Kapitel 11

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Ich gebe zu, dass die ersten Tage hart waren. Es ist als wäre alles was ich mache falsch, was in seinen Augen wahrscheinlich auch stimmt. Das ständige Schreien, Weinen und Streiten war wie eine alte Filmszene, immer und immer wieder das gleiche. Jeden Tag.

Was mich am meisten schockiert ist, wie richtig Harry liegt. Jeden Morgen um Punkt 8:00, höre ich die dumpfen Schläge seiner Boots auf der Treppe, und jede Nacht um etwa 11:30 wurde die Haustüre geöffnete und ein wütend aussehender Harry stampft hinein mit einer Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit darin in seiner Hand.

Die ersten drei Tage waren hart. Ich denke Harry hat erwartet, dass ich seine Abwasch und Koch Bedingungen erfülle, denn in den ersten drei Tagen schrie er lauter mit mir als ich jemanden schreien gehört habe. Das führte zu einer riesen Auseinandersetzung und endete mit Fingerabdrücken auf meinen Oberarmen und Tränen in meinem Gesicht. Danach putzte ich nur die Treppe, was ihn noch mehr aufregte. Ich kochte nur für mich und lies ihm nur ganz wenig übrig, woraufhin er immer einen kleinen Streit anfing. Und ich regte mich über den Mangel an Lebensmittel auf und wurde gezwungen mit Sophia die Sachen die er fürs Abendessen wollte einkaufen zu gehen.

Im Grunde endete die Woche damit, dass wir streiten und ich ihn den ganzen Tag nicht sah. Das einzige Schlechte am alleine zu Hause sein, ist das es nichts zu tun gibt. Wie jede normale Person versuchte ich zu fliehen, aber er war zu schlau. Jede Tür und jedes Fenster in diesem Haus ist fest verschlossen, mit der Ausnahme von meinem Balkon. Er weiß, dass ich nie springen würde. Sein Zimmer und der andere verbotene Raum, welche ich schon versucht habe aufzubrechen, aber ohne Erfolg, sind ebenfalls verschlossen.

An manchen Tagen hat sich Sophia zu mir geschlichen, während die Jungs bei der Arbeit waren und half mir mit der Hausarbeit. Sie ist wirklich ein netter Mensch, den man gerne um sich hat und manchmal Witze reißt. Sie brachte mich auch in die Stadt um die Stadt anzuschauen oder neue Klamotten zu kaufen, die ich auf wirklich benötigte. Alles in einem ist es großartig jemanden zu haben mit dem man reden konnte.

Jetzt, zwei Wochen nachdem ich in England angekommen bin, ist es Freitagnachmittag und ich hocke in meinem Bett mit einem Buch das ich mir vorige Woche in einem Bücherladen ausgeliehen habe. Für gewöhnlich kommt Harry in ein paar Stunden nach Hause und ich habe noch nicht einmal annähernd an das Abendessen gedacht oder an die Wäsche die sich mittlerweile angesammelt hat. Ich spüre absolut kein Bedürfnis in mir die Dinge zu machen, die gemacht werden müssen.

Mein Körper ist steif vom Liegen und muss gestreckt werden. Ich gebe das Lesezeichen in das Buch und schließe es. Beim Aufstehen spüre ich alle meiner Muskeln. Gähnend gehe ich raus auf den Flur. Der Pullover der meinen Körper umhüllt, verliert schön langsam die Wärme die er mal hatte.

In den letzten Tagen ist es immer kälter geworden, man merkt das der Winter kommt. Es regnet fast ununterbrochen. Sophia war heute nur für eine kurze Weile da, aber die Bedingungen waren so scheußlich, dass wir es absagten und sie ging nach Hause, aber das war okay, weil morgen alle bei Liam sind für ihre wöchentlichen Treffen. Das stoppt jedoch nicht den Regen der vom Himmel fällt und hart auf das Dach des großen prasselt. Es ist einfach ein mieser Tag, dunkel und kalt, wie Harry.

Ich schüttle den Kopf und machte mich auf den Weg nach unten. Ich würde gerne wissen was passieren würde, wenn Harry jetzt heim kommt und noch nichts gemacht worden ist. Wahrscheinlich würde er schreien bis ich weine, so wie es immer ist. Aber das wäre wirklich nicht meine Schuld, denn er ist derjenige der früher zu Hause wäre als sonst, aber irgendwie würde er es schaffen mir einzureden, dass ich falsch liege.

Als ich in der Küche ankomme, sitzen beide Hund vor dem Fenster und starren hinaus, das machen sie normalerweise nur, wenn sie das Haus beschützen. Ich nehme mir ein Glas und lasse das Wasser in das kleine Glas fliesen. Ich sollte anfangen das Abendessen zu kochen, aber ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Lust dazu. Alles was ich will ist eine Pizza zu bestellen. Die letzten zwei Wochen forderten ihre Tribute, ich fühle mich so träge seit ich hier bin.

Excessive - German Translation (Hold on)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt