Kapitel 16

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Niall Part

Ohne jedes System schmiss ich die Klamotten in meine Reisetasche. Heute war es soweit. Ich durfte endlich wieder nach Hause und ich freute mich schon wahnsinnig drauf. Mir fehlten die Jungs unglaublich und am meisten vermisste ich natürlich Liam. Liam... Bei den Gedanken an ihm schlug mein Herz einige Schläge höher.

Mittlerweile war ich mir hundertprozentig sicher, dass ich mich in meinen besten Freund verliebt hatte. Leider war mir auch bewusst dass er niemals dieselben Gefühle haben würde wie ich. Sofort bildete sich ein Kloß in meinen Hals und meine Augen wurden verdächtig feucht. Warum konnte er mich nicht so lieben wie ich ihn liebte? War ich so schrecklich? Natürlich war ich das!

Ich war schließlich nicht Danielle. Danielle! Alleine bei dem Namen bekam ich fast einen Wutanfall. Ich hasste sie. Sie war einfach zu perfekt und hatte alles was man haben wollte. Sie hatte wunderbare braune Haare, leuchtende Augen, ein schönes Gesicht, einen perfekten Körper und das wichtigste: sie hatte Liam! Sie wusste wahrscheinlich gar nicht wie viel Glück sie mit ihm hatte. Sie hatte ihn überhaupt nicht verdient.

Als die Tür plötzlich aufgerissen wurde zuckte ich merklich zusammen. Ich fuhr erschrocken herum und blickte sofort in die grinsenden Gesichter meiner Freunde. „Hey Kleiner! So schreckhaft kenn ich dich gar nicht" Harry kam lächelnd auf mich zu und nahm mich in den Arm.

„Ich will auch! Ich will auch!" Louis sprang förmlich auf uns drauf und ich musste mir einen Aufschrei verkneifen. Er benahm sich wirklich manchmal wie ein Kind und das obwohl er eigentlich der Älteste von uns war. „Leute...ich brauch...Luft!", presste ich gequält hervor und sah beide flehend an.

Sofort ließen sie von mir ab und schauten mich entschuldigend an. „Sorry Kleiner, aber wir freuen uns einfach so sehr!" Louis' Grinsen wurde noch breiter, falls das möglich war.

Die Tür wurde erneut aufgemacht und Liam betrat, gefolgt von Zayn den Raum. Automatisch fing ich an zu lächeln und rannte auf Liam zu. Er breitete freudig die Arme aus und ich warf mich in sie hinein. Mein Bauch fing an zu kribbeln und mir wurde warm ums Herz.

„Ich hab dich vermisst" Ich vergrub mein Gesicht in sein Shirt und genoss seine Nähe und die wohlige Wärme die von ihm ausging. „Ich hab dich auch vermisst, Nialler!" Er drückte mich noch einen Moment fest an sich und löste sich dann zaghaft von mir. Enttäuschung machte sich in mir breit, doch statt sie zu zeigen lächelte ich einfach.

„Können wir los, oder musst du noch was erledigen?" Fragend sah er mich an. „Ähm...nein meinetwegen können wir los" Ich ging zum Bett und wollte mir meine Tasche schnappen aber Zayn kam mir zuvor.

„Oh nein! Die nehme ich. Du musst dich schließlich schonen!" Er lächelte mich kurz schief an und trug dann die Tasche aus dem Zimmer. Auch Harry, Louis, Liam und ich folgten ihm. Kurz vor dem Ausgang wurde ich von Dr. Jones aufgehalten. Er lächelte mich leicht an und deutete mir ihm zu folgen.

Ich sagte den Jungs dass sie schon mal vorgehen könnten und folgte dem Arzt in ein Behandlungszimmer. „Hier! Nehmen Sie jeden Tag mindestens eine!" Er drückte mir eine Packung Antidepressiva in die Hand und ich schaute ihn verwirrt an. Bekam man diese Tabletten nicht eigentlich wenn psychisch labil war? Hielt dieser Typ mich etwa für geisteskrank?! Ich zögerte einen Moment gab sie ihm aber dann wieder zurück.

„Danke Dr. Jones, aber ich brauch das nicht!" Ich drehte mich um und wollte gehen doch er zog mich zurück. Er reichte sie mir erneut und sah mich mit einem Blick an, bei dem man unmöglich wiedersprechen konnte.

„Sie werden jeden Tag mindestens eine nehmen und zweimal pro Woche eine Sitzung bei Dr. Riccardo haben!" Ich wollte wiedersprechen, aber er sah mich weiterhin streng an. Ich seufzte schwer und gab mich schließlich geschlagen. Dankbar nahm ich die Packung an und steckte sie in meine Jackentasche. Ich verabschiedete mich bei meinen Arzt und lief dann zu den Jungs.

„Was wollte der Arzt denn?" Liam musterte mich neugierig. „Ähm...er hat nur gesagt dass ich zweimal die Woche zu meiner Psychiaterin gehen muss" Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern und ließ mich dann auf den Autositz fallen. Liam setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern.

Sofort fing meine Haut an zu kribbeln und ich genoss seine Berührung, aber nicht lange. Mir wurde wiedermal schmerzhaft bewusst dass ich Liam nie bekommen würde und augenblicklich fingen meine Augen wieder verdächtig an zu brennen.

Aber ich wollte nicht vor den Jungs, vor allem vor Liam, nicht weinen und drängte daher die Tränen erfolgreich zurück. Als wir endlich zu Hause ankamen lief ich schnurstracks in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Ich hatte mein Bett so sehr vermisst.

Es war so weich und flauschig. Einfach anderes als die unbequemen Krankenhausbetten. Ich sog genüsslich den Duft des Stoffes ein und schloss die Augen. Wenig später schlief ich ein.

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Schlaf. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und Liam steckte seinen Kopf in den Raum. „Niall? Schläfst du?" Ich setzte mich langsam auf und sah ihn verschlafen an. „Nein, ich bin wach. Was ist los und wie spät ist es?"

Er kam in mein Zimmer und warf einen schnellen Blick auf sein Handy. Er hatte nur Boxershorts an und ich sog unhörbar die Luft ein. „Es ist kurz nach zwölf. Ich konnte nicht schlafen, also dachte ich mir ich komm zu dir" Er lächelte mich schüchtern an und setzte sich zu mir aufs Bett.

Ich grinste zurück und hob die Bettdecke an. Er zögerte einen Moment und schlüpfte dann zu mir unter die Decke. Er legte einen Arm um mich und ich kuschelte mich glücklich an ihn heran. Meinen Kopf legte ich auf seine nackte Brust und atmete genüsslich seinen Duft ein. Er roch nach Duschgel und Vanille.

Er fuhr mir immer wieder durch die blondgefärbten Haare und ich seufzte wohlig auf. Es war so schön wenn er bei mir war. Ich liebte es in seinen Armen zu liegen und mir von ihm durch die Haare streicheln zu lassen. Es war einfach wunderschön.

Ich merkte erneut wie sehr ich ihn eigentlich liebte. Ich verdrängte erfolgreich die schmerzliche Tatsache dass ich ihn nie bekommen würde und genoss einfach seine Nähe. Mit einem glücklichen Grinsen auf den Lippen schlief ich ein.

Hate my life ✔️Where stories live. Discover now