9. Kapitel

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Ich habe mich dazu entschlossen noch keine Lesenacht zu machen, da ich nicht genug Zeit habe, so viele Kapitel vorzubereiten/ überhaupt zu schreiben. Allerdings könnte es sein, dass ich als eine Art Weihnachtsspecial (ich weiß, das ist noch ziemlich lange hin) eine Lesenacht veranstalte. Wir werden sehen...
So, das war's jetzt auch von meiner Seite. Viel Spaß beim Lesen.

Feyas Sicht:
„Lil! Oh mein Gott. Was ist denn passiert?“, rief ich erschrocken und nahm sie in den Arm. Sie klammerte sich an mich und schluchzte hemmungslos. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und redete auf sie ein: „Erzähl mir was passiert ist. Hat dir jemand weh getan? Rede mit mir. Das hilft.“ Ich spürte wie sie leicht nickte und sich ein wenig von mir zurückzog. Ihre Stimme zitterte als sie begann zu erzählen: „Meine Eltern.“ Weiter kam sie nicht, denn sie brach erneut in Tränen aus. „Was ist mit ihnen? Geht es ihnen gut?“ Eine Spur Bitterkeit lag in ihrer Stimme als sie erwiderte: „Oh ja. Ihnen geht es sehr gut. Immerhin brauchen sie sich jetzt nicht mehr auf ihre Kinder zu konzentrieren.“ Ich starrte sie verständnislos an. Doch sie fuhr fort: „Mein Vater hatte schon immer eine sehr distanzierte Beziehung zu uns. Aber meine Mutter...“ Sie stockte und schniefte leise. Dann fuhr sie fort: „Sie hat uns geliebt, dachte ich zumindest. Bis heute. Sie kamen uns besuchen. Vater ist ausgerastet und hat Evan angeschrien, weil er sich mit jemandem abgibt, der Vaters Meinung nach, Abschaum ist. Evan hat die Beherrschung verloren und hat ihn rausgeworfen. Wir alle dachten, dass Mutter sich zumindest für Vaters Verhalten entschuldigen würde, so wie sie es immer getan hat, doch sie hat uns nur enttäuscht gemustert und ist ebenfalls abgehauen.“ Sprachlos starrte ich Lilian an. Welche Mutter tat so etwas?

Evans Sicht:
Im Türrahmen lehnend beobachtete ich die beiden Mädchen. Feya hatte ihre Arme um Lilian geschlungen und strich ihr beruhigend über den Rücken. Ich denke ich brauchte nicht zu leugnen, dass ich gerne mit meiner Schwester getauscht hätte. Gerade hatte Lilian von unseren Eltern erzählt und Feya saß einfach nur entsetzt da. Sie war zu geschockt um irgendwas zu sagen. Lag wahrscheinlich daran, dass sie niemals mit so einer Grausamkeit der eigenen Eltern gegenüber ihrer Kinder gerechnet hatte. Daraus schloss ich, dass sie aus einer intakten Familie stammte. Plötzlich nahm ich eine Bewegung neben mir wahr. Als ich hinsah, erblickte ich Annie, die auf das Sofa zu lief und sich, ebenfalls schluchzend, von Feya umarmen ließ. Jetzt nagte der Neid noch mehr an meinem Inneren. Missbilligend betrachtete ich das Bild, welches sich mir bot. Auf dem Sofa saß MEINE Mate und umarmte meine Schwestern. Lilian schien meinen Blick zu spüren und hob vorsichtig den Kopf. Als unsere Blicke sich trafen zuckte sie ein klein wenig zurück. Feya schien dies jedoch nicht zu bemerken, oder es als erneutes Schluchzen einzustufen, denn sie reagierte nicht darauf. Allerdings spähte auch Annie über Feyas andere Schulter und als sie meinem Blick begegnete sprang sie verschreckt vom Sofa. In diesem Moment verfluchte ich das Alphagen. War ich wütend, so hatte fast jeder Angst vor mir. Und im Moment war ich sehr wütend. Lilian erhob sich ebenfalls, kam auf mich zu und umarmte mich. „Du solltest gehen. Ich kümmere mich hier um alles. Komm erst wieder wenn es dir besser geht.“, flüsterte sie mir ins Ohr. Ich nickte langsam, drehte mich um und verließ das Haus. Kaum war die Tür hinter mir ins Schloss gefallen, begannen meine Knochen zu knacken und mein Körper verformte sich. Danke, dass du mich mal wieder raus lässt. Hat ja ziemlich lange gedauert. Schon stürmte ich los. Meine Pfoten trommelten rhythmisch über den Waldboden und ich genoss die Geschwindigkeit. Tief atmete ich die Gerüche des Waldes ein. Ich beschloss die komplette Runde an der Grenze zu laufen, denn die Patroullien hatte ich und somit auch der Rest des Rudels ziemlich vernachlässigt.

Feyas Sicht:
Was war das denn gerade eben? Warum war Annie abgehauen? Was war mit Evan los? „Feya? Es gibt da einiges, was wir dir erklären müssen.“, meinte Lilian leise, aber doch entschlossen. „Was denn?“, fragte ich neugierig. Sie spielte nervös mit ihren Fingern, ihr Blick huschte unsicher umher. „Also... Es ist so...“, druckste sie herum. „Ach verdammt! Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.“, fluchte sie ungehalten. Was war denn so schwer? „Sag einfach. Ich werde dich schon nicht umbringen.“, meinte ich anspornend. „Ehrlich gesagt, habe ich eher Angst, dass du wegläufst.“, gab sie mit einem gequälten Lächeln von sich. Verwirrt starrte ich sie an. Warum sollte ich denn weglaufen? „Also?“, drängte ich ungeduldig. Sie wechselte einen Blick mit Annie, griff nach Aidens Hand, atmete noch einmal tief durch und sagte dann: „Feya, es wird sicherlich ein Schock für dich sein, doch Evan, Aiden, Annie und ich sind Werwölfe.“

Des Rudels Luna Where stories live. Discover now