Kapitel 33

8.4K 285 16
                                    

"Hör auf mich anzuschreien!", brüllte ich ihn an.

"Wie kann man nur so blöd sein?! Er meint es nicht ernst mit dir. Du bist für ihn nur ein weiteres Betthäschen, mehr nicht! Du verdienst etwas besseres!", fuhr er mit seiner Tirade fort.
Der hat sie ja wohl nicht mehr alle "Halt doch einfach deine Klappe! Es geht dich einen Scheißdreck an." Ich stieß ihn weg.

Er baute sich vor mir auf "Ich bin dein Bruder, also geht es mich sehr wohl etwas an! Du wirst an ihm zugrunde gehen und als Scherbenhaufen zurück bleiben. Und schlussendlich muss ich die Scherben wieder zusammenkleben, die er zerbrochen hat".
Ich fuhr frustriert durch meine Haare "Was für ein Scheiß! Als hättest du das schon jemals machen müssen, das hat Melanie wenn dann gemacht, also spiel dich hier nicht so auf",maulte ich.

"In dem Punkt musst du ihr wirklich Recht geben. Ich hab mich um ihre Psyche gekümmert und du warst mehr so der 'Ich-hau-ihm-auf-die-Fresse'-Bruder. Wirklich hilfreich war das ja nicht", meinte Melanie.
Tyler warf ihr einen bösen Blick zu.
Sie hob die Hände abwehrend "Hey schau mich nicht so an. Sie ist meine beste Freundin, du mein Mann, ich bin hier die Schweiz".
Wir sahen sie beide skeptisch an. "Die Schweiz? Dein Ernst?", kam es von Tyler. Sie zog eine Grimasse.

Tyler sah wieder zu mir nur dieses mal sanfter "Er wird dich verletzen, bitte hör auf mich und überleg dir nochmal, ob du wirklich mit ihm zusammen sein willst. Du verdienst etwas besseres, glaub mir...".

"Tyler hör sofort auf!", schrie Melanie plötzlich. "Er ist verdammt nochmal mein Bruder und so ein übler Kerl ist er nun auch wieder nicht. Ja, er hatte einige bedeutungslose One-Night-Stands und Affären, aber dadurch ist er noch lange nicht von Grund auf schlecht! Grant würde Christina nie etwas vormachen. Sie ist für ihn kein Spielzeug auf Zeit, denn er weiß wie wichtig sie für mich ist und er würde es nie riskieren unsere Freundschaft zu zerstören".

"Ach da bist du dir so sicher?", er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen ungläubig an. Sie nickte "Ja bin ich", sagte sie sicher. Mir war das langsam alles zu viel, ich war den Tränen nahe. Erst das mit Adam und jetzt auch noch sowas. Ich stürmte in das Badezimmer und verbarrikadierte mich darin.
"Siehst du was du angerichtet hast", hörte ich noch Melanie schimpfen bevor ich vollends zusammenbrach. Ich bekam kaum Luft, weil ich so hyperventilierte und sehen konnte ich vor lauter Tränen auch nichts mehr.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber als jemand an die Tür klopfte und ich Grants Stimme vernahm, wurde ich sofort etwas ruhiger. "Schatz ich bin hier, mach bitte die Tür auf". Ich stand langsam auf und öffnete. Er zog mich gleich zu sich an seine Brust und strich mir beruhigend über den Rücken. Er fragte nicht was los war, er war einfach für mich da und darüber war ich im Moment auch ganz froh.

Nach einer Weile hob er mich hoch, so dass ich meine meine um seine Mitte schlingen konnte, und trug mich raus aus der Wohnung meines Bruders. "Melanie kommst du bitte mal", sagte Grant in strengem Ton. Sie folgte uns und schloß dann die Tür hinter sich. Ich klammerte mich einfach weiter an Grant, als hätte ich Angst er würde sich in Luft auflösen, wenn ich ihn loslassen würde. "Was ist passiert?", wollte er von Melanie wissen.
"Die Beiden haben sich gestritten, weil Tyler mit euer Beziehung nicht einverstanden ist. Er denkt du meinst es nicht ernst und nützt sie nur aus", erklärte sie. Grants verstärkte seinen Griff um meinen Rücken. Er atmete tief durch dann lockerte er ihn wieder und fragte ganz ruhig "Und was meinst du zu unserer Beziehung?"

"Naja ich meine es wäre schön gewesen es von dir und ihr gemeinsam zu erfahren und nicht über Tyler. Trotzdem freue ich mich natürlich für euch. Ich hab dir und ihr ja von Anfang an gesagt, entweder ihr hasst euch oder ihr versteht euch super. Da ist mir letzteres selbstverständlich lieber. Außerdem habt ihr beide in der Vergangenheit nicht so gute Erfahrungen mit euren Partnern gemacht. Ich denke ihr werdet euch gut tun, zumindest hoffe ich das sehr", antwortete sie. Ich löste mich etwas von Grant und zog sie zu uns, damit ich sie umarmen konnte "Danke",  flüsterte ich ihr ins Ohr.

Nachdem wir uns gelöst hatten meinte sie "Geht nachhause, ich versuch Tyler etwas zu beruhigen und ihn davon zu überzeugen dem ganzen eine Chance zu geben. Brüderchen du meldest dich bitte, falls nochmal etwas sein sollte und sie mit mir reden möchte, immerhin bin ich immernoch ihre beste Freundin und du nur ihr Freund", sagte sie und zwinkerte Grant zu und verschwand dann wieder in der Wohnung. Ich vergrub mein Gesicht derweil wieder in Grants Halsbeuge. Er trug mich zum Auto, schnallte mich an und fuhr los.

Wie konnte nur so viel Chaos entstehen seit Samstag vor einer Woche? In Seattle war alles noch gut und jetzt wusste ich nicht mehr wo hinten und vorne war......
_______________________________________

Happy halloween 🎃

Secret desireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt