Kapitel 36 ~ * The Kings Rules*

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Am Morgen darauf fühlte ich mich Hunde elend

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Am Morgen darauf fühlte ich mich Hunde elend.
Ich verbrachte den halben Tag draußen und legte mich nach dem Training und einer Probe mit den Jungs von Sin direkt wieder hin. Ich hatte das Internat wieder verlassen und mein Bett in der Akademie zurecht gemacht. Minimalistisch krümelte ich mich auf dem Boden des kleinen Umkleideraumes zusammen. Den Montag verbrachte ich ähnlich. Sin kamen mich besuchen, wir probten, sprachen die Musiklisten ab und gingen den Ablauf für unseren Auftritt im Kiss durch. Wir waren alle konzentriert auf die Arbeit.
Mit elendigen Fieberschauern und Hustenanfällen, legte ich mich am Abend nach dem Job im Kiss dann wieder hin.

Am Dienstag fühlte ich mich immer noch schwach aber besser. Ich langweilte mich und wollte mich ablenken. So duschte ich, schlüpfte in eine weiße Corsagenjeans und ein langärmliges, königsblaues Shirt. Darüber zog ich einen grauen Mantel an. Ich stieg in ein paar graue Stiefel, mit kleinem Absatz und griff nach meinem Rucksack. Ich überlegte zum Unterricht zu gehen und war ernsthaft auf dem Weg dorthin aber schon am Eingang zum Klassenzimmer bemerkte ich Amy und Jackson, die wie ich an dieses Internat gewechselt waren. Jeder aus anderen Gründen aber zu meinem Nachteil. Der drohende Ärger ließ mich stocken und in den nächsten Bus zum Studio von Dimitri fahren.
Egal was er heute zu sagen hatte und was es an Ärger gab, mein Fieber war noch zu hoch, als dass es mich wirklich kratzen könnte. Es würde mich nicht stören. Kein bisschen. Ganz bestimmt nicht... Genauso wenig, wie die Ignoranz. Nicht einmal hatte er angerufen, um zu fragen, ob alles okay bei mir war. Ich hatte das alles nur gemacht, weil er meine Hilfe brauchte... Vermutlich war das nur so ein Gerede, weil es sonst keiner machen wollte.

Ich schlich fast durch den Flur und verdrückte mich in die Küche. Die Bürotür war zu und das hieß er hatte Besuch. Deshalb machte ich mir einen Tee und Kaffee für ihn. Mit einer Tasse bewaffnet, lief ich in einen kleinen Raum, zwischen Küche und Bad. Er wurde selten benutzt aber war sonst irgendwie geräumig und gemütlich. Ein altes Klavier fand hier seinen Platz. So verstaubt wirkte es fast ungeliebt. Ich wischte über einen kleinen, roten Lederhocker den Staub weg und ahnte, dass es irgendeine Geschichte hatte. Ich legte meine Finger auf die Tasten. Gedanken versunken spielte ich irgendwas vor mich hin. Meine Gedanken flogen dahin. Die Melodie, die mir seit ein paar Tagen durch den Kopf ging. Ich konnte mich nicht erinnern sie irgendwo schon mal gehört zu haben und doch kam sie mir bekannt vor. Ich suchte die Tasten zu der Melodie, die ich im Sinn hatte und holte aus meinem Rucksack einige Aufkleber mit Zahlen und Buchstaben und klebte sie auf die Klaviertasten. Erst eine Hand auf meiner Schulter, unterbrach mich in meiner kreativen Phase.
»Was machst du hier?«, hörte ich Dimitris unfreundliche Stimme. Sofort war mir klar, dass ihn irgendwer geärgert hatte. Er packte mich am Arm und zwang mich ihn anzuschauen. Sofort verflog die Magie des Raumes. Seine schlechte Laune erfüllte nun den ganzen Raum. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Normalerweise gab es hier immer zutun, daher verstand ich die Frage nicht.
»Arbeiten. Du hattest mir nur den Montag freigegeben.«
»Warum warst du nicht in der Schule Angel, das Internat ist deine letzte Chance?« entgegnete er mir streng.
»Mir war nicht gut und...«
»Ich weiß, dass die Jungs bei dir waren und ihr einen Job im Kiss hattet. Mit Ausreden, wie diesen brauchst du mir also nicht kommen. Du gehörst in den Unterricht«, sagte er barsch. Auf so ein Gespräch hatte ich keine Lust und zog mich zurück.
»Dann gehe ich halt wieder, ich bin dir zu nichts verpflichtet.« Bevor er noch was sagen konnte, verließ ich die Kammer. Mir war nicht nach Streit. Ich blieb still und wenn er mich sowieso nicht da haben wollte, war es besser zu gehen. Dieser Tag in den Wäldern, brachten alles durcheinander. 
Grade, als ich die Eingangstür vom Studio hinter mir geschlossen hatte, raubte der kalte Wind mir fast den Atem. Er war unangenehm beißend auf der Haut. Mir wurde schwindlig, als ich die erste Treppenstufe Richtung Hof nahm. Ehe ich mich versah, rutschte ich weg und fand auch keinerlei Halt. Ich wurde blitzschnell von der Schwerkraft angezogen, die mich wie einen nassen Lappen zu Boden riss. Mein Kreislauf gab mir eine Gratisachterbahnfahrt und spielte mir übel mit. Es fühlte sich entsetzlich an, als dieses Rumpeln durch meinen Körper fuhr.

Loyalty - heart virus (1)Where stories live. Discover now