Teil 10/2

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''Hat er dich jemals geschlagen?'', sie zuckt zusammen und sieht nach unten. Entsetzt atme ich laut ein, sie kaut auf ihrer Unterlippe und sieht wieder hoch zu mir. ''Also ja!?'', frage ich worauf sie etwas zögernd nickt.

''Am Anfang unserer Beziehung, aber ich habe ihn zuerst geschlagen.'' Erbost schüttle ich meine Kopf. Es kann nicht sein das ihr das was er macht nichts ausmacht. Auch wenn sie ihn zuerst schlug, ein Mann sollte nie eine Frau schlagen.

Wenn Harry mir in irgendeiner Form körperliche Schmerzen zufügt, töte ich ihn mit meinen bloßen Händen. Okay, vielleicht übertreibe ich, ich könnte nie einen Menschen umbringen und außerdem hat er mich schon zweimal ziemlich hart am Arm angefasst. Aber, wenn er mich je schlägt...weiß ich nicht was ich machen werde. Ehrlich gesagt würde ich wahrscheinlich weinen. Die Realität holt mich wieder ein, er kann mir jederzeit weh tun, er kann mich jederzeit töten und ihm wäre es auch noch egal. Ich schaue zurück zu Sophia und lehne mich etwas nach vor.

''Wieso hast du ihn nicht verlassen?'', ich scanne ihr Gesicht nach einer Antwort ab.

''Du hast wahrscheinlich keine Ahnung davon, aber du bist ein wichtiger Teil ihres Planes. Ich weiß es selbst nicht genau, aber es muss groß sein, wenn Harry dich so dringend benötigt.'' Ihre Worte lassen mich innerlich zusammenzucken. ''Ich möchte nicht einmal darüber nachdenken, was so wichtig sein könnte, dass sie dich von so weit weg herholen. Kennst du jemanden aus einer anderen Gang?'', meine Augen weiten sich schlagartig.

''Meine beiden Brüder – Seth und Elliot Casper, sie sind die Anführer von Ferocious.'', antworte ich ihr, woraufhin sie sich erschrocken die Hand vor den Mund hält.

''Nein oder? Weißt du was das heißt?'', sie kommt mir näher und greift nach meinen Oberarmen­­­. Ich schüttle den Kopf und sie keucht auf. ''Ich bin mir nicht sicher, aber bevor du gekommen bist hat Liam zu mir gesagt, dass es stressig wird, wenn Ferocious in unserem Kontinent sind.

''Aber ich bin keine schlechte Person!'', sage ich, worauf sie schnell ihren Kopf schüttelt. Denken die Leute, dass wir böse sind? Manche von uns sind es nicht, auch wenn ihre Familienmitglieder in der Gang sind.

''Nein! Nein, das bist du nicht!'', erleichtert atme ich auf. ''Es sind dein Brüder, sie denken das sie gefährlich sind''. Ich schüttle meinen Kopf. Ich kenne meine Brüder wie meine Westentasche, ich bin mit ihnen aufgewachsen. Sie haben mich immer beschützt und geliebt. Vielleicht waren sie vor diesen Leuten anders?

''Sie sind gute Menschen'', sage ich. Sie lächelt leicht. Sie sind gute Menschen, oder?

''Wahrscheinlich, aber das sagen die Jungs''. Ich rolle mit den Augen. ''Liam erzählt mir immer, dass die beiden nichts Gutes im Schilde führen. Ich sage nicht das sie schlechte Menschen sind, aber sie behandeln die anderen Menschen anders als dich''

''Sie sind meine Familie, sie lieben mich'', sage ich. ''Sie müssen mich lieben, ich bin mit ihnen aufgewachsen''

''Du erinnerst mich an mein früheres Ich, so unschuldig. Der Tag, wenn all das einen Sinn ergibt, ist der Tag an dem du verstehst warum du hier bist und warum die Welt so ist wie sie ist'', sagt sie leise.

''Was meinst du?'' Sie schüttelt den Kopf und lässt meine Arm los.

Ich weiß was in der Welt abgeht. Vielleicht nicht alles, aber genug. Wieso erzählen mir nie jemand etwas? Ich bin mental erwachsen. Ich habe meine Geschwister zusammen mit meiner Mutter aufgezogen.

''Ich muss hier raus'', seufze ich. Sophia lacht und schüttelt ihren Kopf.

''Viel Glück dabei'', sagt sie. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch.

''Was meinst du damit?''

''Es gibt nur einen Weg hier rauszukommen, und ich bin mir sicher der gefällt dir nicht.'', sagt sie und ich zucke zusammen. Sie lehnt sich zu mir nach vor und flüstert leise und eindringlich.

''Tod''

Der zweite kurze Teil des Kapitels. Tut mir leid. Ab jetzt kommt mehr. 

Excessive - German Translation (Hold on)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt