Kapitel 67

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„Wie fändest du Wildblumen?", fragt Sophia mich und blättert weiter in einem der unzähligen Kataloge.

„Sehr gut, solange wir sie auch in den Rose Farben halten.", antworte ich ihr zustimmend und wende mich meinem Katalog über Tisch Arrangements zu. Währenddessen futtere ich weiterhin die Kekse, welche Granny uns gestern vorbei gebracht hat.

Sophia nickt und greift danach ebenfalls in die mittlerweile fast leere Keksdose. „Bist du Schwanger oder warum isst du so viel?", erkundigt sie sich lachend und mustert mich von oben bis unten.

Genervt rolle ich mit meinen Augen. „Um Schwanger zu sein braucht man Sex.", erwidere ich und greife nach einem weiteren Keks.

„Nicht gezwungenermaßen.", wirft nun Rachel in die Runde, welche eben noch auf der Toilette war und setzt sich neben mich an unseren Küchentresen. „Es gibt auch sowas, was sich künstliche Befruchtung nennt.", erläutert sie und greift ebenfalls nach den Keksen.

Erstaunt gucke ich sie an und schüttle danach kaum merklich meinen Kopf. Ich habe mich noch immer nicht direkt an die Neue Rachel gewöhnt, obwohl ich in letzter Zeit durch die Hochzeitsplanung viel Zeit mit ihr verbracht habe. Schließlich ist sie die Trauzeugin und ich die Erste Brautjungfer. Das Wort Jungfer spielt hierbei eher eine drittrangige Rolle.

„Ich dachte du und Ryan wärt jetzt auf einem guten Weg?" Verwirrt zieht Sophia ihre Augenbrauen zusammen und schlürft ihren Kamillentee. Sophia liebt Kamillentee, wahrscheinlich sogar noch mehr, als Mason. Egal wann, egal wo man trifft sie immer mit einem Kamillentee an. Vielleicht ist das ja ihr Wundermittel für ihre makellose Haut...

„Um auf einem guten Weg zu sein, müsste man Kontakt haben der aus mehr als Streit besteht.", vermerke ich desinteressiert und schiebe den letzten Keks in meinen Mund.

Es ist Monate her seitdem Ereignis mit Nathan, von welchem ich völlig ungestraft davon gekommen bin, da Nathan keine Anzeige erhoben hat. Die Gerichtsverhandlung sah da etwas anders aus. Matthew wurde von unserer Schule geworfen, wobei Nathan bleiben durfte, was auch nur damit zu tun hat, dass unser Direktor sein Onkel ist. Matthew hingegen hat nach meinen Kenntnissen Los Angeles verlassen und ich hoffe, dass er niemals wieder kommt. Allerdings sind beide nicht ungestraft davon gekommen. Sie haben nun beide einen fetten Vermerk in ihrem Strafregister, welcher gerade Nathan seine berufliche Zukunft ziemlich versaut. Außerdem mussten sie erheblichen Schadensersatz zahlen, Sozialstunden abarbeiten und Matthew wurde sogar für 6 Monate ins Gefängnis gesteckt, da er zum damaligen Zeitpunkt schon Volljährig war. Jedoch ist er auf Bewährung wieder rausgekommen.

Nathan hingegen arbeitet noch immer an seinen Sozialstunden und muss mehrere Anti-Aggressionskurse besuchen, wobei ich mir sicher bin, dass er so etwas nie wieder durchziehen wird. Denn er hat in den vergangen zwei Monaten alles Mögliche getan, um seine Taten wiedergutzumachen. Wobei er anfangs lernen musste, dass er mich nicht direkt und schon gar nicht alleine Ansprechen sollte, da Mason, Jack und Ryan ihn jedes Mal einen Denkzettel verpasst haben, wobei Ryans Letzter ausgeatet ist, obwohl Nathan mir lediglich Blumen und Schokolade nach Hause geschickt hat. Was letztendlich auch der Auslöser für meinen und Ryans ersten heftigen Streit nach langer Zeit war, welcher auch dazu geführt hat, dass wir uns zurzeit mehr als nur meiden.

Was Nathan betrifft kann ich sagen, dass ich es niemals vergessen werde, noch kann. Ob ich ihm jemals verzeihe, weiß ich nicht. Aber es wäre allesandere als intelligent auf ewig einen Groll gegen ihn zu hegen. Ich sehe, dass er sich bemüht und es ihm überdermaßen leid tut. Natürlich machen ein paar Blumen und Schokolade nichts wieder gut, auch auf Hinsicht, was er Gab alles angetan hat. Weshalb ich ihm gesagt habe, dass wenn er jemals meine Vergebung erleben möchte, er sich ändern und daran erinnern soll, wer er einmal war und wer er sein kann. Und ich glaube, dass er sich wirklich bemüht. Denn irgendwie scheint er gefallen an seinen Sozialstunden zu finden und macht viel mehr als nötig oder erlaubt...Ich weiß, dass er sich ändern kann und wird.

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