Lemeska weckte ihn, viel zu wenige Stunden später. Die Sonne stand tief über Vetorius, doch diesmal aus einer anderen Richtung, und blendete ihn unangenehm. „Rhys will dich sprechen", sagte sie, die Stimme rau, doch kräftig. Sie sah besser aus. Die verschmierten Reste ihrer Schminke waren verschwunden, und sie trug Hemd, Hose und Jacke, die er als die von Spook Asem erkannte.

Az erhob sich schwankend und trat vor den Holoscreen. „Grandyre. Geht es dir gut?", knurrte er müde.

Der alte Vraguar nickte. „Ich lebe, und das reicht mir. Wo seid ihr?"

„In den Hügeln bei Maeris. Wir haben uns dort versteckt, einen Flug aus der Atmosphäre wollte ich erst wagen, wenn ich mich an dieses Schiff gewöhnt habe. Ohne jegliche Sicherung ist es mir noch zu gefährlich." Az unterdrückte ein Gähnen. „Und zu müde bin ich auch."

„Wir haben die Toten fortgebracht und die Verletzten versorgt. Es gibt einige, die noch in Lebensgefahr schweben. Die, die nur ein paar kleine Verletzungen davongetragen haben, werden organisiert und durchsuchen bereits den Planeten nach einem gestohlenen Shuttle", berichtete Grandyre.

Az seufzte. „Du weißt schon, wer die Angreifer waren?"

„Ja. Eine der Dienerinnen, Asem, und Lexington."

„Diese Dienerin war Isabella Jacery."

„Du erinnerst dich an sie, oder?" Lemeska grinste humorlos. „Sie ist die Schlampe, die mich ins Horotai gebracht hat."

Grandyre nickte langsam. „Es war ein sehr genauer Angriff. Der Captain, und ihr beide. Weil du, Azurian, Lemeska aus dem Gefängnis geholt hast."

Das war wohl der Preis dafür, dass er seine Loyalität gewechselt hatte, bemerkte Az zynisch. Dass Jacery ihn und Lemeska dafür gleich ermorden wollte, war genau das, wofür sie beim Empire bekannt war. Zu übertriebene, zu überstürzte Handlungen, die auf beiden Seiten für Verluste sorgten. Und, natürlich, ihre alte Feindschaft war ebenfalls nicht zu unterschätzen.

„Wir suchen Jacery, Lexington und Asem bereits. Was werdet ihr tun?"

Az hob zu einer Antwort an, doch Lemeska kam ihm zuvor. „Wir werden sie finden, und ich werde sie persönlich abschlachten, so wie sie es bei meinem Vater und meinen Männern getan haben", sagte sie ruhig.

Az sah sie an. „Lemeska, angesichts der Tatsache, dass ich es als meine Pflicht ansehe, dich sicher dorthin zurückzubringen, wo du herkommst, selbst jetzt, nachdem wir unser erstes Ziel erreicht haben, muss ich dich davon abhalten."

Sie zuckte mit den Schultern. „Du kannst es versuchen. Ich werde nicht zulassen, dass sie einfach so davonkommen."

„Deswegen hat Grandyre die Männer ausgeschickt, um sie zu finden und zu töten!", hielt Az dagegen.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich werde meine Rache bekommen und sie töten. Ich, und nicht einer meiner Männer."

„Du bist jetzt die Herrscherin über Vetorius. Die letzte der Bantwells. Wenn dir etwas zustößt..."

„Ich bin die Herrscherin über Vetorius, ganz recht", zischte Lemeska, ihre Stimme zitterte leicht. „Ich habe stets gehofft, dass ich von dieser Ehre noch für einige Zeit verschont bleibe, doch Jacery wollte es anders. Dafür, und für alles andere, was sie mir und der Union von Vetorius angetan hat, wird sie büßen."

„Captain Bantwell", sagte Grandyre, „mit Verlaub, doch das ist keine gute Idee. Wir brauchen dich."

„Rhys, sag den Männern, sie sollen mir den Aufenthaltsort des gestohlenen Shuttles übermitteln, wenn sie es finden. Ich werde mich darum kümmern, sie zu Strecke zu bringen", befahl Lemeska, Grandyre übergehend. „Das ist ein Befehl", fügte sie mit einem süßlichen Lächeln hinzu.

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