Chapter 13

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Ich lief gerade aus dem Schulhaus, als ich Jimin ein paar Meter vor mir sah. Er verabschiedete sich von irgendwelchen Jungs, die am Schultor standen und ging dann los.

Kurz überlegte ich mir, zu ihm zu gehen und zusammen mit ihm nach Hause zu laufen. Es wäre irgendwie peinlich, wenn er mich hinter sich laufend entdeckte und dann vermutlich fragte, warum ich nichts gesagt hätte. Aber es wäre auch komisch neben ihm zu laufen, da er vermutlich sowieso keine Lust auf mich hatte und ich ihn nur nerven würde.

Am Haus angekommen lief er jedoch nicht hinein, sondern direkt daran vorbei. Ich war verwirrt, denn das war zu hundert Prozent sein Haus.

Ich blieb kurz stehen und überlegte was ich tun sollte. Meine Neugier siegte dann und ich folgte ihm.

Eine Weile ging er nur gerade aus, wo die Häuser immer ein wenig kleiner und billiger wurden. Dann bog er in eine kleine Gasse ab. Ich folgte ihm natürlich unauffällig. Am Ende der Gasse kam man auf eine riesige Wiese.

Ist das etwa schon das Stadtende? fragte ich mich. Die Wiese war voll mit Wildblumen und kniehohem Gras. Ungefähr 100 Meter weiter fing die Wiese langsam an zu einem Wald zu werden.

Jimin lief immer weiter in den Wald hinein. Ich wurde aufgeregt und wollte endlich wissen, was er hier wollte. Machte er etwa ein Picknick? Aber alleine machte man doch kein Picknick, oder? Und was, wenn er hier ein Mädchen trifft und sie ein Date oder so hatten?

Ich hielt kurz inne und überlegte, ob ich ihm weiter folgen sollte. Denn wenn er sich hier wirklich mit einem Mädchen treffen sollte, wollte ich das nicht sehen. Alleine der Gedanke daran zerdrückte schmerzhaft mein Herz.

Dann blieb Jimin allerdings bei einem alten, hölzernen Häuschen stehen und öffnete dort die Tür. Ich konnte nicht glauben, als dort ein riesiger, grau-weißer Hund freudig bei ihm hochsprang. Danach liefen noch weitere Hunde aus dem Schuppen, die genau so aussahen wie der große, nur in Miniatur. Sie wuselten über den Waldboden und sprangen umher.

Tausend Fragen schwebten in meinem Kopf. Doch die eindeutig größte und logischste war: Wieso zur Hölle hat Jimin Hunde in einem Haus im Wald eingesperrt?

Ich beobachtete Jimin, wie er den großen Hund streichelte und war komplett in meinen Gedanken versunken, sodass ich gar nicht bemerkte, wie ein paar der Welpen auf mich zu kamen und freudig an mir hoch sprangen.

Erst als sie meine Beine berührten lenkten sie meine Aufmerksamkeit auf sich und ich bekam Panik, da diese Aktion bestimmt nicht vor Jimin geheim blieb.

Also sah ich wieder auf, wo sein Kopf schon fragend zu mir gerichtet war. Dann stand er auf und kam mit dem Hund an seiner Seite auf mich zu. "Was machst du hier?" fragte er nachdem er ein paar Meter vor mir stehen blieb.

"Ähm.. Also... Ich..." stotterte ich.

Was war das für eine dumme Frage?! Ist doch offensichtlich, dass ich ihm gefolgt bin!

"Ok, egal." winkte er ab "Sag es bloß nicht meinem Dad." Er sah mich eindringlich an.

"W-Wieso sollte ich." sagte ich leicht nuschelnd.

Darauf fing er nur an zu lächeln und nickte. "Also, das ist Sora." Er zeigte auf den großen Hund, der gerade dabei war, mich zu beschnüffeln. Ich blickte zu ihr runter, machte aber nichts weiteres.

Jimin kicherte und kam auf mich zu. Er ging leicht in die Knie und nahm Soras Kopf in beide Hände, wodurch sie anfing ihn abzuschlecken. Lachend wendete er sich dann wieder zu mir: "Keine Sorge, sie beißt nicht."

Sein Lachen war mal wieder die eines Engels, wodurch ich automatisch auch lächeln musste.

My Little Puppy || m.yg + p.jmOù les histoires vivent. Découvrez maintenant