Denjenigen erblickte, von dem er glaubte, er sei sein treuester Gefolgsmann. Bella wusste, dass Lexington sich irrte. Shahakazam kümmerte sich nicht um Lexington, um Don Lexy, wie er ihn nannte. Kein Respekt, bemerkte Bella voller Abscheu.

Lexington räusperte sich, und das Murmeln der Silverclaws verstummte. „Meine Damen und Herren, wir haben beunruhigende Neuigkeiten erhalten. Sicher ist ihnen allen Lemeska Jean Bantwell bekannt, die Tochter des carunischen Fürsten Calixtus Bantwell, der sich der Captain nennt. Er ist einer der mächtigsten Männer des organisierten Verbrechens im Carunischen System, das sich die Union nennt. Vor zwei Jahren, als die Kriegshandlungen zwischen dem Captain und dem Duke von Emr zunahmen, nutzten wir die Gunst der Stunde und nahmen Lemeska Jean gefangen. Somit hätten wir den Captain zusätzlich geschwächt."

Passend zu seinen Worten huschten Bilder und Videos zu den Genannten über die Holoscreens, und Bella lauschte fasziniert und ein wenig enttäuscht dem Vortrag des Generals. Sie wünschte sich, er hätte ihren Namen ausgesprochen, als diejenige, die Bantwell ins Gefängnis gebracht hatte, doch so musste sie sich damit begnügen, es sich vorzustellen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Shahakazams Nachbar ihm in die Seite boxte und ihm einen anerkennenden Blick zuwarf. Sie biss die Zähne zusammen und wandte sich wieder Lexington zu. Ein wesentlich besserer Anblick, fand sie.

„Seit dieser Zeit haben wir die Union überwacht. Vor kurzem haben wir eine Nachricht abgefangen, die von Bantwell persönlich an einen seiner Funktionäre ging. An wen genau, ist nicht bekannt, doch die Botschaft war eindeutig. Die Union plant, Lemeska Jean Bantwell aus dem Gefängnis zu befreien."

Die Silverclaws sahen sich unwohl an, eine Frau regte sich nervös auf ihrem Stuhl, doch einer von ihnen, ein muskulöser Mann mit schwarzen Tätowierungen im Gesicht lachte nur. „Ich würde gerne sehen, wie die Mafia es anstellen will, in eine Festung einzubrechen. Sollen sie doch kommen! Die werden an fünf Meter dickem Stahl zerbrechen wie Mamis bestes Porzellan", bellte er fröhlich. „Und was danach noch von ihnen übrig ist, verarbeiten die Reducerkanonen zu Staub."

Lexingtons Schattenlächeln bewegte kaum seine Gesichtszüge. „Ich beglückwünsche dich zu deinem Optimismus, Breacon, aber wir haben Grund zur Sorge. Auch die Union hat schwere Waffen. Und auch ein einzelner Mann könnte sich in das Gefängnis einschleichen und sie von innen heraus befreien. Egal, was wir tun, die Möglichkeit, dass sie entkommt, besteht immer."

„Dann töten wir sie", schlug Breacon vor. „Dann hat der Captain keinen Grund mehr, sich mit uns abzugeben."

Bella schnaubte leise. Breacon bewies immer und immer wieder, dass er mehr Kraft als Hirn hatte.

Lexington war offensichtlich der gleichen Meinung. „Bis auf die Tatsache, dass wir seine Tochter getötet hätten. Wir haben einen Vertrag mit ihm. Er wird das Empire und seine Bürger weder angreifen noch Geschäfte im Einflussgebiet des Empire abschließen, solange wir sie nicht verletzen."

Breacon sah sich verwirrt um. „Verletzt der Captain nicht den Vertrag, wenn er sie befreit?"

Lexington verzog das Gesicht. „Schwer zu sagen. Aber ohne sie haben wir kein Druckmittel mehr gegen ihn. Und er hat immer noch Mittel und Wege, uns zu schaden. Er ist mächtiger, als wir zugeben wollen. Und er wird noch stärker, wenn er beweisen kann, dass er das Kronjuwel unserer Unionsbekämpfung aus unserem Tower stehlen kann. Er würde uns erniedrigen. Und das dürfen wir nicht zulassen."

„Was tun wir also?", fragte Breacon, immer noch mit dem gleichen verwirrten Gesichtsausdruck.

„Ganz einfach", meldete sich Shahakazam zu Wort, und wie auf einen geheimen Befehl schienen die Silverclaws richtig zuzuhören. Bella unterdrückte ein verächtliches Stöhnen. „Wir verhindern es. Was ist der Plan, Don Lexy?"

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