"Das tut mir leid. Aber sie sind selbst schuld, wenn sie soetwas machen. Du musstest so handeln", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich verstand gut, dass es ihm deshalb schlecht ging. Mikel hatte er zwar noch nie namentlich erwähnt, aber es war vollkommen klar, dass er seinen Stellvertreter und besten Freund meinte.

"Ja schon. Ich hab heute alle Unterlagen fertig durchgearbeitet, also weiß ich jetzt ganz genau bei welchen Projekten sie Geld unterschlagen haben. Sie waren noch nicht mal sonderlich einfallsreich beim Vertuschen. Es war alles so offensichtlich, trotzdem sind sie so lange damit durchgekommen. Ich habe das einfach nicht erwartet, vorallem nicht von Mikel". Er sah weiterhin auf seine Hände, die meine nun umschlossen. Ich hörte ihm aufmerksam zu als er erzählte. "Mein Dad gibt mir die Schuld und damit hat er auch recht".

"Nein hat er nicht. Du konntest das doch nicht wissen. Jeder vertraut mal den falschen Menschen", widersprach ich ihm.

"Ich hätte es aber wissen sollen".

"Grant, du kannst nichts dafür. Hör auf dich fertig zu machen". Ich küsste seine Schulter und lehnte dann wieder meinen Kopf daran an.
"Hmm...", machte er.
"Wie wird es jetzt weiter gehen? Stellt ihr einen neuen Stellvertreter ein oder willst du dich um die Firma kümmern?", wollte ich wissen. Im Grunde wusste ich die Antwort bereits und sie gefiel mir nicht, ganz und gar nicht.

Er schnaubte "Das ist keine Frage des wollens, ich muss. Ich mach ganz sicher nicht noch einmal den Fehler jemandem so viel anzuvertrauen. Außerdem würde mein Vater das auch nicht zulassen. Das heißt ich werde in den nächsten Wochen alles in San Jose klären und meinen Umzug nach Seattle organisieren".

Ich sah auf "Sekunde, du willst umziehen?", mein Entsetzen stand mir ins Gesicht geschrieben. Er sah mir in die Augen "Natürlich, wie stellst du dir vor soll ich die Firma von San Jose aus leiten? Ich kann nicht jeden Tag mal kurz her fliegen", meinte er, als wär das das logischste der Welt.

"Und das Hotelprojekt?", eigentlich meinte ich mehr wie es dann mit uns weiter gehen soll, aber ich wollte bzw traute mich nicht zu fragen.

"Das mache ich natürlich weiter und du auch, also nur wenn du willst", er zog eine Augenbraue nach oben.

Ich nickte "Klar, aber wie soll das gehen, wenn du hier bist und ich in San Jose?"

"Du könntest mitkommen" Wtf was?

"Wie meinst du das?", ich war verwirrt. Er meinte ja wohl nicht,  dass wir zusammen ziehen sollten oder doch?

"Ich besorg dir eine Wohnung in Seattle" Oh Gott sei dank. Ich war noch nicht bereit mit ihm zusammen zuziehen. "Oder du wohnst hier, solange das Projekt noch nicht beendet ist. Ich mein klar das geht etwas schnell, aber wir wohnen ja im Moment auch zusammen hier und es gibt kein Problem", fügte er noch hinzu.

"Em... Ich glaube.. das wäre keine gute Idee", meine Stimme war brüchig.

Er grinste leicht "Christina chill. Das war ein Witz" Ich atmete erleichtert aus, woraufhin Grant mir einen bösen Blick zuwarf. "Schön wir erleichtert du darüber bist. Ist die Vorstellung denn so abwegig mit mir zusammen zu leben?"

Ich hatte ihn verletzt, nicht gut. Also versuchte ich es ihm zu erklären "Nein, generell nicht. Wir sind aber erst seit gestern zusammen, da fände ich zusammenziehen etwas voreilig".

"Ok. Aber bis dahin ist es auch noch eine Weile, also schauen wir erstmal wie es so läuft", sagte Grant und stand dann auf "Kommst du mit was kochen? Ich hab seit gestern nichts mehr gegessen, naja außer dich, aber das zählt nicht wirklich", grinste er frech. Gott hat der seine Tage?

