sixteen

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Gepackt vom Moment ließ ich mich mitreißen und tanzte ausgelassen, warf meine Haare um mich und bewegte die Hüfte. Ich wollte, dass dieser Abend unvergesslich werden würde und dazu musste ich über meinen Schatten springen.

Jake dagegen tanzte nicht wirklich, sondern bewegte sich nur im Takt der Musik. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um an sein Ohr zu kommen.

„Warum tanzt du nicht?", schrie ich, damit er mich trotz der Musik hören konnte. Er beugte sich zu meinem Ohr herunter.

„Tu ich doch", erwiderte er und küsste mich unter mein Ohrläppchen. Überrascht riss ich die Augen auf und starrte ihn entsetzt an, doch er grinste nur zufrieden.

„Können wir was zu trinken holen, ich bin total durstig geworden", rief ich und Jake nickte. Gemeinsam schlängelten wir uns durch die Menge in Richtung Küche.

„Aber kein Bier mehr für dich", bestimmte er und suchte im Kühlschrank nach Wasser. Ich verdrehte die Augen wegen dem wiederholten Beschützerinstinkt Einsatz.

„Und wie ist es bis jetzt?", hakte Jake nach, nachdem er mir eine Flasche Wasser gereicht hatte. Ich nahm einen Schluck um meine Kehle ein wenig zu befeuchten und stützte mich an der Küchentheke ab.

„Es ist toll! Ich würde am liebsten-" Bevor ich meinen Satz zu Ende sprechen konnte, betrat ein braunhaariges Mädchen die Küche.

„Jake?!", rief sie überrascht. Verwirrt sah ich Jake an, der eher entsetzt als überrascht wirkte. „Dana? Was tust du hier in London?", fragte er, bis sie plötzlich ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn fest an sich drückte.

Neidisch merkte ich, dass sie selbst ohne die High Heels an Jakes Schultern kam, während ich kaum seine Brust erreichte.

Zögernd legte auch Jake seine Hände um die Schönheit vor uns. Sie trug ein enges, auffälliges rotes Kleid, das ihre Kurven perfekt in Szene setzte.

„Freust du dich gar nicht mich zu sehen?", fragte diese Dana mit einem Schmollmund. Bei ihr sah es nicht mal albern aus, sondern einfach nur toll.

„Natürlich, ich hab dich nur nicht erwartet." Ich räusperte mich leicht, da keiner der beiden anscheinend wusste, dass ich noch existierte.

„Ehm ja, Erin das ist Dana, eine alte Freundin", erklärte Jake, doch ich war mir sicher, dass sie mehr als nur eine „alte Freundin" war.

„Und Dana das ist Erin" Ich sah ihn gespannt an, wie er unsere Beziehung definierte. Dana sah auch ziemlich gespannt aus. Als Jake nicht weitersprach, ergriff Dana die Initiative und packte ihn am Ellbogen.

„Wir haben uns solange nicht gesehen! Wir haben so viel zu bereden und zu feiern. Dir macht es sicherlich nichts aus, wenn ich mir Jakey kurz ausleihe, oder Schätzchen?", wandte sie sich schließlich an mich. Ich hätte nein sagen können. Ich hätte einfach mutig sein können. Ich hätte einfach meinen Mund aufmachen können, stattdessen nickte ich nur und ließ den Kerl, für den ich definitiv mehr empfand, als nur Freundschaft mit diesem heißen Mädchen davongehen.

Enttäuscht von mir selbst lief ich auf die Veranda und setzte mich dort auf eine Hollywood Schaukel. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es gerade erst 10 war. Also müssten es in Derby ungefähr 5 Uhr sein.

Seufzend suchte ich meine Kontakte nach Talia ab.

„Hey Erin, was gibt's", rief ihre Stimme durch den Hörer. War ja klar, dass sie um diese Uhrzeit schon wach war. Dieser kleine Workaholic...

„Ich bin gerade auf einer Party", sagte ich.

„Und wie ist es?"

„Eigentlich ziemlich cool, aber ich glaube Jakes Ex ist gerade aufgetaucht und ist mit ihm verschwunden."

Play itWhere stories live. Discover now