»Geh schon.«, lächelte Mizgîn nachdem zweiten Klingeln. »Bin sofort da.«, versicherte ich ihr und sprintete zur Haustür.
»Was?!«, zischte ich genervt und riss die Tür auf. »Komm runter Bruder.«, lachte Marc. »Sorry hab dich nicht erwartet.«, fuhr ich mir über's Gesicht. »Ach wollte dir nur deine Börse bringen, du hast sie in der Kabine vergessen.«, reichte Marc mir mein Portmonee. »Danke Bruder.«, nickte ich und steckte sie in meine hintere Hosentasche.
»Wieso so abwesend? Hast du Damenbesuch?«, fragte er verschwörerisch. »Mizgîn ist hier.«, antwortete ich müde. »Die Mizgîn?!«, riss Marc seine Augen auf. Ich nickte nur. »Lass mal sehen, wie die Perle aussieht die dir den Kopf gewaschen hat.«, stürmte Marc ins Haus.
Laut atmete ich aus und schloss die Haustür.
»Wow!«, hörte ich nur von Marc und musste sofort gefällig schmunzeln.
Im Wohnzimmer angekommen, sah ich nur eine Mizgîn die nervös im Schneidersitz mit ihren Fingern spielte und überall hinsah außer zu uns.
»Marc Mizgîn. Mizgîn Marc aka Dorftrottel.«, stellte ich die beiden vor. »Freut mich.«, lächelte Mizgîn zierlich. »Ganz meinerseits die Dame.«, machte der Trottel einen Knicks.
»War's das denn dann jetzt? Gut, bis morgen bei der Arbeit.«, gab ich ungeduldig von mir. »Ganz entspannt Bruder, wenn deine bezaubernde Perle schon da ist, dann muss ich sie auch richtig kennenlernen, findest du nicht?«, schmunzelte er gefällig. Ich wollte gerade etwas zurückgeben, als Mizgîn sich räusperte und unschuldig flüsterte: »Habt ihr von mir geredet?« »Wenn es nur reden gewesen wäre, es war analysieren, Kopfschmerzen, zerteilen, zusammensetzten und noch mehr.«, erzählte Marc alles dramatischer als es eigentlich war. »Das reicht jetzt, genug. Wir haben paarmal nur ein bisschen über dich geredet.«, funkelte ich Marc an. »Glaub ihm kein Wort, du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass er verrückt nach dir ist, er labbert ein nur dicht mit dir.«, ließ er sich neben Mizgîn fallen, die direkt ein Stück wegrückte.
»Also was machst du hier?«, fragte Marc. »Auslandssemester.«, piepste Mizgîn schüchtern. »Stimmt ja du bist ja angehende Lehrerin.«, grinste er zu mir rüber, ich verstand, doch warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu. Doch der Idiot deutete dies wohl als Ansporn und lachte: »Spiel bloß keine Spielchen.« »Was?«, sah Mizgîn verstört zwischen uns her.
»Nichts für ungut Bruder, aber wir wollten noch etwas bereden.«, fuhr ich ungeduldig über meinen Bart. Marc klopfte sich auf die Oberschenkel, erhob sich vom Sofa und lächelte verschwörerisch: »Natürlich, ich will euch bloß bei nichts stören.« Er zwinkerte mir zu und verabschiedete sich mit einem Nicken bei Mizgîn.
»Wunderschöne nacht dir Bruder.«, klopfte er brüderlich auf meine Schulter. Ich wollte ihn zur Haustür begleiten, doch Marc hielt mich ab und grinste nur dreckig: »Schon gut Bruder, seih lieber für deine Perle da, ich finde schon alleine raus.« »Mach dich vom Acker du Bauer.«, schüttelte ich den Kopf. »Immer ruhig Bruder ich lass euch ja schon alleine.«, hob er unschuldig die Arme in die Luft. »Auf, wir sehen uns morgen bei der Arbeit.«, schüttelte ich den Kopf und begleitete ihn doch noch bis zur Hautür.
»Also mach nichts was ich nicht auch tun würde mein Jung, bis morgen.«, kaute Marc wie ein Kamel auf seinem Kaugummi herum. »Bis morgen, Dorftrottel.«, schüttelte ich den Kopf.
Ich ließ die Tür ins Schloss fallen und ging schließlich ins Wohnzimmer.
»Tut mir leid, wenn das mit Marc zuviel war. Nur er wollte umbedingt sehen wie du ausschaust, wer du so bist.«, kratze ich mich verlegen am Nacken. »Ist schon okay.«, lächelte der Engel vor mir zaghaft, mein Engel. »Ganz und gar nicht, ich nehme ihn mir morgen vor, das passiert nicht noch einmal.«, versprach ich ihr. »Du brauchst nichts zutun, alles in Ordnung. Wirklich.«, lächelte sie aufrichtig zu mir auf. »Bist du dir sicher? Ich werde auf jeden Fall mit Marc reden, wenn ...«, sprach ich doch wurde von Mizgîn unterbrochen, »Celal wirklich, er weiß doch gar nicht wer ich richtig bin. Außerdem war er mir wirklich sympathisch.«
