The Girl With The Bat (TWD/Negan FF)

Kapitel 39: Scumbag Squad

"There's two kinds of people in this world, when you boil it all down. You got your Talkers and your Doers. Most people are just Talkers, all they got is talk. But when its all said and done... it's the Doers who change this world, and when they do that, they change us. And that's why we never forget them. So which one are you? Do you just talk about it? Or do you stand up and do something about it? Because believe you me, all the rest of it is just coffee house bullshit."
(The Boondock Saints II)

Man kann nicht wirklich sagen, dass sie aufwacht, denn eigentlich hat sie gar nicht richtig geschlafen. Es war eher ein Halbschlaf, aus dem man beim kleinsten Geräusch, bei der kleinsten Bewegung aufschreckt. Die Anspannung hat ihr Hirn wachgehalten, die ganze Nacht über sind ihr die wirrsten Gedanken durch den Kopf geschossen.
Ganz anders scheint das bei Negan zu sein. Er hat gestern, nachdem sie vom Strand zurückgekehrt sind, noch ein wenig Zeit mit Tyra und Co verbracht und kam dann irgendwann angetrunken in ihr Zimmer getorkelt, ist in ihr Bett gefallen wie ein Brett und hat sich seitdem nicht mehr bewegt. Dafür schnarcht er wie zehn betrunkene Russen.
Es ist noch nicht hell, aber sie müssen sich langsam bereit machen. Einen Moment lang gönnt sie es sich noch, dies herauszuzögern. Sie zieht die Beine an den Körper, legt den Kopf darauf und beobachtet Negan beim Schlafen. Er kann so friedlich aussehen. Er ist so schön. Sie liebt ihn. Ja, verdammt, das tut sie. Sie seufzt. Hoffentlich war es heute nicht der letzte Morgen, am dem sie neben ihm aufwacht. Sie will gar nicht daran denken... Sie seufzt erneut. Man kann es jetzt nicht ändern, es ist wie es ist.
Unsanft pufft sie Negan in die Seite. Als das nichts nützt, hält sie ihm die Nase zu. Das nächste wäre ein Eimer kaltes Wasser... Schade. Er reißt die Augen auf und starrt sie wütend an.
"Was soll die Scheiße?", brummt er.
"Wer saufen kann, kann auch in den Krieg ziehen.", entgegnet Eden und schwingt sich aus dem Bett.
Er gibt eine Mischung aus Schnauben, Knurren und Grunzen von sich und flucht leise vor sich hin. Aber er kommt langsam in die Gänge.
"Mach schon mal Frühstück, Weib.", sagt er und reibt sich die Augen.
"Einen Scheiß mach ich dir, Arschloch.", gibt sie zurück und verschwindet im Bad.

Negans Laune verbessert sich im Laufe des Frühstücks, während Eden immer stiller wird. Es ist bald soweit. Sie werden in den Krieg ziehen. Draußen hört man bereits geschäftiges Treiben, startende Trucks, Rufe, Lachen. Als wäre das hier alles ein Pfandfinderausflug.
Sie sieht auf und bemerkt, dass er sie mustert. Fragend hebt sie die Brauen.
"Was müsste ich tun, damit du hier bleibst?", fragt er. Sie seufzt. Dieses Thema hatten sie in den letzten Tagen schon zigtausend Mal. Sie dachte, sie hätte ihren Standpunkt klar gemacht.
"Du müsstest auch hier bleiben.", entgegnet sie und kaut lustlos auf ihrem Brötchen rum. Er schnaubt verächtlich.
"Klar. Damit würde ich mich zur Lachnummer des Jahrtausends machen. Nächster Vorschlag?"
Sie zuckt die Schultern.
"Ich werde nicht hier bleiben und abwarten, Negan. Wir hatten das schon. Und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich im Hintergrund bleibe- und euch vielleicht wieder den Arsch rette, wenn ihr's verbockt."
Er grummelt irgendetwas vor sich hin und sieht sie säuerlich an. Sie zuckt erneut die Schultern.
"Akzeptiers einfach. Wenn du mich hier lässt, werde ich euch hinterher laufen- und es ist keiner hier, der mich aufhalten könnte."

Es ist soweit. Sie sind startklar, tragen ihre Waffen und Funkgeräte am Gürtel. Eden legt ihren Baseballschläger über die Schulter und sieht zu Negan auf, der ein wenig unschlüssig im Zimmer steht.
"Bereit?", fragt sie leise.
Sein Blick durchdringt sie, lässt sie erschauern. Mit langen Schritten kommt er auf sie zu, zieht sie an sich und küsst sie leidenschaftlich. Verdammt leidenschaftlich. Scheiße, will er jetzt etwa noch mal schnell eine Nummer schieben? Sieht so aus. Sie findet sich plötzlich auf dem Bett wieder, er über ihr, seine Hände wandern unter ihr Shirt. Sie schließt die Augen. Es fühlt sich so gut an...
Ruckartig erhebt er sich, benommen blinzelt sie. Er ist bereits an der Tür und wirft ihr einen entschuldigenden Blick zu. Dann ist er draußen, die Tür fällt zu und es klingt... Verdammt! War das ein Schloss?
Eden springt auf und zerrt an der Tür. Sie lässt sich keinen Milimeter öffnen.