-Verlorenes Gesicht-

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Wie sehr ich ihn dafür liebte und schätze, dass er mich immer zum Lachen brachte.

»Na los mach auf.«, forderte er mich auf und legte seinen Arm auf meine Schulter. »Also gut.«, nickte ich und atmete laut aus.

Ich zerriss den Briefumschlag, was normalerweise nicht meine Art war, denn sonst öffnete ich die Briefe vorbildlich immer mit einem Brieföffner.

Ich faltete den Brief auf und las:

Sehr geehrte Frau Zengin,

mit diesem Schreiben und der Vorsorge für das antreten ihres Auslandssemester, bestätigen wir hier mit die Zulassung für ein Auslandssemester in Barcelona.

Wir bitten Sie uns umgehend zu kontaktieren, um mit Ihnen den genaueren Ablauf zu besprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. dent. Giuseppe Zeno

Geschockt hielt ich mir die Hand vor dem Mund und sah zu meinem Bruder der nur dumm grinste: »Man da hast du ja mächtig Ärger bekommen hässliche.« »Seih still!«, fuhr ich ihn empört an und musste mir dabei ein Lachen verkneifen.

»Hast du den Antrag nicht schon seit einem Jahr gestellt?«, fragte Ağıt und stellte sein dreckiges Geschirr in die Spüle. »Ja, deshalb wundert es mich auch so.«, nickte ich. »Du kannst doch heute noch zur Uni, dann musst du nicht Montag nachdem anstrengenden Seminar und dem Tutor Unterricht, noch zum Direktor schlendern.«, schlug mein Liebling vor. Ich nickte nur und lächelte, seine Fürsorge wärmte mein Herz, man könnte auch glauben er wäre älter als ich, nicht nur, dass er mich um einiges überragte, er beschütze mich auch in jeder erdenklichen Situation und unterstützt mich.

»Ich fahre jetzt gleich los, wenn ich zurück bin bist du mit den Hausaufgaben fertig und wir gehen los.«, gab ich ihm einen Abschiedskuss auf die schon stoppelige Wange.

Ich schlüpfte in meine New Balance Treter, schwang mir meine Tasche über dein Rücken und griff nach meinen Schlüsseln.

»Bis nachher.«, schrie ich, doch bekam nichts zurück, denn mein Bruder war viel zu sehr mit seinem Paket beschäftigt, neue Playstationspiele, wann ein Mann wohl aus so etwas herauswächst? Nie schätze ich!

Ich setzte mich auf mein Fahrrad und fuhr die Viertelstunde zur Universität.

Mit zügigen Schritten lief ich ins Gebäude und eilte zum Direktor.

Bevor ich anklopfte atmete ich noch einmal tief ein und aus, bis schließlich nach einmal zierlichem klopften ein tiefes durch die dicke Tür gedämpftes herein ertönte.

»Guten Tag Herr Dr. med. dent. Zeno.«, begrüßte ich ihn mit einem freundlichen Lächeln. »Setzten Sie sich doch Frau ...«, bot er mir an. »Zengin, Mizgîn Zengin.«, half ich ihm auf die Sprünge. »Setzten Sie sich bitte Frau Zengin.«, sprach er meinen Nachnamen etwas umständlich aus. »Danke.«, wisperte ich und nahm platz.

»Wie kann ich Ihnen denn helfen junge Dame?«, fragte er charmant. »Nun ich bin ja Lehramtstudentin und ich hatte vor einem Jahr ein Antrag auf ein Auslandssemester in Barcelona gestellt. Mich hat das Schreiben der Uni vor wenigen Minuten empfangen, ich sollte mich umgehend mit Ihnen in Verbindung setzten. Nun sitze ich hier.«, lächelte ich nervös. »Ach Mensch, ich entsinne mich, ganz locker Frau Zengin. Alles in bester Ordnung, der Antrag wurde lange bearbeitet, was mir sehr leid tut, da sie eine sehr fleißige Studentin sind, jedoch verliert man leicht den Überblick bei so vielen Studenten.«, erklärte er und lockerte somit das Gespräch ein wenig auf.

Celal Ist er der Richtige©®Where stories live. Discover now