Kapitel 18

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Niall Part

„Mir geht's gut...ich hab einfach keinen Hunger! Nur weil ich mal nicht am Essen bin, heißt es ja nicht gleich das etwas nicht stimmt!" Ich sprang wütend auf und ließ meine Zimmertür laut ins Schloss fallen. Ich drehte den Schlüssel herum und glitt an der Wand entlang zu Boden.

Was bildet der sich eigentlich ein? Nur weil ich mir nicht dauernd irgendeinem Schrott rein schaufelte, hieß es ja nicht automatisch dass etwas nicht stimmen musste, oder?!
Ich verspürte gerade den unglaublichen Drang mir eine Klinge zuschnappen und mir damit die Arme aufzuschneiden, aber das wollte ich nicht. Ich hatte es schon oft genug gemacht, zu oft.

Ich richtete mich langsam auf und ging zu meiner Jacke, die auf dem Schreibtisch lag. Ich wühlte in der Tasche rum und zog die Packung Antidepressiva raus.
Ich erinnerte mich an die Worte des Arztes: >Nehmen Sie mindeste eine täglich<.

Ich drückte eine Tablette aus der Packung und legte sie behutsam in meine Hand. Eine täglich? Das ist doch viel zu wenig! Ich drückte weitere drei Pillen aus der Folie und legte sie auf den Tisch. Sie waren so klein und sahen harmlos aus.

Ich konnte mir nicht vorstellen dass diese kleinen, weißen Dinger mir irgendwie helfen konnten. Ohne noch länger nachzudenken nahm ich die Tabletten in die Hand und warf sie mir in den Mund. Ich nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche die auf den Schreibtisch stand und schluckte die Tabletten runter.

Sie schmeckten gar nicht so abartig wie gedacht.
Wann wirkten diese Teile eigentlich? Ich fühlte mich kein Stück anderes als sonst. Sollte ich vielleicht noch ein paar nehmen? Nur um auf Nummer sicher zugehen, dass ich bloß nicht wieder rückfällig werden würde?
Ich konnte nicht weiter denken. Es klopfte an der Tür und ich riss meinem Kopf in deren Richtung.

„Niall?" Liam stand vor meinem Zimmer und klopfte leise.
Ich wollte jetzt nicht mit ihm reden, also antwortete ich ihm nicht sondern legte mich aufs Bett. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen und schniefte leicht in mein Kissen.
„Niall?!" Das Klopfen wurde lauter und auch Liam's Stimme erhob sich etwas.
„Verdammt! Mach die Tür auf, oder sag wenigstens was!" Er hämmerte wie ein Gestörter gegen die Tür und ich hatte Angst, dass er sie möglicherweise aufbrechen würde.

„Lass mich in Ruhe!" Ich setzte mich langsam auf und schrie die Tür an.
„Nialler...bitte lass mich rein! Ich...es tut mir leid" Er klang verzweifelt und ich war verwirrt. Wofür entschuldigt er sich? Er konnte ja nicht ahnen dass mir die blöden Aussagen über mein Essverhalten tierisch auf die Nerven gingen.

„Komm schon, Niall! Ich hab...einfach Angst du könntest wieder was Dummes machen und..." bevor er weiterreden konnte unterbrach ich ihn schroff.
„...und was?! Wieder im Krankenhaus landen, oder vielleicht doch im Sarg?!"
Ich war während ich sprach aufgesprungen und stand nun direkt vor der Tür.

„Nein...ja...ich meine...Nein! Ich will einfach nicht das...dir was passiert!" Seine Stimme zitterte leicht und er schlug wieder leicht gegen die Tür.
Er tat mir irgendwie leid. Vielleicht sollte ich mich bei ihm entschuldigen?
Er konnte schließlich nichts dafür. Ich legte eine Hand auf die Klinke und die andere schloss ich um den Schlüssel. Ich wollte gerade aufschließen, als ich ein Klingeln auf der anderen Seite der Tür vernahm.

Erschrocken wich ich von der Tür zurück. War das Liam's Handy? Ich wollte ihn fragen, da fing er schon an zu reden. Er flüsterte zwar nur, aber ich verstand jedes Wort. „Danielle...ich kann jetzt nicht...nein...okay...ja...ich ruf zurück!"
Während er sprach, liefen mir stumme Tränen über die Wangen.

Wie konnte er mir das antun? Was hatte ich ihm denn getan, dass er mich so verletzten musste?! Ich sank leise wimmernd an der Wand hinab und stütze mein Gesicht in meine Hände.
Warum konnte er mich nicht so lieben wie Danielle?

„Niall?" Liam klopfte wieder gegen die Tür und ich zuckte zusammen.
Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?!
„L...-lass mich in Ru..-ruhe!" Ich versuchte so wenig verweint wie möglich zu klingen, doch es klappte nicht.

„Niall! Was ist los? Bitte, lass mich rein!" Er hämmerte wieder lauter gegen die Tür. Zögernd richtete ich mich auf und schwankte in seine Richtung.
Mir wurde leicht schwindlig, doch ich verdrängte es. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und sofort wurde die Tür aufgestoßen.

Liam sprang in den Raum und fiel mir um den Hals. Das war zu viel für mich.
Alles drehte sich nur noch und ich krallte mich krampfhaft in sein Shirt.
Er bemerkte dass etwas nicht stimmte und sah mich besorgt an.

„Was hast du?" Seine Stimme drang nur gedämpft an meine Ohren und mir wurde leicht schwarz vor Augen. Ich blinzelte einige Male doch es wurde nicht besser.
Eher schlimmer. Schlussendlich sank ich in seinen Armen zusammen.

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Hey! Wieder ein Kapitel! Danke für die Votes und Kommis! Und weil heute mein Geburtstag ist...kommt heute noch ein Kapitel! Aber erst am Abend/Nacht! ((:

Hate my life ✔️Where stories live. Discover now