Kapitel 43: The Unforgiven

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New blood joins this earth
And quickly he's subdued
Through constant pained disgrace
The young boy learns their rules

With time the child draws in
This whipping boy done wrong
Deprived of all his thoughts
The young man struggles on and on he's known
A vow unto his own
That never from this day

His will they'll take away
What I've felt
What I've known

Never shined through in what I've shown
Never be
Never see
Won't see what might have been

[...]

They dedicate their lives
To running all of his
He tries to please them all

This bitter man he is
Throughout his life the same
He's battled constantly
This fight he cannot win

A tired man they see no longer cares
The old man then prepares
To die regretfully

That old man here is me
What I've felt
What I've known
Never shined through in what I've shown
So I dub thee unforgiven...  

(Metallica - The Unforgiven)


-Negan-

"Nein, nein, nein", flüstert er und rüttelt an ihr, „Eden!"
Der Doc schiebt ihn sanft, aber bestimmt, bei Seite. Er lässt es geschehen, auch wenn sein erster Impuls ist, diesem schmierigen Wichser die Hände zu brechen. Er weiß gar nicht, warum er Carson so hasst. Vielleicht liegt es an seiner pedantischen Ordnung. Oder daran, dass er ein verfluchtes Lutscherglas auf dem Tisch stehen hat, als wären sie hier im Kindergarten. Er würde ihm jedenfalls gerne mal eine überziehen. Nur braucht er ihn. Leider.
Diese Hände wandern geschäftsmäßig über Edens Körper. Als wäre sie eine kaputte Maschine. Versucht er überhaupt, sie zu retten? Oder will er sie nur begrapschen? Wenn einer hier untervögelt ist, dann bestimmt dieser vertrocknete, bierernste Mikropimmel.
Er dreht sich langsam zu Negan um: „Ich kann nichts mehr für sie tun.", sagt er leise. „Es tut mir leid."
Negan starrt den Doc an. Was hat er gesagt? Die Worte ergeben überhaupt keinen Sinn! Was labert er da? Was tut ihm leid? Dass er einen Schrumpelschwanz hat, der seit Jahren keine Fotze mehr gesehen hat...?
„Was?", fragt Negan. Seine Kehle ist trocken, wodurch seine Stimme noch rauer als sonst klingt. Der Doc schüttelt nur mit dem Kopf.
„Es ist zu spät, sie hat zu viel Blut verloren..."

Negan springt auf und packt den Doc an seinem beschissenen, sauberen, weißen Kittel. Seine Hände hinterlassen blutige Abdrücke auf dem Weiß.
„Du wirst jetzt etwas tun!", knurrt er, „Du wirst jetzt eine Herzdruckmassage oder was weiß ich machen, aber du wirst mir nicht einfach sagen, dass...", seine Stimme bricht. Nein. Nein, er kann sie nicht verlieren. Das darf einfach nicht sein. Er wird das nicht zulassen, er... „Negan.", sagt Carson vorsichtig, „Ich kann sie nicht mehr retten."
Negan starrt in Carsons graue Augen. In ihnen liest er die grausame Wahrheit. Sie ist tot. Das Wort fliegt wie ein Ping-Pong-Ball durch seinen Kopf. Tot-tot, tot-tot, tot-tot...
Seine Hände lassen den Kittel los und sinken herab. Der Doc tritt einen Schritt zurück und zieht seinen Kittel zurecht.
„Ich lasse dich jetzt allein.", sagt er nach einer Weile. Negan hört, wie die Tür ins Schloss fällt. Es klingt sehr weit weg. Er steht immer noch mitten im Raum, seine Arme baumeln nutzlos an der Seite. Tot-tot. Tot-tot. Tot-tot.
Er stolpert einen Schritt auf Eden zu. Seine schöne, kluge, vorlaute Eden. Hat sie überhaupt einmal das getan, was er wollte? Noch ein Schritt. Das ganze Blut. Dieses ganze, verdammte Blut. Noch ein Schritt und er ist bei ihr. Sein Blick verschwimmt. Scheiße! Verdammte, verfickte Scheiße! Nein, nein, nein. Lass sie leben. Lass sie bitte, bitte leben.

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