Epilog

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Marcel's Sicht
Zwei Jahre später...

"Gott, ich bin so aufgeregt!" beichtet Penelope mir, während sie unseren fast zweijährigen Sohn Alexander im Arm hält.
Er scheint zu spüren, dass wir angespannt sind und ist deshalb auch ziemlich hibbelig und möchte nicht ruhig halten.
"Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung. Das hat sogar die Ärztin gesagt." versuche ich sie zu beruhigen und lege meine linke Hand, an der mein silberner Ehering steckt, auf ihre.
"Ja ich weiß, aber ich habe das Gefühl, dass dieses Mal irgendwas anders ist." spricht sie ihre Gedanken laut aus.

Ich nehme ihr Alex ab und beschäftige mich ein wenig mit ihm, damit sie sich vielleicht etwas beruhigt.
"Frau Dressler,  bitte." ruft eine der Arzthelferinnen und bittet uns ins Besprechungszimmer.
Ich greife nach ihrer Hand um ihr zu zeigen das ich bei ihr bin und begleite sie.
"Hallo Pen. Wie ich sehe, hast du dir heute Unterstützung mitgebracht? Setzt euch doch bitte." begrüßt uns die Ärztin und lächelt uns freundlich zu.
Als wir sitzen lege ich ihr einen Arm über die Schulter und versuche ihr somit etwas von der Anspannung abzunehmen.
"Wenn alles klappt, können wir heute das Geschlecht des Kindes herausfinden. Wollt ihr es dieses Mal wissen?"
Wir haben oft darüber gesprochen und uns dieses Mal dafür entschieden. "Ja, wir würden gerne wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird." antworte ich für meine Frau und gebe ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe. "Gut. Pen, du weißt ja wie es läuft.
Mach bitte den Bauch frei und leg dich auf die Liege damit wir den Ultraschall machen können."
Penelope hievt sich vom Stuhl und geht zur Liege herüber.
Sie ist inzwischen zwar schon im sechsten Monat, allerdings ist ihr Bauch bei dieser Schwangerschaft jetzt schon dicker, als bei Alexander.
Auch ich gehe herüber und setze mich mit Alex, der eingeschlafen ist, auf einen Stuhl direkt neben Pen.
Die Ärztin verteilt etwas Gel auf ihrem Bauch und setzt das Gerät an.
Kurze Zeit ist alles still.
Alle schauen gespannt auf den kleinen Monitor.
Für mich ist es jedes Mal etwas ganz Besonderes, wenn ich meine Frau hierher begleiten kann.
"Oh!" durchbricht die Ärztin die Stille.
"Stimmt etwas nicht?" fragt Penelope völlig aufgeregt und setzt sich etwas auf.
"Kein Grund zur Sorge! Den beiden geht's gut!" beruhigt sie uns.
Gott sei Dank!
Moment...! Den beiden?!
"Den beiden?" fragen Pen und ich gleichzeitig und schauen die Ärztin irritiert an.
"Schaut." sie zeigt auf zwei Kreise auf dem Monitor, bevor sie weiter redet.
"Scheinbar hat sich der kleine Mann hier die ganze Zeit über gut versteckt. Bisher habe ich immer nur diese junge Dame hier gesehen." erklärt sie uns und zeigt nacheinander auf eine der Blasen.
"Heißt das, wir bekommen Zwillinge?" frage ich etwas geschockt, weil ich damit absolut nicht gerechnet habe.
"Ganz genau. Einen Jungen und ein Mädchen. Herzlichen Glückwunsch!"
Ich schaue gespannt auf den Bildschirm und bewundere diese kleinen Geschöpfe, die wir gezeugt haben.
"Jetzt weißt du auch, warum du dich anders als bei der ersten Schwangerschaft fühlst, Schatz!"
Ich schaue zu ihr herüber und sehe, dass sie leise weint.
"Hey, alles gut?" frage ich besorgt und greife nach ihrer Hand.
Sie nickt schwach, schaut mich an und lächelt herzlich.
"Wir bekommen Zwillinge! Ich kann es gar nicht fassen!"
Auch mir laufen nun einzelne Freudentränen über die Wange, als ich ihr Lächeln erwidere.
"Hier habt ihr das erste Foto, auf dem beide zu sehen sind."
Die Ärztin hält Penelope ein Ultraschallbild hin das sie mit zittrigen Händen ergreift und sofort an ihre Brust drückt.
"Danke!"

Auf dem Rückweg halten wir bei Lou an, die heute Nachmittag auf Alex, ihren Patensohn, aufpassen wird.
"Und, was wird es?" fragt sie aufgeregt als sie uns die Tür öffnet und sofort Alexander glücklich in ihre Arme schließt.
"Na mein großer? Geh doch schon mal rein. Josh wartet schon den ganzen Tag auf dich!"
Alex springt aufgeregt auf und ab bevor er, ohne sich von uns zu verabschieden, schnell ins Haus läuft.
Penelope holt aus ihrer Tasche den Mutterpass und reicht Lou dann das Ultraschallbild.
"Rate mal!" grinst sie und gespannt warten wir darauf, ob ihr etwas auffällt.
Lou schaut eine Weile angestrengt auf das Foto bis der Groschen endlich fällt.
"Da sind.. Jetzt erzählt mir nicht, ihr bekommt Zwillinge?!" fragt sie genauso geschockt, wie wir eben beim Arzt.
"Einen Jungen und ein Mädchen!" erzählt Pen ihr freudestrahlend und nimmt sie glücklich in die Arme.
"Du meine Güte! Herzlichen Glückwunsch! Ich hab mich schon gewundert, warum dein Bauch schon so dick ist!"
Kurz darauf verabschieden wir uns von ihr und unserem Sohnemann und fahren anschließend nach Hause.

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