Kapitel 17

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Kaum zu glauben, dass es schon so weit ist, aber ich habe heute die Ergebnisse meiner Zwischenprüfung bekommen und was soll ich sagen?
Ich hab bestanden!
Ich bin überglücklich!
Somit bin ich meinem Traum endlich ein Stück näher gekommen!
Zur Feier des Tages, durften Lou und ich heute sogar früher Feierabend machen, um das zu feiern.
Hat schon Vorteile, mit dem Chef liiert zu sein!
Leider hat Marcel später noch einen wichtigen Termin, den er nicht verschieben konnte, deshalb wird er erst später zu uns stoßen.
Lou wollte den Anlass natürlich gleich dafür ausnutzen, mal wieder ordentlich feiern zu gehen, allerdings habe ich darauf nicht sonderlich Lust. Deshalb treffen wir uns einfach alle bei Tante Merry.
Sogar meine Eltern sind extra dafür hergekommen.
Es ist so ein tolles Gefühl, dass sie endlich mal stolz auf mich sein können.
Nicht jeden Tag die Trauer und Müdigkeit in ihren Augen zu sehen, bedeutet mir sehr viel!

Lou haben sie inzwischen auch schon kennengelernt und wie auch nicht anders zu erwarten, sofort ins Herz geschlossen.

Zu Hause angekommen, begrüßen mich alle stürmisch und gratulieren mir herzlich.
Ich bin völlig überwältigt.
Tante Merry kommt mit einer eisgekühlten Flasche Champagner zu uns, die Marcel uns spendiert hat und schenkt jedem ein Glas voll ein.
"Auf unsere bezaubernde Pen, die endlich den richtigen Weg gefunden hat! Wir sind so stolz auf dich, Liebes!" ruft meine Mutter und alle stoßen an.

Der Nachmittag ist wunderschön. Alle haben gute Laune, lachen über Anekdoten der Vergangenheit und amüsieren sich köstlich.
Das hier ist schöner, als jeder Disco-Besuch!
Als es klingelt, springe ich schnell auf und renne zur Tür.
"Hey mein Schatz. Tut mir leid, dass es länger gedauert hat aber ich bin nicht früher weggekommen." entschuldigt Marcel sich für seine Verspätung.
"Alles gut, jetzt bist du ja da. Und jetzt küss mich endlich!"
Das lässt er sich natürlich kein zweites Mal sagen.
Er nimmt mich in den Arm und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss, der definitiv mehr verspricht.
Nur leider muss das noch warten...
"Komm, Mom wartet auf dich. Sie fragt schon die ganze Zeit, wo du bleibst."

Nachdem wir Lou Zuhause abgesetzt haben, fahren wir zu Marcel.
Er hat darauf bestanden, dass ich die Nacht bei ihm verbringe.
Wahrscheinlich auch die beste Entscheidung, wenn man bedenkt, dass meine Eltern über Nacht bei Tante Merry bleiben.
Wäre nicht so toll, wenn ich sie durch meine Lustschreie aus dem Schlaf reißen würde.

"Lass uns gleich durch ins Schlafzimmer gehen, ich kann es kaum noch erwarten!" flüstert Marcel mir ins Ohr und gibt mir einen Klapps auf den Hintern, damit ich mich beeile.

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Übermorgen ist schon Heiligabend!
Marcel und ich haben uns darauf geeinigt, dass wir an diesem Tag Zuhause bleiben, am 1. Weihnachtstag fahren wir zu meinem Eltern und am 2. zu seinen.
Obwohl ich seinen Vater ja schon kenne, bin ich trotzdem ziemlich nervös.
Schließlich kann es ja sein, dass mich seine Mutter überhaupt nicht leiden kann. Schon allein deshalb, weil er ja mehr oder weniger wegen mir mit Mariella Schluss gemacht hat!
Marcel meint, ich solle mir nicht so viele Gedanken machen, seine Mutter würde mich bestimmt vom ersten Moment an lieben.
Mal abwarten...!

Da wir im Verlag gestern den letzten Tag für dieses Jahr gearbeitet haben, kann ich heute ganz in Ruhe mit Lou Weihnachtsgeschenke shoppen gehen.
Ja ich weiß, ich bin früh dran..
Wir haben uns zum Frühstück in der Stadt verabredet, wo wir nun sitzen und leckere Croissants essen und danach geht's los.
"Weißt du schon, was du Marcel schenkst?" fragt sie in der Hoffnung, dass sie dadurch auch eine gute Idee für Jeremy, ihren Mann, haben könnte.
"Ja. Ziemlich am Anfang hat er mir mal erzählt, dass er gerne mal einen Tandemsprung machen würde, bisher aber nie die Zeit dafür gefunden hat. Ich denke, das werde ich ihm schenken. In der Stadt gibt es ein Geschäft, in dem man solche Sprünge buchen kann."
Es ist zwar nichts personliches, aber so weiß ich wenigstens, dass ich mit dem Geschenk nichts falsch mache.
"Nein, das ist nichts für Jeremy. Er hat Höhenangst..." überlegt sie laut.
"Komm. Lass uns mal schauen gehen. Ich bin sicher das wir was passendes finden werden!" muntere ich sie auf und lege das Geld fürs Frühstück auf den Tisch.

Knapp drei Stunden später sind wir immer noch auf der Suche nach einem Geschenk für Jeremy.
Plötzlich bleibe ich stehen und zeige auf einen Juwelier.
"Jeremy trägt doch viele ketten, oder?" frage ich Lou enthusiastisch, worauf sie nur nickt.
"Hast du ein schönes Foto dabei, auf dem du und der Kleine sind?"
Sie kramt ihr Portmonee heraus und hält mir ein Foto vor die Nase, auf dem beide glücklich in die Kamera lachen.
"Perfekt! Komm mit!" rufe ich ihr hinterher, als ich schon auf dem Weg zum Eingang bin.

Eine dreiviertel Stunde später ist Lou überglücklich und hat sich schon tausend Mal bedankt.
"Du bist die Beste! Auf diese Idee wäre ich niemals gekommen! Danke, danke!"
Wir haben eine Kette mit einem modernen Medallion anfertigen lassen, auf dem das Foto von Lou und ihrem Sohn eingraviert wurde.
"Keine Ursache! War ja schließlich eine spontane Idee weil ich das Plakat im Schaufenster gesehen habe. Wollen wir noch was trinken gehen?"
"Klar, geht auf mich!"

Tausche altes Leben gegen NeuesWhere stories live. Discover now