"Jaa", ich verdrehte die Augen, stand auf und folgte ihm in die Küche. "Warum hast du nichts gegessen?",  fragte ich unterdessen.

Er zuckte mit den Schultern "Zu wenig Zeit". Ahja. Is ja nicht so wichtig...

Wir kochten Putengeschnetzeltes mit Gemüse und dazu gab es Salat. Zum Glück hatte ich so viel Zeug eingekauft. Wir aßen im Wohnzimmer, wie ich es ja sowieso immer tat. Der Tisch in der Küche war irgendwie überflüssig. Grant schaltete durch die Sender, in einem lief der erste Teil von 'Iron man', diesen ließ er. Ich war ein totaler Marvel Fan. "Ist es okey, wenn wir den schauen oder soll ich umschalten?", wollte er wissen.

"Nein, lass den. Ich liebe Marvel. Bloß nicht umschalten", sagte ich schnell und nahm ihm die Fernbedienung aus der Hand. Grant lachte. Ich sah ihn böse von der Seite an "Was?!"

Er schüttelte den Kopf "Ach nichts",  dann aß er weiter. "Gut", meinte ich noch bevor ich ebenfalls wieder aß.

Auch wenn ich den Film bestimmt schon zehn Mal gesehen hatte war er immernoch nicht langweilig. Iron man war mein Liebling unter den Marvel-Superhelden. Zum Großteil weil er von Robert Downey jr gespielt wurde, der einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler war. Der beste Sherlock Holmes den es je gab, einfach genial.

Als wir mit dem Essen fertig waren räumte Grant die Spühlmaschine ein. Hoffentlich war das bei ihm keine Ausnahme. Danach fütterte er noch Kiara und dann kam er wieder zu mir auf die Couch. "Rutsch mal bitte", meinte er, weil ich mich hingelegt hatte und er deshalb keinen Platz mehr hatte. Ich rutschte ganz an die Lehne damit er sich auch hinlegen konnte und legte dann meinen Kopf auf seine Brust. Zum Glück war die Couch so breit.
Nachdem der Film zuende war sahen wir einen Horrorfilm. Ich glaube er hieß 'Sinister'. Grant mochte sowas anscheinend, ich nicht. Ich erschrack jedes Mal fast zu Tode, wenn irgendjemand im Film plötzlich auftauchte, genauso wie im echten Leben. Ich war schon immer etwas schreckhaft. Im Laufe des Films krallte ich mich immer mehr in Grants T-shirt. Grant fand das irrsinnig witzig. Ich eher weniger.
Irgendwann wollte ich nicht mehr zusehen und schloss meine Augen, die Geräusche waren immernoch schlimm genug, trotzdem schlief ich ein.

Ich wurde etwas wach als Grant mich hoch nahm, war aber noch im Halbschlaf, daher regierte ich nicht wirklich darauf. Er trug mich im Brautstil ins Bett. Als er mich hingelegt hatte spürte ich eine Leere. Die Tür würde zu gemacht. Doch Grant war nicht gegangen und darüber war ich froh. Er flüsterte "Hände hoch". Ich ließ die Augen geschlossen, tat aber was er sagte.  Er zog mir meinen Pullover aus und danach auch meine Hose. Dann zog er mir irgendwas an, ich denke es war ein T-shirt, aber sicher war ich mir nicht, es saß so locker. Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen, ich wollte wieder schlafen. Er legte sich neben mich und schlang einen Arm um mich. Er gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf und verflocht seine Finger mit meinen. Ich denke nicht, dass er wusste das ich noch immer halb wach war. Aber die Geste war süß. Ich konnte nicht anders, ich kuschelte mich enger an ihn. Ich konnte sein Grinsen förmlich spühren. Kurz darauf schlief ich auch schon wieder.

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Ein extra langes Kapitel für meine Muffins ❤ (dachte das passt da wir viele shawn mendes Liebhaber haben 😎)

Wie fandet ihr das Kapi?
Bitte voten ❤

Eure Sabi

Secret desireWhere stories live. Discover now