen und auf mich hat es mehr so gewirkt, als würde er sich jedes Detail deines Gesichts merken, als dass er nur an das Eine dachte. Wenn du dich jetzt fragst, warum ich dir das alles sage, muss ich sagen, dass ich davon weiß. Ich weiß, wie schlecht du dich fühlst wegen der Sache mit Matthew und ich weiß, dass du dich schämst. Aber es ist okay, hörst du? Es ist okay, ihr seid noch immer das Endspiel."

Ich bin sprachlos. Einfach nur sprachlos und ich habe keine Ahnung, was ich darauf antworten soll. In meinem Kopf schwirren so viele Gedanken und Informationen, dass ich es gar nicht zusammen ordnen kann. „Gab, ich habe dich so lieb.", sage ich ehrlich und gerührt.

„Ich dich auch!"

Am nächsten Morgen wache ich total unausgeschlafen auf, doch rapple mich trotzdem auf, um aufzustehen. Auch, wenn Gabs Worte mich gestern mehr als aufgebaut haben ist mir immer noch total schlecht und ich habe ein unwohles Gefühl in meiner Magengegend. Ich schwöre, dass ich mich heute noch übergeben muss.

Nachdem ich mich geschminkt und generell fertig gemacht habe, ziehe ich mir eine enge, weiße Hose und ein Schulterfreies Sweatshirt an. Danach gehe ich zu meinem Auto und fahre zur Schule. Meiner Familie habe ich nicht guten Morgen gesagt, irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie es wissen. Was Schwachsinn ist, ich weiß, aber dennoch. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben wie eine Schlampe und mir gefällt dieses Gefühl ganz und gar nicht. Wieder schießt mir Ryan in den Kopf und ich muss kurz meine Augen schließen. Er darf es niemals rausbekommen! Ich will einfach nicht diesen einen Blick von ihm zu geworfen bekommen. Er hat mich oft mit den unterschiedlichsten Blicken angesehen von liebevoll bis hasserfüllt, aber dieser verletzte ist der schlimmste. Ganz einfach, weil es mir mehr als nur einen Stich in mein Herz versetzt. Dieser Blick reißt mir in einer Millisekunde mein Herz und jedes andere Organ aus der Brust. Wenn ich sehe, dass ich ihn verletzt habe und enttäuscht habe, ihm aus tiefster Seele wehgetan habe, dann bringt mich das um.

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