Kapitel 4

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''Hier nimm, Honey'', meine Mutter stellte einen Tasse Tee auf mein Nachtkästchen. Sie warf mir ein warmes Lächeln zu und wischte sich über die Nase.

''Danke'', ich hatte nicht die Absicht auch nur einen Tropfen des dampfendes Tees zu trinken. Mein Magen bestand aus Knoten und meine Finger zitterten. Ich schniefte, bevor ich zu meiner Mutter aufblickte. ''Denkst du sie werden mich finden?'', ich blinzelte ein paar Tränen weg.

''Ich weiß es nicht'', sie schüttelte ihren Kopf.

''Wenn sie uns bzw dich finden, werden sie trotzdem nicht zu dir kommen, da müssen sie erstmal bei mir vorbei'', sie kicherte leicht. Die heiße Tasse erwärmte meine Fingerspitzen. Schon wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen.

''Mom...ich habe Angst. Was ist wenn sie mich mitnehmen oder töten oder-'',ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

''Honey, du weißt, dass ich das nie zulassen würde.'', sie schlang ihre Arme um meinen Körper. ''Niemand wird dich finden'', sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wir verharrten ein paar Minuten, bevor sie über meinen Arm strich und meinen Körper los ließ. ''Tu mir einen Gefallen, bitte verlass diesen Raum nicht.''

''Okay, ich hätte es sowieso nicht verlassen. Dafür hab ich zu viel Angst'', zitternd atmete ich auch.

''Kann ich gehen? Dann kannst du dich noch ein bisschen ausruhen''

''Nein, bleib. Ich hab Angst und bin nervös'', hoffnungsvoll schaute ich zu ihr. Sie nickte lächelnd.

''Ich hole nur mein Buch. Bin gleich wieder da.'', sie drehte sich um und ging raus. Ich hasste es alleine zu sein. Es brachte mich immer in Gedanken. Ich hörte Schritte, gleichdarauf sah ich meine Mutter in der Tür. ''Du solltest etwas schlafen'', sagte sie und kam zu mir.

Ich rutschte hoch und richtete meinen Polster, während meine Mutter mir die Decke bis zum Kinn hochzog. ''Danke. Weck mich bitte auf, wenn Seth und Elliot da sind'', meine Stimme klang ziemlich nervös.

''Natürlich, gute Nacht. Ich liebe dich und werde dich immer beschützen'', sie strich mir die braunen Haare aus dem Gesicht.

''Ich dich auch''. Ich schloss meine Augen. Doch sosehr mein Körper auch wollte, meine Gedanken ließen mich nicht schlafen.

Wenn Seth und Elliot wussten, dass Savage wegen mir kamen, warum haben sie nicht früher angerufen? Es wäre verständlich, wenn sie es erst jetzt herausgefunden hätten, aber so wie sie sich am Telefon anhörten, wussten sie es schon eine Weile.

Als sie sagten Savage Männer, wer war gemeint? Vielleicht den Anführer Harlan? Was würden sie mit mir machen? Kommen sie heute? Was passiert, wenn sie morgen kommen? Wollen sie mich töten?

Mein Kopf war überfüllt mit Fragen.

Irgendwie schaffte ich es doch und fiel in einen tiefen Schlaf.

-

''Nein!'', schrie ich, das graue Fahrzeug verfolgte mich. Ich rannte an den Nachbarn vorbei, die aus den Fenstern schauten und keine Anstalt machten, mir bei der Flucht vor ''The Savage'' zu helfen. ''Geht weg!'', schrie ich dieses Mal lauter, Tränen flossen mein Gesicht hinunter.

Der Wagen kam immer näher, während ich versuchte schneller zu laufen. Ich bekam fast keine Luft mehr, aber mein Körper war von Adrenalin durchströmt. Ich kam an eine Kreuzung. Links oder Rechts? Ich folgte meinem Bauchgefühl und bog in die linke Straße ein, dicht gefolgt von ihnen. Das Seitenstechen wurde immer schlimmer, aber ich konnte jetzt nicht aufgeben.

Mein Adrenalin verschwand, als ich meine Geschwindigkeit senkte. Mein Körper zerbrach unter der Anstrengung. Ich fühlte wie mir die Luft wegblieb. Ich drehte meine Kopf und keuchte erschrocken auf, als ich den Van genau hinter mir sah. Mein Kopf drehte sich panisch wieder um, nur um zu registrieren das ich mich in einer Sackgasse befand.

Excessive - German Translation (Hold on)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt