-Bis hier und noch weiter-

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Ich schlenderte müde durch den engen Gang der Universitätsbibliothek und suchte gedankenverloren nach dem Buch den ich für den morgigen Tutorenunterricht bräuchte.

»Wo ist das verdammte Buch nur.«, flüsterte ich. »Welches suchst du?«, ertönte die mir bekannte Stimme von Pietro. »Mein Katalonien.«, atmete ich schwer aus. »Ach Schätzchen da bist du ja ganz falsch.«, machte er merkwürdige Gesten mit den Händen. »Könntest du mir vielleicht zeigen wo das Buch ist.«, klimperte ich mit den Wimpern. »Aber natürlich.«, kicherte er.

Ich folgte ihm brav in den anderen Flügel der alten Bibliothek, während er mich in dem hintersten Winkel der Bibliothek führte.

»Hier hätten wir das Werk.«, zog er das Buch von George Orwell heraus und legte es mir in die Hände. »Danke, ich bin dir etwas schuldig.«, lächelte ich dankbar. »Ach Quatsch, aber ich komme vielleicht irgendwann darauf zurück.«, grinste Pietro verschwörerisch, was ich mit einem Lachen erwiderte. »Nun denn man sieht sich Naturschönheit, ein Sahneschnittchen wartet am Eingang der Universität auf mich.«, winkte er mir zu. »O ... okay.«, winkte ich verwirrt.

Mit dem Buch in der Hand setzte ich mich an einen der Tische und begann mich so gut es ging auf morgen vorzubereiten.

Vergebens meine Gedanken kreisten nur noch um Celal. Seine Statur, sein Lächeln, seine weichen Lippen und seine Dominanz, wenn er etwas für sich haben wollte.

Er ist ein Traum, mein Traum.

Verlegen biss ich mir bei diesen Gedanken in die Unterlippe und grübelte, ob Celal wohl auch gerade an mich dachte.

Aber nein, dazu hätte er doch gar keine Zeit. Ich meine er geht nicht nur arbeiten, er baut sein Imperium auf, zieht um, da ist keine Zeit für mich.

Leider.

Aber ich hatte genügend Zeit um an ihn zudenken.

Und das tat ich auch.

An seine Statur, seine weichen Haare, sein drei Tage Bart der ihm ausgezeichnet stand, seine Hemden die seine Muskeln perfekt umspannten und dieses mich absolut verrückt machende Lächeln.

Ich spürte wie mein Herz ein Satz machte bei diesen Gedanken.

Was war nur los mit mir? Wo sind meine Gedanken?

Ich hatte mich so sehr auf Barcelona und das Auslandssemester hier gefreut und jetzt ist Celal in meinem Leben und bringt mich, mein Leben komplett durcheinander, aber irgendwie ordnete er es auch.

Xwedê (kurdisch: Gott) was war nur los mit mir?!

Ich kann mich auf nichts, außer Celal konzentrieren.

*

Es war mittlerweile schon acht Uhr abends. Ich hatte mich in meine Bettdecke gewickelt und mir Stöpsel in die Ohren gesteckt und lauschte dem Gesang von Jennifer Hudison Remember me.

Meinen restlichen Tag hatte ich damit verbracht mich so gut wie möglich durch das Buch zu arbeiten um für meinen Tutorenunterricht am morgigen Tag vorbereitet zu sein, so gut wie mir eben möglich war.

Aber so gut wie ich es hoffte gelang es mir nicht, ich gelang immer wieder in den Rummel der Schwärmerei über Celal.

Ich summte leise die Melodie des Songs mit schloss langsam die Augen und da war er wieder. Celal vor meinem inneren Auge.

Celal Ist er der Richtige©®Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt