Kapitel 73

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"Josi, ich weiß nicht genau wie ich es sagen soll, aber du sollst wissen, dass ich dich echt sehr gern habe und, dass ich ehrlich gesagt... Alter, das ist echt schwerer als gedacht, okay , ähm, dass ich mehr will als nur Freundschaft, falls du verstehst. Ja ähm, ich find dass selber ziemlich feige dir das in ner Sprachnachicht per WhatsApp sage, aber naja. Okay ähm, meld dich doch einfach mal. Tschau", stammelte Monti in einer Sprachnachnachicht. Ich hörte sie mir mittlerweile zum dritten Mal an und auch dieses Mal musste ich lächeln. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Eigentlich wollte ich doch auch was von ihm, aber eigentlich wollte ich es doch auch langsamer angehen lassen. Ich entschied mich für ein Kompromiss:
Hey Monti,
ich find das was du geschrieben hast echt super süß, aber ich will ehrlich sein... Es ist so vielleicht etwas schwer zu erklären... lass uns doch mal treffen also außerhalb der Schule und mal reden...

Ich kniff die Augen zusammen und drückte auf senden. Ich lies den Chat offen und verfolgte das Geschehen. Es dauerte nicht lang bis Monti online kam und die Nachicht las. Erst kam darauf eine Weile gar nichts, bis dann circa zehn Minuten später eine Nachricht ankam:

Okay, von mir aus gerne... wann hast du denn Zeit?

Es ging immer hin und her bis wir uns auf Samstag Nachmittag geeinigt hatten. Eh mit bewusst wurde, dass das bereits morgen ist, lag ich schon im Bett und versuchte, wie immer nicht allzu erfolgreich, einzuschlafen. Im Endeffekt hatte ich vielleicht vier Stunden geschlafen und sah am nächsten Morgen aus wie ne Leiche.
Ich stand schon seid bestimmt zwanzig Minuten in meinem "Kleiderschrank" und wühlte verzweifelt in den Klamotten herum. "Klopf, Klopf." Ich drehte mich um und sah Celine in der Tür stehen. "Was machst du hier?", fragte ich sie verwirrt. "Das gleiche könnte ich dich fragen. Immerhin solltest du in  einer Stunde bei Monti sein, zu mindest ist er dann hier und du hast dich nicht mal umgezogen!", empört warf sie ihre Hände in die Luft, "Na gut, dann such ich dir mal was cooles raus und du machst bitte dringend was mit deinen Augen Süße, denn so denkt er das du nen Vampier bist und ihn vermutlich töten willst!" Ich liebte und schätzte ihre Ehrlichkeit echt sehr, denn die meisten sagen immer nur: ' du siehst perfekt aus' oder so und dabei stimmt das nicht mal. Ich lächelte also und tat was sie mir befahl.
Mit Concealer unter den Augen, Mascara auf den Wimpern und Puder auf der Nase kam ich zurück zu Celine, welche schon gelangweilt auf meinem Bett saß. Als sie bemerkte, dass ich hintwr ihr stand, hielt sie freudestahlend eine schwarze Jeans und einen grau-weißen Pulli hoch: "Das ziehst du jetzt schnell mal an und dann gucken wir, was ich mit deinen Haaren mache." Ich spürte ihre Begeisterung, während sie mir dabei half mich für das Treffen mit Monti fertig zu machen. Sie flechtete mir die Haare, wie bei einem Fight und verbesserte mein Make-Up noch ein wenig. Als sie dann endlich den abschließenden Satz sagte, klingelte es tatsächlich erst fünf Minuten später.
"Hey", er umarmte mich innig und gab mir einen Kuss auf die Wange, "Du siehst bezaubernd aus." "Danke", ich lächelte ihn mit rötlichen Wangen an.

"Willst du was trinken?", fragte er mich höflich, als wir am Cafe ankamen. "Gern, einen Kaffee, bitte." Er lächelte und bestellte eine Kellnerin an unseren Tisch.
"Wie geht's dir?", fragte er mich, immer noch lächelnd. "Ganz gut", ich biss mir auf die Lippe, "Wir brauchen ja jetzt nicht ewig um den heißen Brei herum reden. Ich will ehrlich zu dir sein. Ich hab wie du Gefühle für dich nur, dass ich eigentlich nicht gleich wieder alles überstürzten wollte. Aus der Vergangenheit hab ich gelernt, dass ich ziemlich viel bei einer Beziehung falsch machen kann und das von Anfang bis Ende. Ich wollte nicht die gleichen Fehler machen wie früher." "Okay", er stand auf und ich ebenfalls. Er stellte sich vor mich und sah mir in die Augen: "Dann lässt du mir keine Wahl." Ohne, dass ich so schnell reagieren konnte, küsste er mich. Es wunderte mich nicht, dass ich den Kuss erwiderte, obwohl ich meine Zweifel hatte. "Du glaubst nicht wie lange ich das schon machen wollte!", grinste Monti überglücklich.

"Hey Grinsebacke, was ist den mit dir los?", fragte Jo selbst grinsend. Ich sagte nichts sondern zog Monti hinter mir her in den Club. "Okay, verstehe!" Plötzlich verformte sich sein Grinsen in einen schon fast panischen Blick. Ich wusste sofort, was dieser bedeutete: Konstantin war hier. Ich geb zu, dass das echt ne ziemlich beschissene Situation war, denn Konstantin wird auf Monti losgehen sobalt er erfährt, dass ich mit ihm zusammen bin und Monti wird auf Konstantin losgehen, sobald er erfährt, dass er Konstantin ist. Die große Frage war aber: Was zur Hölle soll ich jetzt machen? In meinem Kopf spielte ich mehre Szenarien durch und entschied mich für die wahrscheinlich dümmste, aber logischste. "Monti", ich nahm seine offenen Jackenhälften, "Ich muss dir jetzt was sagen und du musst mir versprechen nicht auszurasten." Erwartend sah er mich an. "Kein Ton, auch wenn er sich blöd von der Seite anmacht", ich atmete noch einmal tief ein, "Konstantin ist da." Monti zog die Augenbrauen hoch und sah mich streng an: "Das sagst du mir jetzt?" "Ich wusste nicht das er heute kommt." Ich lies Monti kurz im Eingangsbereich allein und ging zu Konstantin in den Trainingsraum. Als er merkte, dass ich direkt auch ihn zu ging lächelte er, blieb aber stehen. "Konstantin, ich muss dir jetzt was sagen und du musst mir versprechen sich zusammen zu reißen, wenn ich gleich mit meinem neuen Freund in die Umkleide gehe, okay?!" Fassungslos stand er vor mir, anscheinend unfähig etwas zu sagen. Ich holte Monti zu mir und versuchte so schnell es ging mit ihm in der Umkleide zu sein. Tatsächlich fielen abgesehen von bösen Blicken nicht ein dummer Spruch oder sonstiges. Ich lächelte Monti stolz an, welcher mich jedoch eher genervt ansah. "Schatz, komm!", ich legte meine Arme um seinen Hals, doch er drehte den Kopf der, "Baby! Ich bin stolz auf dich. Tu mir aber noch den Gefallen und sei jetzt die nächsten zwei Stunden auch genauso lieb!" Er sah mich immer noch nicht an. Ich schob sein Gesicht zu mir und küsste ihn, bevor er sich wieder wegdrehte. Ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus.
"Oh, Traumpaar", murmelte Konstantin nachdem ich mit Monti aus der Kabine kam. Jo gab ihn einen Klaps auf den Hinterkopf. Ich verkniff mir ein Kichern und Monti knirschte neben mir die Zähne. Ich hielt seine Hand und tätschelte seinen Arm und versuchte ihn so ein wenig zu beruhigen. Erstaunlich, dass ich versuche jemand anderes zu beruhigen während ich selbst jeden Moment hochgehen könnte.  Ich war auf jede noch so kleine Bewegung von einer der Jungs gefasst und alle meine Sinne waren gespannt wie Drathseile.

love a fighter - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt