XV. Das in dem Louis gegen fremde Dämonen kämpft

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LONDON

RACHEL- SEPTEMBER 2016

„Rachel? Rachel! Alles okay?" Eine laute Stimme erreichte mich. Meine Augen flatterten und was ich sah, war wie in Nebel getunkt. Ich spürte einen dumpfen Schmerz, der sich über meinen ganzen Rücken ausbreitete und ich versuchte verzweifelt nicht zu wimmern, während ich schleppend meine Orientierung wiedergewann.

Schließlich schaffte ich es mit Mühe vollständig meine Augen zu öffnen und mein Blick traf blitzende blaue Augen, die mich besorgt musterten.

„Geht es dir gut? Hast du Schmerzen?" Louis Tomlinson hatte sich über mich gebeugt und hörte nicht auf mich mit Fragen zu bombardieren, während er sich immer wieder ratlos nach hinten umblickte. Ich bemühte mich die Schmerzen und den Schwindel der über mich kam auszublenden und machte Anstalten meinen Oberkörper aufzurichten. Ich schaffte es zur Hälfte bis mir wieder schwindelig wurde.

Ich wäre einfach wieder nach hinten gekippt, hätte Louis mich nicht an beiden Schultern gepackt und damit genau dies verhindert. Hilflos klammerte ich mich halb an seinen Pullover, die andere Hand krallte sich in das perfekt gestutzte Gras, was ich dadurch sicher misshandelte. Ich konnte nur hoffen, dass der Besitzer mir die Zerstörung nicht in Rechnung stellte. Ich schloss kurz die Augen und versuchte mich zu konzentrieren, dann nickte ich langsam.

„Ja.", stöhnte ich und referierte damit an beide Fragen. Mir ging es gut. Aber ich hatte auch genauso höllische Schmerzen. Kein Wunder, ich war über zwei Meter unglücklich in die Tiefe gestürzt.

Ich versuchte eigenständig auf meine Füße zu kommen, doch ich hatte Louis stützende Arme bitter notwendig.

„Wer ist sie? Sie kommt mir irgendwoher bekannt vor?" Ich richtete mein Blick auf die Person mit der Louis die Nächte durchstand und sah in Zayn Maliks makelloses Gesicht, welches mich misstrauisch beäugte. Doch die Augenringe und die Müdigkeit, dich ich schon bei unserer letzten sekundenlangen Begegnung wahrgenommen hatte, hatten sich noch mehr in seiner Haut verfestigt und er wirkte gereizt.

Louis Hände an meiner Hüfte verhinderten, dass ich einfach wieder in das Gras fiel und er bemühte sich mein Gewicht zu halten, da meine Beine immer wieder kurz schwach wurden.

„Harrys Liebchen, Rachel Specter.", antwortete er knapp.

„Ich bin nicht...", empörte ich mich kraftlos, konnte mich allerdings nicht weiter verteidigen, weil ich mich anstrengen musste, mich nicht genau hier vor Louis Füßen und Zayns immer noch leicht feindseligen Augen zu übergeben.

„Ja, schon klar." Ich spürte regelrecht, wie Louis genervt mit seinen Augen rollte.

„Trotz allem noch so schlagfertig, Specter. Unglaublich."

Ich hörte ihn leise mit dem Rücken zu mir wispern und sah aus den Augenwinkeln wie Zayn eine abwertende Geste machte. „Nein, ist schon okay. Ich kümmere mich."

Jetzt, wo ich wieder stehen konnte, begann Louis mich leicht grob vor sich herzuschieben.

Ich stolperte kurz, als wir vom Bordstein auf die Straße traten und Louis Hände waren sofort wieder da, um mich zu stützen. „Vorsicht Rachel." Seine Stimme wurde drei Nuancen sanfter und automatisch ließ ich mich ruhiger von ihm führen. Doch dann musste ich stutzen. Ich sah mich mehrmals um und bemerkte, dass Zayn verschwunden war. Ich hatte nicht bemerkt, dass er uns verlassen hatte, geschweige denn wohin er gegangen war.

Ich runzelte die Stirn, während mich Louis immer noch durch den Druck seiner Hände über die Straße schob.

„Wo gehen wir überhaupt hin?" Louis seufzte kurz und ich bemerkte aus den Augenwinkeln, wie er sich müde über sein Gesicht strich. "Ins Krankenhaus, Specter. Du musst dich durchchecken lassen."

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