Kapitel 13

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Niall Part

„Raus!" Mit diesen Worten wurden die Jungs von einer schwarzhaarigen, nicht gerade freundlichen, Krankenschwester aus dem Raum geschoben.
Ich war um ehrlich zu sein echt froh darüber, obwohl es mir auch gefallen hätte wenn wenigstens Liam hätte bleiben dürfen. Ich konnte nicht länger darüber nachdenken, da ich wieder von einem stechenden Schmerz gequält wurde. Meine Atmung war immer noch stockend und oberflächlich.

Jeder verdammte Atemzug brannte wie Feuer und ich hatte mit mir zu kämpfen um nicht jedes Mal aufzuschreien.
„Beruhigen Sie sich! Sie müssen sich beruhigen, Niall!" Eine blonde Krankenschwester stand neben mir und strich mir hilflos über den Rücken. Sie klang besorgt und so wie sie aussah war sie das auch. Sie warf zwischendurch immer wieder einen schnellen Blick auf den Monitor der hektische Töne von sich gab.

Reiß dich zusammen! Du musst dich beruhigen. Ein Atmen- Aus atmen.
Ich versuchte ruhig zu atmen, aber ich schaffte es nicht. Ich konnte mich nicht beruhigen. Es war zwecklos. Ich hatte zu viel Angst und war auch zu aufgeregt. Hassten mich die Jungs jetzt? Hasste Liam mich? Er hatte zwar gesagt er würde mir helfen, aber das meinte er bestimmt nicht ernst. Er hasste mich!

„Bitte beruhigen Sie sich!" Sie klang wirklich verzweifelt.
„I..ich kann n...nicht", stotterte ich und der Schmerz in meiner Lunge wurde immer unerträglicher. Mittlerweile flossen mir sogar Tränen über die Wangen. Ich machte mir keine Mühe sie wegzuwischen, da ohnehin sofort neue nachkamen.

In dem Moment kam die andere Schwester von vorhin in den Raum.
Sie sah ihre Kollegin aufgeregt an. „Geht's ihm noch nicht besser?"
Die Angesprochene schüttelte hektisch den Kopf.
Daraufhin nahm die schwarzhaarige eine Spritze in die Hand und stach sie in eine kleine Ampulle. Was hatte sie mit dem Ding vor?! Wollte sie mich etwa mit der Nadel piksen?!

Noch bevor ich noch mehr Panik schieben konnte, stach sie die Nadel schon in meinen Arm. Ich riss erschrocken die Augen auf, schloss sie aber kurze Zeit später wieder. Mit einem Schlag ging's mir wieder gut. Ich konnte wieder einigermaßen schmerzfrei atmen und meine Herzfrequenz normalisierte sich auch.

Plötzlich war ich unendlich müde und ich wollte nur noch schlafen.
Ich bekam nur am Rande mit was die Schwestern redeten.
„Scheint als ginge es ihm besser" die Stimme identifizierte ich als die Blonde.
„Zum Glück! Hätte es nicht geklappt dann..." Die andere Seufzte schwer und fuhr dann fort.

„Dann hätte er sich wahrscheinlich zusätzlich noch einen Nervenzusammenbruch zugezogen! Und das hätte er bestimmt nicht gut überstanden, schließlich geht's ihm jetzt schon schlecht genug" Wieder war ein Seufzten zuhören und dann war es still. Ich bekam noch mit wie die Tür geöffnet und wenige Sekunden später wieder leise zugezogen wurde, bevor ich endgültig einschlief.

„Niall?" Ein leichtes Rütteln riss mich aus meinen, ohnehin schon schlechten Schlaf. Was war denn jetzt los? Ich war noch zu müde um meine Augen zu öffnen. Ich wusste auch ohne sie aufzuschlagen wer vor mir stand. Mein Arzt, Dr. Jones. Ich erkannte ihn an seiner seltsam tiefen Stimme, die überhaupt nicht zu seinem Aussehen passte.

„Niall, ich weiß dass Sie wach sind!" Ich konnte ihn förmlich grinsen hören.
„Ich muss Sie untersuchen und das sofort!" Na schön... wenn's sein muss.
Ich drehte mich um und öffnete leicht die Augen. Mein, immer noch lächelnder, Arzt schaute mir freudig entgegen.

„Guten Morgen, Niall! Haben Sie gut geschlafen?"
Ich nickte leicht und richtete mich sachte auf.
Nach ungefähr zehn Minuten war die Untersuchung vorbei und Dr. Jones hatte sich mir gegenüber auf einen Besucherstuhl gesetzt.

„Dr. Jones? Wann darf ich eigentlich hier raus?" Ich sah ihn erwartungsvoll, fast flehend an. Hoffentlich komme ich bald hier raus. Ich hasste Krankenhäuser!
„Nunja, Ihr körperlicher Zustand ist soweit ganz okay, aber ihr psychischer..." Er schaute mich leicht kopfschüttelnd an und fuhr dann fort. „...macht mir Sorgen. Sie sollten auf jeden Fall mit Dr. Riccardo, unsere Psychiaterin, reden!"

Ich schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an. War das sein Ernst?!
Er wollte mich zu einer Psychiaterin schicken!?
„Einen Psychiater?" Ich lang ungläubig aber auch etwas wütend. Er nickte stumm und setzte sich dann zu mir aufs Bett.

„Ich weiß dass Sie es nicht zugeben werden, aber Sie brauchen professionelle Hilfe und damit..." Er deutete auf den Verband, der über meine Arme gewickelt war. „...sollten sie aufhören!" Ich schluckte hart und sah ihn mit Tränenüberfüllten Augen an. Warum ich jetzt schon wieder fast weinte, wusste ich nicht aber ich tat es nun mal. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und schaute auf.

„Ich weiß...aber das ist nicht so einfach" Schnell senkte ich den Blick wieder und starrte auf meine Hände, die wegen der Aufregung leicht zitterten. „Wir werden Ihnen helfen, Niall! Das bekommen wir wieder hin, aber nur wenn Sie es auch versuchen!" Er kniete sich vor mir auf den Boden und hob leicht mein Kinn an. Er zwang mich damit ihn anzusehen.
In seinen Augen lag Sorge, aber auch Hoffnung. Und auf dieser Hoffnung versuchte ich nun aufzubauen. Ich wollte unbedingt wieder gesund werden. Für Liam...

Hate my life ✔️Where stories live. Discover now